Sierra Leone People’s Party

Partei in Sierra Leone
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Die Sierra Leone People’s Party (SLPP) ist eine sozialdemokratische Partei (Mitte-links) und neben dem All People’s Congress eine der beiden großen Parteien in Sierra Leone.

Sierra Leone People’s Party
Partei­vorsitzender Julius Maada Bio
General­sekretär Umaru Napoleon Koroma[1]
Gründung 1951
Gründungs­ort Sierra Leone Freetown
Haupt­sitz Freetown
Farbe(n) _
Parlamentssitze
59/146
Mitglieder­zahl 13 nationale Parteibüros, 4 internationale Parteibüros
Website slpp.sl

Geschichte Bearbeiten

1951 als Zusammenschluss der People’s Party (PP), Protectorate Education Progressive Union (PEPU) und Sierra Leone Organisation Society (SOS) gegründet, ist sie die älteste noch heute bestehende Partei des Landes. Bisher wurden zahlreiche Regierungen und Staatsoberhäupter gestellt. Ihre vorherrschende Stellung hat sie 1968 an den All People’s Congress verloren. 1978 mussten sich alle Parlamentsmitglieder dem APC anschließen, da dieser als einzige Partei in einem Ein-Parteien-System zugelassen wurde.

1996 gewann die SLPP mit ihrem Präsidentschaftskandidaten Ahmad Tejan Kabbah überraschend die Wahlen und konnte diesen Erfolg 2002 mit 69,9 % der Stimmen und 83 von 112 gewonnenen Sitzen noch ausbauen. Kabbah gewann 70,1 % der Stimmen und wurde im Amt bestätigt.

Im August 2007 musste die Partei eine unerwartet hohe Niederlage bei den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen hinnehmen. Sie gewann nur noch 43 der 112 Sitze und Vizepräsident Solomon Berewa konnte nur 38,3 % der Stimmen als Präsidentschaftskandidat gewinnen. Er scheiterte in der Stichwahl zum Präsidenten mit 38,28 % der Stimmen.

Bei der Präsidentschaftswahl 2012 unterlag der Kandidat der SLPP, Julius Maada Bio, dem amtierenden Präsidenten Ernest Koroma mit 37,4 % zu 58,7 %.[2]

Im Jahr 2018 konnte die SLPP mit ihrem Kandidaten Julius Maada Bio die Präsidentschaftswahl mit 51,8 % gewinnen.[3] Bei der Parlamentswahl erreichte sie 48 Sitze und wurde damit nach der APC die zweitstärkste Kraft.[4]

Am 31. Mai 2019 erklärte der Oberste Gerichtshof in Sierra Leone die Wahl von 10 Mitgliedern der APC für ungültig und warf diesen unter anderem Wahlmanipulation vor. Die entsprechenden Parlamentssitze wurden daraufhin, dem Gesetz nach, an die Zweitplatzierten vergeben. Neun dieser Sitze gingen an die SLPP, wodurch diese nun, mit 58 Sitzen, die stärkste Kraft im Parlament stellt.[5]

Wahlergebnisse Bearbeiten

Regierungspartei bzw. Präsidentschaft in fett.

Parlament Bearbeiten

Parlamentswahl Stimmenanteile[6] Sitze[6]
1951
2/7
1957 45,7 %
24/51
1962 34,7 %
28/74
1967 37,1 %
28/78
1973
1977 29,99 %
15/100
19821
19861
1996 33,09 %
27/80
2002 67,67 %
83/124
2007 39,54 %
43/124
2012 38,25 %
42/124
2018 38,39 %
59/146
2023
1 
Einparteiensystem; nur APC zugelassen

Präsident Bearbeiten

Präsidentschaftswahl Kandidat Stimmen Stimmenanteil Stimmen
(Stichwahl)
Stimmenanteil
(Stichwahl)
19851 kein Kandidat
1996 Ahmad Tejan Kabbah 35,80 % 59,5 %
2002 Ahmad Tejan Kabbah 70,10 %
2007 Solomon Berewa 704.012 38,28 % 789.651 45,83 %
2012 Julius Maada Bio 37,4 %
2018 Julius Maada Bio 1.097.482 43,3 % 1.319.406 51,81 %
2023 Julius Maada Bio 1.566.932 56,2 %
1 
Einparteiensystem; nur Kandidat der APC zugelassen und deshalb nur eine Ja-/Nein-Wahl

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Abdul Rashid Thomas: SLPP elects a pro-Maada Bio national executive council – has the party shot itself in the foot?, 18. September 2017. Abgerufen am 6. März 2019 
  2. Salzburger Nachrichten: Koroma als Präsident Sierra Leones wiedergewählt. Abgerufen am 17. Juni 2019.
  3. Deutsche Welle (www.dw.com): Julius Maada Bio ist neuer Präsident in Sierra Leone | DW | 04.04.2018. Abgerufen am 17. Juni 2019 (deutsch).
  4. National Electoral Commission Sierra Leone: March 7, 2018, Parliamentary Elections. (PDF) 7. März 2018, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. Mai 2019; abgerufen am 17. Juni 2019 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/necsl.org
  5. Sierra Leone’s main opposition party loses 10 parliamentary seats to petition. 31. Mai 2019, abgerufen am 17. Juni 2019 (englisch).
  6. a b Namibia im Überblick. (PDF; 650 kB) In: hsf.org.na. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. Juli 2006; abgerufen am 1. März 2009.