Siegfried Czerny

deutscher Maler (1889-1979)

Siegfried Czerny (* 15. Januar 1889 in Heidelberg; † 28. Mai 1979 in München) war ein deutscher Maler. Er schuf überwiegend Porträts.

Leben Bearbeiten

Siegfried Czerny wurde als Sohn des bedeutenden Heidelberger Chirurgen Vincenz Czerny[1] geboren. Er besuchte das Kurfürst-Friedrich-Gymnasium Heidelberg und legte im Jahr 1907 sein Abitur als Externer am Gymnasium Donaueschingen ab[2]. Im Anschluss an das Abitur begann er im Jahre 1907 seine Ausbildung an der Großherzoglichen Badischen Kunstschule Karlsruhe. Nach dem Militärdienst zog es ihn 1909 nach München, wo von seinen Lehrern besonders Carl Johann Becker-Gundahl[3] und Max Doerner zu nennen sind. Von 1933 bis 1945 war Czerny Professor an der Akademie Karlsruhe.

Viele Jahre beteiligte er sich an der Kunstausstellung im Münchener Glaspalast, wo beim Brand von 1931 auch seine drei ausgestellten Bilder, darunter das Porträt des Nobelpreisträgers für Physik, Prof. Philipp Lenard, verbrannten. Auch der Zweite Weltkrieg hat dem Werk Siegfried Czernys große Verluste zugefügt.

Seit 1945 wohnte und arbeitete Czerny in Tübingen, wo er u. a. die Rektoren der Universität malte. Ab 1955 bis zu seinem Tode lebte Czerny in München.

Werke Bearbeiten

  • 1905: Max Reger
  • 1912: Vater Vincenz Czerny
  • um 1912: Hofbräuhäusler
  • um 1912: Fischerehepaar
  • 1913: Prof. Dr. Ernst Walz (Oberbürgermeister der Stadt Heidelberg)
  • 1913: Generalmusikdirektor Prof. Philipp Wolfrum (an der Übungsorgel der Universität Heidelberg)
  • 1924: Felicitas
  • 1924: Schlafende
  • 1927: Prof. Dr. Lenard, Heidelberg
  • 1930: Märchen
  • 1930: Generalmusikdirektor Prof. Fritz Stein, Berlin
  • 1930: Frau und Tochter
  • vor 1933: Schwester von B.[4]
  • um 1933: Schwester Veronika
  • 1935: Der alte Schauspieler
  • 1937: Im Chiemgau
  • um 1938: Hilde
  • 1940: Gerda
  • 1948: Prof. Dr. Karl Heinrich von Weizsäcker (Kanzler der Universität Tübingen)
  • 1949: Prof. Dr. Hermann Schneider (Rektor der Universität Tübingen)[5]
  • 1950: Prof. Dr. Theodor Steinbüchel (Rektor der Universität Tübingen)[6]
  • 1951: Prof. Dr. Helmut Thielicke (Rektor der Universität Tübingen)[7]
  • 1952: Der Physiker Prof. Walther Kossel
  • 1958: Meine Tochter
  • 1964: Selbstbildnis

Literatur Bearbeiten

  • Fritz Wilkendorf: Der Bildnismaler und Maltechniker Siegfried Czerny, in: Ekkhart, Jahrbuch für den Oberrhein, Verlag G. Braun, Karlsruhe 1942, S. 66.
  • Margarete Stein-Czerny: Stunden mit Max Reger und fünf Zeichnungen nach dem Leben von Siegfried Czerny. Bote und Bock, Berlin und Wiesbaden 1955.
  • Kurt Wehlte: Zum 75. Geburtstag von Prof. Siegfried Czerny, in: Maltechnik, Callwey, München 1964, S. 49.
  • Gerhard Krämer: Zum 80. Geburtstage von Siegfried Czerny am 15. Januar 1969, in: Ruperto-Carola, Pressestelle der Universität, Heidelberg 1968, S. 126–128.
  • Toni Roth: Professor Siegfried Czerny 80 Jahre, in: Weltkunst, Zeit-Kunstverlag, München 1969, S. 43.
  • Siegfried Czerny – Ein Malerleben. Kunstverlag Holzinger, München 1971.
  • Staatliche Kunsthalle Karlsruhe: Kunst in Karlsruhe 1900-1950, Verlag C.F. Müller, Karlsruhe 1981.
  • Wilfried Rößling (Hrsg.) im Auftrag des Badischen Kunstvereins Karlsruhe: Stilstreit und Führerprinzip – Künstler und Werk in Baden 1930 - 1945. Badischer Kunstverein, Karlsruhe 1981.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. „Bildnis des Vaters Vincenz Czerny“, Radierung in der Universitätsbibliothek Heidelberg, Vincenz Czerny.
  2. Reifeprüfungen der Extraneer. Archiv des Fürstenberg-Gymnasiums Donaueschingen.
  3. Matrikelbuch der Akademie der Bildenden Künste München 1884-1920, 05002 Siegfried Czerny.
  4. Besitzer: Bayerische Staatsgemäldesammlungen München
  5. Abbildung bei Studion-Wiki der Eberhard Karls Universität, Tübingen Professorengalerie: Hermann Schneider (Memento vom 6. Januar 2013 im Webarchiv archive.today).
  6. Abbildung bei Studion-Wiki der Eberhard Karls Universität, Tübingen Professorengalerie: Theodor Steinbüchel (Memento vom 6. Januar 2013 im Webarchiv archive.today).
  7. Abbildung bei Studion-Wiki der Eberhard Karls Universität, Tübingen Professorengalerie: Helmut Thielicke (Memento vom 6. Januar 2013 im Webarchiv archive.today).