Siedlung Freundschaftsweg

Wohnsiedlung im Magdeburger Stadtteil Salbke

Die Siedlung Freundschaftsweg ist eine denkmalgeschützte Wohnsiedlung im Magdeburger Stadtteil Salbke.

Siedlung Freundschaftsweg
alter Schriftzug LSR für Luftschutzraum an einem Haus im Freundschaftsweg, Aufnahme 2011

Die Wohnhäuser befinden sich beiderseits der Sackgasse Freundschaftsweg, die östlich von der Hauptstraße Alt Salbke abzweigt.

Architektur und Geschichte Bearbeiten

Die Siedlung entstand in den Jahren von 1904 bis 1913 und wurde im Auftrag der Preußischen Staatseisenbahnen errichtet. In ihr sollten die Arbeiter des etwas weiter westlich gelegenen Reichsbahnausbesserungswerkes Salbke Wohnungen finden. Fünf Häuser entstanden nördlich, vier Häuser südlich des heutigen Freundschaftswegs, der ursprünglich als Eisenbahnprivatstraße benannt war.

Es wurden dreigeschossige Doppelhäuser mit Mansarddach errichtet, deren Architektur sich an die damalige Reformarchitektur anlehnt. Die Wohnungen waren als Zwei- oder Dreizimmerwohnungen geschnitten. Die Toiletten befanden sich außerhalb der Gebäude. Hinter den Häusern befanden sich jeweils kleine Ställe und Schuppen. Die Fassade der Erdgeschosse ist verklinkert, die der anderen Etagen verputzt und mit aus Ziegeln gestalteten Lisenen umrahmt. Auch die Fenster der Obergeschosse sind mit flachen Giebeln aus Ziegeln verziert. Die Mitte der Fassade wird durch einen mit einem Giebel in Fachwerkbauweise versehenen Risalit betont.

Etwas südlich der Siedlung befindet sich der Salbker Wasserturm, der gleichfalls zum Ausbesserungswerk gehörte.

Während des Zweiten Weltkriegs erlitten die Häuser bei Luftangriffen Schäden. Die Dächer waren abgedeckt und die Fenster zerstört.[1] Beim schweren Luftangriff auf das benachbarte Reichsbahnausbesserungswerk vom 21. Januar 1944 traf eine 500-kg-Sprengbombe das Wohnhaus Eisenbahn-Privatstraße 1 an der Südseite der Einmündung zur Straße Alt Salbke. Die Bombe durchschlug das Gebäude bis in den Keller und explodierte dort. Die im dortigen Luftschutzkeller befindlichen 21 Hausbewohner, darunter auch Kinder, kamen hierbei ums Leben. Das Gebäude wurde vollständig zerstört.[2]

Literatur Bearbeiten

  • Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt, Band 14, Landeshauptstadt Magdeburg, Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Michael Imhof Verlag, Petersberg 2009, ISBN 978-3-86568-531-5, Seite 197 f.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. 100 Jahre Ausbesserungswerk Magdeburg 1895-1995, Seite 25
  2. 100 Jahre Ausbesserungswerk Magdeburg 1895-1995, Seite 44

Koordinaten: 52° 4′ 59,6″ N, 11° 39′ 56,9″ O