Sidhpur

Stadt im indischen Staat Gujarat

Sidhpur (manchmal auch Siddh(a)pur) ist eine historisch bedeutsame Stadt (Municipality) im Distrikt Patan im Norden des indischen Bundesstaat Gujarat.

Siddhpur
Sidhpur (Indien)
Sidhpur (Indien)
Staat: Indien Indien
Bundesstaat: Gujarat
Distrikt: Patan
Lage: 23° 55′ N, 72° 23′ OKoordinaten: 23° 55′ N, 72° 23′ O
Höhe: 30 m
Einwohner: 56.402 (2011)[1]
Havelis in Sidhpur
Havelis in Sidhpur
Havelis in Sidhpur
Ruinen des Rudra-Mahalaya-Tempels
Sidhpur-Museum

Lage und Klima Bearbeiten

Sidhpur liegt am zu einem kleinen See gestauten Fluss Saraswati in einer Höhe von ca. 130 m und etwa 31 km nordöstlich von Patan bzw. 115 km nördlich von Ahmedabad. Das Klima ist warm; der spärliche Regen (ca. 250 mm/Jahr) fällt nahezu ausschließlich während der sommerlichen Monsunzeit.

Bevölkerung Bearbeiten

Die Bevölkerung besteht fast hauptsächlich aus Hindus (ca. 75 %) und Moslems (ca. 24,5 %); hinzu kommt ein geringer Anteil anderer Religionen (ca. 0,5 %). Wie bei Volkszählungen im Norden Indiens üblich, übersteigt der Anteil der männlichen Einwohner den der weiblichen um etwa 10 %.

Wirtschaft Bearbeiten

Die Stadt ist ein Wirtschaftszentrum für die zahlreichen Dörfer des Verwaltungsbezirks (taluka); es dominieren Kleinhandel, Handwerk und kleinere Dienstleistungsbetriebe.

Geschichte Bearbeiten

Der alte Name des Ortes lautete Sristhal. Im Jahr 943 geriet der Ort unter die Oberherrschaft der Solanki-Dynastie, deren erster Herrscher Mularaja (reg. ca. 941–996) zwei Jahre nach seinem Amtsantritt den Bau des Rudra-Mahalaya-Tempels befahl, der jedoch erst unter seinem 5. Nachfolger Jayasimha Siddharaja I. (reg. ca. 1093–1143) geweiht wurde. Die Hauptstadt der Solanki war damals Patan, das – wie auch Sidhpur – zu Beginn des 13. Jahrhunderts von den Truppen des Begründers des Sultanats von Delhi, Qutb-ud-Din Aibak, verwüstet wurde. Im 17./18. Jahrhundert gewann die Stadt an Bedeutung für den Karawanenhandel Richtung Vadodara (früher Baroda), Surat und Mumbai.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

  • Die Ruinen des Rudra Mahalaya-Tempels zeugen von der einstigen Bedeutung der Stadt. Die Feinheit der Steinbearbeitung unter den Solanki ist selbst für indische Verhältnisse herausragend.
  • Die Stadt ist auch bekannt für ihre in Reihe angeordneten Kaufmannshäuser (havelis).[2]
  • Der Bindu Sarovar ist ein von mehreren Hindu-Tempeln umgebener komplett restaurierter Tempelteich bzw. Stufenbrunnen in der Nähe des Sarasvati-Flusses.[3]
  • In der Nähe des Bindu Sarovar befindet sich das kleine Shri Sthala Museum.
  • Die Stadt ist auch bekannt für ihre in Reihe angeordneten Kaufmannshäuser (havelis).[4]
  • Der etwa 20 m hohe Mohammedally-Tower ist ein britisch inspirierter Uhrturm aus den Jahren 1914/15.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Sidhpur – Census 2011
  2. Sidhpur – Kaufmannshäuser und Tempelruinen
  3. Sidhpur – Bindu-Sarovar
  4. Sidhpur – Kaufmannshäuser und Tempelruinen