Die Seestern war ein Hilfsminensuchboot der Kaiserlichen Marine und sank im Februar 1918 zusammen mit vier Vorpostenbooten und zwei weiteren Hilfsminensuchern im Rahmen einer Schleusungsoperation für U-Boote im Raum Sylt.

Seestern p1
Schiffsdaten
Flagge Deutsches Reich Deutsches Reich
Schiffstyp Minensuchboot, Fischdampfer
Bauwerft Reiherstiegwerft, Hamburg
Baunummer 489
Stapellauf Vermutlich 8. Dezember 1915
Indienststellung Vermutlich 23. Mai oder 23. Juni 1916
Verbleib Untergang am 2. Februar 1918
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 36,41–36,59 m (Lüa)
Breite 7,38–7,41 m
Tiefgang (max.) 2,90–2,93 m
Vermessung BRT
 
Besatzung 22 bis 31 Mann
Maschinenanlage
Maschine Dampfmaschine
Maschinen­leistung 410 PS (302 kW)
Höchst­geschwindigkeit 10,5 kn (19 km/h)
Bewaffnung

unbekannt

Geschichte

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Vorpostenboot Seestern Im Februar 1918 vor Helgoland auf eigener Minensperre gesunken

Das Boot wurde offenbar 1915 im Auftrag der Firma A. Brinkama gebaut und vermutlich unmittelbar nach der Fertigstellung von der Kaiserlichen Marine erworben. Soweit bekannt, wurde sie nicht als Fischdampfer eingesetzt. Mitte 1916 wurde die Seestern der Minensuch-Flottille der Nordsee zugeteilt.

Am 2. Februar 1918, 20.20h, sank sie im Rahmen eines Schleusungsunternehmens der U-Boote U 65 und U 104 durch einen Seeminentreffer auf Position 55° 21 N, 07° 13 O bei Hornsriff, wobei zwei Besatzungsmitglieder ums Leben kamen. Im Rahmen des Einsatzes sanken vom 2. bis zum 4. Februar aufgrund schlechter Witterungsbedingungen, insbesondere durch Nebel, weiterhin die Vorpostenboote Anneliese, Weddigen, Rheinfels und Brockeswalde sowie die Hilfsminensucher Kleiss und Flensburg. Insgesamt fielen bei dem Unternehmen 140 Mann. Der Historiker Gerhard P. Groß sah folgende Ursachen für den unglücklichen Verlauf des Unternehmens:

Starke und unsichere Stromversetzung bei unsichtigem Wetter, Schwierigkeiten der Navigation langsam fahrender Geleitboote sowie der Drang, die U-Boote auch bei unsichtigem Wetter ihrem Kampfgebiet zuzuführen, war die treibende Kraft gewesen, gewisse, im Frieden geforderte navigatorische Sicherheiten beiseite zu stellen und den Weg an den Feind unter vollem eigenen Einsatz zu bahnen. Die schlechten Erfahrungen mit der eigenen Sperre bei Hornsriff rückten das wichtige Problem, die feindliche Minenverblockung durch Schutzsperren in großzügiger Form zu verhindern, in den Hintergrund. (Groß, S. 236f).

Nach Gröner wurde das Wrack der Seestern nicht gehoben.

Literatur

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  • Erich Gröner, Dieter Jung, Martin Maass: Die deutschen Kriegsschiffe 1815–1945, Band 8/1: Flußfahrzeuge, Ujäger, Vorpostenboote, Hilfsminensucher, Küstenschutzverbände (Teil 1), Bonn 1993, S. 198. ISBN 3-7637-4807-5
  • Fritz Otto Busch/Georg Günther Frh. v. Forstner (Hg.): Krieg auf sieben Ozeanen, Berlin (Brunnen-Verlag, Willi Bischoff) 1935, S. 129–133.
  • P(eter). Schubert u. a.: Die deutschen Marinen im Minenkrieg. Band 1: Historische Entwicklung – Kaiserliche Marine – Reichsmarine, Rostock 2006, ISBN 3-8334-4330-8
  • Gerhard P. Groß (Hg.): Der Krieg zur See 1914–1918. Der Krieg in der Nordsee, Band 7. Vom Sommer 1917 bis zum Kriegsende 1918. Kritische Edition, Hamburg/Berlin/Bonn (Verlag E. S. Mittler & Sohn), 2006, ISBN 3-8132-0855-9.
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