Sebastian Grübel

Schweizer Lehrer und Theaterregisseur

Sebastian Grübel (* 1528, anderes Datum 1529 oder 1520 in St. Gallen; † 17. Oktober 1595, anderes Datum 18. Oktober 1595 in Schaffhausen) war ein Schweizer Lehrer und Theaterregisseur.

Sebastian Grübel war der Sohn seines gleichnamigen Vaters Sebastian Grübel (* 26. November 1494 in Schaffhausen; † 21. März 1574), Pfarrer und Magister der freien Künste und dessen Ehefrau Waldburga (geb. Rudolf); er hatte noch sieben Geschwister[1].

Über seinen Vater war er mit dem Reformator Joachim Vadian verwandt[2].

Anmerkung: Zum Geburtsdatum von Sebastian Grübel liegen sehr unterschiedliche Informationen vor, aber unter Berücksichtigung, dass er im Alter von Anfang 20 Jahren mit seinem Studium begann, erscheint es wahrscheinlicher, dass er 1528 geboren wurde.

Er war in erster Ehe mit Margaretha (geb. Rechsteiner)[3] und seit dem 9. März 1556 mit Verena, Tochter von Ulrich (gen. Aeberlin) Pflum in zweiter Ehe verheiratet; aus der zweiten Ehe ging eine Tochter hervor. 1575 heiratete er in dritter Ehe Gertrud († 1629), Tochter von Martin Egg aus Mülhausen, verheiratet; gemeinsam hatten sie sechs Kinder.

Werdegang

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Sebastian Grübel begann ein Studium an der Universität Zürich, das er 1548 an der Universität Basel[4] sowie an der Universität Lausanne fortsetzte. An der Universität Zürich war der spätere Lexikograf Josua Maaler sein Kommilitone.

Nach dem Studium wurde er 1552 Lateinschulmeister in Schaffhausen, wurde dann jedoch 1575 nach vielfacher Ermahnungen und eines Fehltritts (Prostitution, lat. fornicatio) entlassen[5][6].

Von 1587 bis zu seinem Tod war er als Amtmann im Kloster Paradies, das im gleichen Jahr komplett niederbrannte und deren Neuaufbau zwanzig Jahre dauerte, tätig.

Künstlerisches Wirken

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Mit seinen Schülern brachte Sebastian Grübel mehrere Schauspiele zur Aufführung, so unter anderem am 16. Juli 1559 in Schaffhausen Nabal von Rudolf Gwalther von 1549, dass er mithilfe seines Taufpaten, des Glasmalers Hieronymus Lang aus dem Lateinischen in deutsche Knittelverse übersetzte und bearbeitete[7]; es war eine starke Erweiterung der ursprünglichen Fassung und erschien als volktümlich-derb. Das Stück erschien 1560 auch gedruckt in Mülhausen. Weiterhin führte er mit seinen Schülern 1566 Die Immolation Isaaks, für das er vom Rat in Schaffhausen 5 Taler erhielt[8], und 1574 das Stück Hiob auf.

Literatur

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  • Sebastian Grübel. In: Albert Steinegger: Das Theater im alten Schaffhausen. In: Beiträge zur vaterländischen Geschichte, Band 13. Schaffhausen, 1936. S. 32–59.
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Einzelnachweise

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  1. Swiss Reformation Studies Institute Heinrich-Bullinger-Correspondence, Register Vol. 14 (1544). Universität Zürich, abgerufen am 12. Mai 2022.
  2. Ernst Gerhard Rüsch: Schaffhausen im Diarium des St. Gallers Johannes Rütiner 1529-1539. In: Schaffhauser Beiträge zur Geschichte, Band 69. 1992, abgerufen am 12. Mai 2022.
  3. Historisches Familienlexikon der Schweiz - Personen. Abgerufen am 12. Mai 2022.
  4. Die Matrikel der Universität Basel, 2. Band (1532–1601). Universität Basel, 1956, abgerufen am 12. Mai 2022.
  5. Schaffhauser Beiträge zur vaterländischen Geschichte, Band 5, S. 97 f. 1884, abgerufen am 12. Mai 2022.
  6. Robert Lang: Die Tätigkeit der Schaffhauser Scholarchen im 16. und 17. Jahrhundert. In: Schweizerische pädagogische Zeitschrift, Band 6, Heft 6. 1896, abgerufen am 12. Mai 2022.
  7. Heinrich Bullinger: Briefe des Jahres 1544. Theologischer Verlag Zürich, 1975, ISBN 978-3-290-17565-8 (google.com [abgerufen am 12. Mai 2022]).
  8. Eduard Im-Thurn: Chronik der Stadt Schaffhausen. Brodtmann, 1844 (google.de [abgerufen am 12. Mai 2022]).