Natriumthioantimonat(V)

chemische Verbindung
(Weitergeleitet von Schlippesches Salz)

Natriumthioantimonat(V) (auch Schlippe'sches Salz nach dem Chemiker Johann Karl Friedrich von Schlippe[2], von diesem ursprünglich als Schwefelspießglanznatron bezeichnet) ist das Natriumsalz der Thioantimon(V)-säure und tritt kristallwasserhaltig als Nonahydrat mit der Summenformel Na3SbS4· 9 H2O auf.

Strukturformel
Allgemeines
Name Natriumthioantimonat(V)
Andere Namen
  • Natriumtetrathioantimonat(V)-Nonahydrat
  • Schlippe'sches Salz
Summenformel Na3SbS4·9 H2O
Kurzbeschreibung

hellgelbe Kristalle mit unangenehmem Geruch[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 10101-91-4
EG-Nummer (Listennummer) 682-752-5
ECHA-InfoCard 100.208.207
PubChem 16211194
Wikidata Q27295692
Eigenschaften
Molare Masse 481,10 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,86 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

87 °C[1]

Siedepunkt

234 °C (Zersetzung)[1]

Löslichkeit

mäßig in Wasser (330 g·l−1 bei 20 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 332​‐​302​‐​411
P: 273[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Gewinnung und Darstellung

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Natriumthioantimonat(V)-Nonahydrat wird bei Erhitzung einer wässrigen Suspension von Stibnit mit Natronlauge und Schwefel gebildet. Hierbei wird die Antimon(III)-Verbindung des Stibnits zu einer Antimon(V)-Verbindung oxidiert und der Schwefel zu Sulfid reduziert.[3] Nach Abkühlung der Lösung kristallisiert das hellgelbe Schlippe'sche Salz aus. Die Gleichung für diese Reaktion lautet:

 

Eine alternative Darstellungsmethode geht von in Salzsäure gelöstem Antimon(III)-chlorid SbCl3 oder Antimon(III)-oxid Sb2O3 aus, in das Schwefelwasserstoffgas eingeleitet wird.[4]

Eigenschaften

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Natriumthioantimonat(V) liegt in Form von licht- und luftempfindlichen, hellgelben Kristallen mit unangenehmem Geruch vor. In Wasser ist es sehr leicht löslich, wobei seine wässrige Lösung stark alkalisch reagiert.[1] Mit Säuren erhält man daraus das als Pigment Goldschwefel verwendete Antimon(V)-sulfid, Sb2S5.

Verwendung

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Natriumthioantimonat(V) wird zur Herstellung von Antimon(V)-sulfid (auch Goldschwefel genannt) verwendet und wurde früher bei der Vulkanisierung von Kautschuk verwendet.

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h Datenblatt Natriumthioantimonat(V)-Nonahydrat bei Merck, abgerufen am 14. April 2011.
  2. Schweiggers Journal 1822, Nr. 33.
  3. A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 91.–100., verbesserte und stark erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 1985, ISBN 3-11-007511-3, S. 821.
  4. G. Jander, E. Blasius: Einführung in das anorganisch chemische Praktikum (qualitative Analyse), 13. Auflage, S. Hirzel Verlag, Stuttgart 1990, ISBN 3-7776-0449-6, S. 482.