Schleusentreppe

Reihe von mindestes vier Schleusen hintereinander mit Kammer an Kammer

Unter einer Schleusentreppe versteht man eine Schleuse, bei der zur Überwindung einer größeren Fallstufe mehrere Schleusenkammern unmittelbar oder mit kurzen Zwischenhaltungen aufeinander folgen.[1]

Schleusengruppe Stanley Lock Flight in Liverpool
Schleusentreppe Fonserannes (1883)

Schleusentreppen sind vor allem in älteren Wasserwegen zu finden. Nachteilig daran ist der Umstand, dass mehrere zeitaufwendige Schleusungsvorgänge aufeinander folgen müssen, zudem beanspruchen nicht nur die Schleusen selbst viel Platz, sondern auch die jeweils notwendigen Ausweich- und Wartebecken, um Gegenverkehr zu ermöglichen. Heute wird für solche Anforderungen bevorzugt ein Schiffshebewerk eingesetzt, das zwar technisch aufwendiger ist, aber weniger Fläche beansprucht und in wesentlich kürzerer Zeit passiert wird.

Früher wurden Koppelschleusen als Doppel- und Dreifachschleusen errichtet. Ab vier Schleusenkammern spricht man von einer Schleusentreppe. Die Englische Sprache unterscheidet noch feiner zwischen einer Schleusentreppe (staircase lock) und einer Schleusenflucht (lock flight); während bei einem staircase lock die Schleusenhäupter benachbarter Kammern zusammenfallen, das Ausfahrtstor einer Kammer also gleichzeitig das Einfahrtstor der nächsten ist, sind bei einem lock flight die Schleusenhäupter mit kurzen Zwischenhaltungen (als Wasservorrat oder zum Ausweichen bei Gegenverkehr) voneinander abgesetzt. Die Schleusentreppe Niederfinow hat 260 Meter lange Zwischenhaltungen und wird dort als Verbundschleuse bezeichnet.[2]

Bekannte Schleusentreppen Bearbeiten

Siehe auch Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Exkursionsbericht: Schleuse Iffezheim – Wasserbau II – Semesterbegleitende Hausübung. (PDF) In: wasserbau.tu-darmstadt.de. TU Darmstadt, abgerufen am 14. März 2021.
  2. Schleusentreppe Niederfinow auf wasserbau.eiszeitland.de, abgerufen am 16. März 2021
  3. Göta Kanal bei Linköping: Die Schleusen von Berg und die Schleusentreppe auf schwedentipps.se, abgerufen am 14. März 2021