Schenkele
Schenkele oder Schenkela (elsässisch) bzw. Schänkeli, Schenkeli oder Schenggeli, Schänggeli (schweiz.) ist ein kleines walzenförmiges süßes Fettgebäck, das zur Weihnachts- oder Fasnachtzeit in der Deutschschweiz und im Elsass gegessen wird.
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/b/b5/Schenkeli%2C_Fasnachtsgeb%C3%A4ck_aus_S%C3%BCdbaden_bzw._der_Schweiz.jpg/220px-Schenkeli%2C_Fasnachtsgeb%C3%A4ck_aus_S%C3%BCdbaden_bzw._der_Schweiz.jpg)
Im Schweizer Kanton Jura werden sie auf Französisch pieds de chèvre (Ziegenfüße) genannt wegen des Einschnitts, der an einem Ende der Teigwalze vor dem Ausbacken angebracht wird.[1] Schenkeli werden zu Wein, Tee, Espresso, Obstsalat oder Eiscreme serviert.[2]
Namensherkunft
BearbeitenDer Namen leitet sich von Schenkel (Bein) ab, vielleicht auch vom deutschen schenken, „etwas anbieten“.[3] Im Französischen heißt das Gebäck auch cuisses de dames (Damen-Oberschenkel).[1] Unter dem Eintrag Schenkelein ist der Begriff um 1787 beim deutschen Sprachwissenschaftler Kaspar Stieler mit folgender Erklärung verzeichnet: „im Elsass schenkele zur bezeichnung kleiner, länglicher brödchen“.[4] Schänggeli ist im Baseldeutsch die Verkleinerungsform von Schänggel (Schenkel) für das Gebäck.[5]
Zubereitung
BearbeitenSchenkeles werden aus einem ziemlich festen Teig aus Mehl, Zucker, Butter, Eiern und gemahlenen Mandeln oder Walnüssen hergestellt, der mit Orangen-, Zitronenschale und Weinbrand (Kirsch) aromatisiert wird. Der Teig wird zu fingerdicken Walzen geformt, in Fett bräunlich ausgebacken und danach mit Zucker bestreut.[3][2] Das haltbare Gebäck wird in der Vorweihnachtszeit gebacken, sein Aroma wird durch Lagerung intensiver.[2]
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Schenkeli / Cuisses-dames, cuisses de dames, pieds de chèvre in der Datenbank von Kulinarisches Erbe der Schweiz (französisch)
- ↑ a b c Mimi Sheraton: 1,000 Foods To Eat Before You Die: A Food Lover's Life List. Workman Publishing, 2015, ISBN 978-0-7611-4168-6, S. 334.
- ↑ a b New Larousse Gastronomique. Octopus, 2018, ISBN 978-0-600-63587-1 (E-Book ohne Seitenzahlen).
- ↑ Jacob Grimm: Deutsches Wörterbuch. Deutscher Taschenbuch Verlag, 1893, ISBN 978-3-423-05945-9, S. 2547.
- ↑ Rudolf Suter: Baseldeutsch-Grammatik. C. Merian, 1992, ISBN 978-3-85616-048-7, S. 187.