Der Schach-Weltpokal 2021 (offiziell: FIDE World Cup 2021) war ein vom Schach-Weltverband FIDE organisierter Wettbewerb der weltbesten Schachspieler, der seit 2005 Teil der Qualifikation zur Schachweltmeisterschaft ist. Die beiden Finalisten qualifizierten sich für das nächste Kandidatenturnier. Der Gewinner war der Pole Jan-Krzysztof Duda.

Das Turnier fand vom 10. Juli bis 5. August 2021 im „Galaxy Entertainment And Leisure Complex“ nahe Sotschi statt.[1][2]

An dem Turnier, das im K.-o.-System ausgetragen wurde, nahmen 206 qualifizierte Spieler teil. Unter ihnen waren der Weltmeister Magnus Carlsen sowie Fabiano Caruana, Lewon Aronjan und andere Spieler der Weltspitze.

Aus Deutschland konnten sich Matthias Blübaum, Rasmus Svane und Arik Braun qualifizieren. Die Schweiz nominierte Sebastian Bogner.

Hauptschiedsrichter war Laurent Freyd aus Frankreich.

Austragungsmodus Bearbeiten

Es wurden acht Runden im K.-o.-Modus gespielt. Wobei die Top 50 der gesetzten Spieler die erste Runde nicht spielten und erst ab der zweiten Runde eingestiegen sind. Außerdem gab es ein Spiel um Platz 3.

Detailliertes Format[3]

  1. Runde: 156 Spieler
  2. Runde: 128 Spieler (78 Gewinner der ersten Runde und 50 topgesetzte Spieler)
  3. Runde: 64 Spieler
  4. Runde: 32 Spieler
  5. Runde: 16 Spieler
  6. Runde: 8 Spieler
  7. Runde: 4 Spieler
  8. Runde: Spiel um Platz 3 und Finale jeweils 2 Spieler.

Ein Minimatch bestand jeweils aus zwei klassischen Partien mit 90 Minuten für die ersten 40 Züge plus 30 Minuten für den Rest der Partie plus 30 Sekunden Inkrement (Gutschrift) pro Zug. Falls dann noch kein Sieger feststand, z. B. wenn zwei Mal Unentschieden gespielt wurde, gab es ein Schnellschach-Tie-Break. Das Tie-Break bestand aus zwei Schnellschachpartien mit 25 min Bedenkzeit und 10 Sekunden Inkrement pro Zug. Falls es 1:1 ausging wurde die Zeit verkürzt auf 10 min + 10 s Inkrement und es wurden nochmals zwei Partien gespielt. Stand es immer noch unentschieden folgten zwei Blitzpartien mit 5 min + 3 s Bedenkzeit. Konnte nach den zwei Blitzpartien immer noch niemand das Duell für sich entscheiden, kam es zur Armageddon-Partie.

Anders als in anderen Jahren bestand das Finale auch nur aus zwei klassischen Partien und gegebenenfalls einem Tie-Break.

Für den Schach-Weltpokal 2021 war ein Preisgeld von 1.892.500 US-Dollar ausgelobt, zusätzlich 676.250 US-Dollar für den Schach-Weltpokal der Frauen.[4]

Ergebnisse der Runden 5–8 Bearbeiten

  Achtelfinale Viertelfinale Halbfinale Finale
                                         
1  Norwegen  Magnus Carlsen 5            
16  Russland  Andrei Jessipenko 3  
1  Norwegen  Magnus Carlsen 2
  41  Frankreich  Étienne Bacrot 0  
41  Frankreich  Étienne Bacrot 4
89  Polen  Kacper Piorun 2  
1  Norwegen  Magnus Carlsen
  12  Polen  Jan-Krzysztof Duda  
5  Russland  Alexander Grischtschuk    
12  Polen  Jan-Krzysztof Duda  
12  Polen  Jan-Krzysztof Duda
  13  Indien  Vidit Gujrathi ½  
13  Indien  Vidit Gujrathi
93  Aserbaidschan  Vasif Durarbəyli ½  
12  Polen  Jan-Krzysztof Duda
  10  Russland  Sergei Karjakin ½
30  Russland  Wladimir Fedossejew 3        
110  Serbien  Velimir Ivić 1  
30  Russland  Wladimir Fedossejew
  86  Iran  Amin Tabatabaei ½  
86  Iran  Amin Tabatabaei
59  Armenien  Haik Martirosjan  
30  Russland  Wladimir Fedossejew ½
  10  Russland  Sergei Karjakin  
7  Frankreich  Maxime Vachier-Lagrave    
10  Russland  Sergei Karjakin  
10  Russland  Sergei Karjakin 4
Spiel um Platz 3
  31  Vereinigte Staaten  Samuel Shankland 2  
18  Russland  Pjotr Swidler ½ 1  Norwegen  Magnus Carlsen 2
31  Vereinigte Staaten  Samuel Shankland   30  Russland  Wladimir Fedossejew 0

Auswirkung auf den WM-Zyklus Bearbeiten

Gemäß den FIDE-Regularien qualifizierten sich Jan-Krzysztof Duda und Sergei Karjakin direkt für das Kandidatenturnier 2022 in Madrid. Aufgrund von Äußerungen, in denen er die Aggression im „militärischen Konflikt in der Ukraine“ unterstützte, wurde Karjakin jedoch vom Schachverband FIDE für sechs Monate gesperrt.[5][6] Für ihn rückte Ding Liren nach. Des Weiteren qualifizierten sich alle Viertelfinalisten, die nicht bereits für das Kandidatenturnier oder die Weltmeisterschaft spielberechtigt waren, für den FIDE Grand Prix 2022.[7] Diese waren dementsprechend Étienne Bacrot, Wladimir Fedossejew, Vidit Gujrathi, Samuel Shankland und Amin Tabatabaei.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Start des World Cups 2021. Chessbase, abgerufen am 10. Juli 2021.
  2. World Chess Cup 2021. FIDE, abgerufen am 2. Juli 2021 (englisch).
  3. Regulations for the FIDE World Cup. Abgerufen am 2. Juli 2021 (englisch).
  4. FIDE World Cup. Chessbase, abgerufen am 13. Juli 2021.
  5. Die Ethikkommission der FIDE verhängt sechsmonatiges Spielverbot für Karjakin, chessbase.de, 21. März 2022, abgerufen am 21. März 2022.
  6. Urteil der FIDE-Ethik-Kommission, pdf, abgerufen am 22. März 2022.
  7. Regulations for the FIDE Grand Prix Series 2022. (PDF) FIDE, abgerufen am 6. Juni 2022 (englisch).