Salman Alchasurowitsch Chassimikow

sowjetischer Ringer
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Salman Alchasurowitsch Chassimikow (russisch Хасимиков, Салман Алхазурович; * 5. April 1953[1][2] in der Kasachischen SSR) ist ein ehemaliger sowjetischer Ringer tschetschenischer Abstammung.

Salman Chassimikow
Medaillenspiegel

Ringer

Sowjetunion
Weltmeisterschaft
Gold 1979 San Diego Superschwer
Gold 1981 Toledo (Ohio) Superschwer
Gold 1982 Edmonton Superschwer
Gold 1983 Kiew Superschwer
Europameisterschaft
Silber 1980 Prievidza Superschwer
Gold 1981 Łódź Superschwer
Silber 1984 Jönköping Superschwer
Junioren-Weltmeisterschaft
Gold 1970 Huskvaran bis 87 kg
Gold 1971 Tokio bis 87 kg
Gold 1973 Miami Schwer

Werdegang Bearbeiten

Amateurlaufbahn Bearbeiten

Salman Chassimikow stammt aus Grosny in Tschetschenien. Er begann dort mit 12 Jahren mit dem Ringen und war bereits als Jugendlicher einer der besten Freistilringer in der Sowjetunion in seiner jeweiligen Altersklasse. Mit 18 Jahren startete er bei der Junioren-Europameisterschaft im schwedischen Huskvarna und gewann dort überlegen den Titel in der Klasse bis 87 kg Körpergewicht. In der Klasse über 87 kg Körpergewicht siegte damals Soslan Andiew aus der Sowjetunion, der in der Zeit bei den Senioren der härteste Gegner Salmans wurde. Zunächst gewann Salman in den Jahren 1971 und 1973 die Weltmeistertitel bei den Junioren, 1971 wieder in der Klasse bis 87 kg Körpergewicht und 1973 im Schwergewicht.

Danach ging Salman in die Armee und wurde in Moskau stationiert. Sein Trainer wurde dort Tomas Barba, dem er seine weitere positive Entwicklung weitgehend zu verdanken hat. Er wuchs bei einer Größe von 1,80 Metern zu einem ausgewachsenen Superschwergewichtler von 120 kg Körpergewicht heran. Er war für das Superschwergewicht eher klein, dafür aber ungemein stark.

Trotz der großen Erfolge Salmans im Juniorenbereich dauerte es bis 1979, ehe er sich in der Sowjetunion bei den Senioren durchsetzen konnte. Soslan Andiew, Boris Bigajew und Wladimir Parschukow verhinderten seine Einsätze bei internationalen Meisterschaften durch bessere Platzierungen bei den sowjetischen Meisterschaften. Im Jahr 1979 gab Salman dann sein internationales Debüt bei den Senioren bei der Europameisterschaft in Budapest. Mit drei überlegenen Siegen wurde er dort Europameister im Superschwergewicht. Im gleichen Jahr wurde er in San Diego auch Weltmeister vor Roland Gehrke aus der DDR, der auch schon Vizeeuropameister geworden war.

Im Jahr 1980 gab es für Salman bei der Europameisterschaft in Prievidza eine überraschende Niederlage gegen Petar Iwanow aus Bulgarien. Kurz vor Schluss erteilten ihm die Kampfrichter die dritte Verwarnung wegen Passivität, nachdem diese beide Ringer vorher schon mit je zwei Verwarnungen bedacht hatten. Durch diese dritte Verwarnung verlor Salman den Kampf und der EM-Titel ging an Iwanow. Es kam aber noch schlimmer für Salman, denn kurz vor den Olympischen Spielen in Moskau, wo er starten sollte, brach er sich ein Bein und musste in Moskau zusehen.

Nach der Genesung verlief für ihn dann das Jahr 1981 außerordentlich erfolgreich. Er wurde zunächst im Frühjahr Europameister in Łódź und im Herbst auch Weltmeister in Skoplje. Bei keiner dieser Meisterschaften geriet er auch nur annähernd in Gefahr einen Kampf zu verlieren. Er war zu überlegen.

In den Jahren 1982 und 1983 startete er nur bei den Weltmeisterschaften. Dabei gewann er seinen dritten und vierten Weltmeister-Titel. In Edmonton (1982) und in Kiew (1983) war er wieder ungefährdet, so sehr sich seine härtesten Gegner Adam Sandurski aus Polen, Bruce Baumgartner aus den USA und Andreas Schröder aus der DDR gegen ihn auch abmühten.

Im Olympiajahr 1984 konnte Salman aber wie schon vor vier Jahren nicht die Erfolge erzielen, die er sich wünschte. Zunächst traf ihn bei der Europameisterschaft in Jönköping zusammen mit seinem Endkampfgegner Adam Sandurski das harte Verdikt der Kampfrichter: Disqualifikation beider Ringer wegen Passivität. Beide Ringer wurden auf den 2. Platz gesetzt und kein Europameistertitel vergeben. Der Traum von der olympischen Goldmedaille 1984 in Los Angeles zerplatzte für Salman durch den Olympiaboykott der sozialistischen Staaten.

Danach beendete Salman Chassimikow seine Ringerlaufbahn.

Profilaufbahn Bearbeiten

1989/90 trat Salman Chassimikow für die japanische Wrestlingpromotion New Japan Pro Wrestling an, wo er am 25. Mai auch den IWGP Heavyweight Championship von Big van Vader gewinnen durfte.

Internationale Erfolge (Amateurlaufbahn) Bearbeiten

Jahr Platz Wettbewerb Gewichtsklasse Ergebnisse
1970 1. Junioren-EM in Huskvarna bis 87 kg vor Georgi Stoitchew, Bulgarien und Ismail Ömer Zuzan, Türkei
1971 1. Junioren-WM in Tokio bis 87 kg vor Stojan Radew, Bulgarien und Toni Sidoli, USA
1973 1. Junioren-WM in Miami Schwer vor Raitschew, Bulgarien und Roland Gehrke, DDR
1975 1. Intern. Turnier in Tiflis Schwer vor Moseschwili, Chutaba, Ikajew und Aslanbek Bisultanow, alle Sowjetunion
1975 1. Vorolympisches Turnier in Montreal Superschwer vor Heinz Eichelbaum, BRD, Harry Geris und Robert Gibbons, bde. Kanada
1975 1. „Werner-Seelenbinder“-Turnier in Leipzig Schwer vor Reza Shouktesari, Iran, Peter Drozda, Polen und Peter Albert, DDR
1977 1. Großer Preis von Łódź Superschwer vor József Balla, Ungarn und Kosmowski, Polen
1977 1. „Pokal von Georgien“ in Tiflis Superschwer vor Chutaba, UdSSR, Snobiladze, UdSSR, Roland Gehrke und Aslanbek Bisultanow, UdSSR
1978 1. Intern. Turnier in Bukarest Superschwer vor József Balla und Kálman, beide Ungarn
1979 1. EM in Bukarest Superschwer vor Roland Gehrke, Adam Sandurski, Polen, Janko Andrei, Rumänien, József Balla, und Petar Iwanow, Bulgarien
1979 1. WM in San Diego Superschwer vor Roland Gehrke, Janko Andrei, John Achterwood, Kanada, Weselin Atanassow, Bulgarien und Henryk Tomanek, Polen
1980 2. EM in Prievidza Superschwer hinter Petar Iwanow und vor Adam Sandurski, József Balla, Janko Andrei und Roland Gehrke
1981 1. EM in Łódź Superschwer vor József Balla, Adam Sandurski, Slawko Tscherwenkow, Bulgarien und Michael Deutsch, DDR
1981 1. WM in Skopje Superschwer vor Reza Shouktesari, Iran, Adam Sandurski, Petar Iwanow, Harold Smith, USA und József Balla
1981 1. World-Cup-Turnier in Toledo/USA Superschwer vor Bruce Baumgartner, USA und Wyatt Wishart, Kanada
1982 1. WM in Edmonton Superschwer vor Adam Sandurski, Andreas Schröder, DDR, Reza Shouktesari, József Balla und Petar Iwanow
1983 1. WM in Kiew Superschwer vor Adam Sandurski, Bruce Baumgartner, Petar Iwanow, Robert Molle, Kanada und Andreas Schröder
1984 2. EM in Jönköping Superschwer gemeinsam mit Adam Sandurski und vor Andreas Schröder, Tomas Johansson, Schweden und Nikola Slatew, Bulgarien

Sowjetische Meisterschaften Bearbeiten

Jahr Platz Gewichtsklasse Ergebnisse
1978 3. Superschwer hinter Soslan Andijew und Boris Bigajew
1979 1. Superschwer vor Wladimir Parschukow und Soslan Andijew
1980 2. Superschwer hinter Soslan Andijew, vor Boris Bigajew
1981 1. Superschwer vor Nikolai Skripkin und Boris Bigajew
1982 1. Superschwer vor Boris Bigajew und Dschamal Tarijenadse
1983 1. Superschwer vor Oleg Dsamlajew und Dschamal Tarijenadse
Erläuterungen
  • alle Wettkämpfe im freien Stil
  • WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft
  • Schwergewicht, damals bis 100 , Superschwergewicht, bis 130 kg Körpergewicht

Profilaufbahn Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • 2) Fachzeitschrift „Der Ringer“, Nummern 05/79, 09/79, 05/80, 05/81, 10/81, 05/06/82, 09/82, 10/83 und 05/84

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Internet Wrestling Database (englisch)
  2. Artikel zum 50. Jubiläum bei sovsport.ru (russisch)