Rugby-Verband Bayern
Gegründet 1996
Präsident Sigrit Liebe
Adresse München
Übergeordneter Verband Deutscher Rugby-Verband
Region
Vereine (ca.) 36*
Mitglieder (ca.) 2600*
*Stand: Dezember 2021
Homepage www.rugby-verband-bayern.de

Der Rugby-Verband Bayern e. V. (kurz RVBY) ist der 1996 gegründete Rugby-Sportverband Bayerns mit Sitz in München.[1] Er ist einer der 13 Landesverbände des Deutschen Rugby-Verbands (DRV) und Mitglied im Bayerischen Landes-Sportverband.

Obwohl einer der jüngsten Landesverbände im deutschen Rugby, hat der RVBY in den Jahren seit seiner Gründung ein großes Wachstum hingelegt und umfasst mittlerweile 33 Vereine (Stand 1. Januar 2019). Damit ist der RVBY, noch vor dem Rugby-Verband NRW (22 Vereine), der Landesverband mit den meisten Rugby-Vereinen in Deutschland.

Geschichte Bearbeiten

Die Geschichte von Rugby in Bayern reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück. So gibt es Belege, dass bereits vor 1898 Rugby Fußball, wie der Sport damals noch genannt wurde, in München „im dortigen Männer-Turnverein“[2] gespielt wurde.

Die weitere Geschichte liegt im Dunkel der Vergangenheit. Allerdings ist bekannt, dass in den Zwanziger Jahren unter anderem der FC Bayern München eine Rugby-Abteilung hatte, die sich 1928 gegen den Heidelberger Ruder Club 28 mit 3:0 durchsetzte.[3] Nachweisbar sind auch Mannschaften von FC Wacker München und dem DSV München im Jahr 1929[4]

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Rugby in Bayern nur durch Armee-Mannschaften aus den verschiedenen US-Army-Stützpunkten gespielt. Dies änderte sich erst 1977, als der München RFC als erster ziviler Verein gegründet wurde. 1985 folgte dann der TuS Fürstenfeldbruck.[5]

Am 23. August 2013 wurde bekannt, dass dem Rugby-Verband Bayern ein echter Coup gelungen ist. Mit Robin Stalker hat der RVBY den ehemaligen Finanzvorstand des Sportausrüsters Adidas als Schirmherr gewinnen können. Für den Neuseeländer ist „Rugby schlichtweg eine Lebensart“ – und diese will er gemeinsam mit den bayerischen Vereinen künftig stärker in der Öffentlichkeit präsentieren.[6]

2015 ging der RVBy eine enge Kooperation mit dem Bayerischen Rasenkraftsport und Tauziehverband ein. Ziel ist es u. a. Synergien zum gemeinsamen Vorteil zu heben.

 
Rugby-Verband Bayern (Bayern)
StuSta München
SC Gröbenzell
TuS Fürstenfeldbruck
MIS
Iffeldorf Rhinos
RFC Bad Reichenhall
TV Ingolstadt
München RFC
RC Unterföhring
RFC Augsburg
VfB Ulm
TV Memmingen
TSV Nürnberg
Wintersdorf
SC Herzogenaurach
Illesheim RFC
RC Regensburg
VfB Hafenlohr
Würzburger RK
Amberg Iron Lions
Rugby-Union-Vereine in Bayern

Mitglieder Bearbeiten

Dem Verband mit seinen rund 2.600 Mitgliedern gehören 36 Vereine an.

  • Oberbayern: München (6), Unterföhring, Fürstenfeldbruck, Gröbenzell, Bad Reichenhall, Ingolstadt, Anzing, Landsberg am Lech,
  • Oberpfalz: Regensburg, Raigering (Amberg Iron Lions), Vilseck
  • Niederbayern: Uni Rugby Passau
  • Schwaben: Augsburg, Memmingen, Kempten, Nördlingen
  • Baden-Württemberg: Ulm, Ravensburg
  • Ober-, Mittel- und Unterfranken: Nürnberg, Würzburg, Gemünden, Bad Windsheim, Burgbernheim, Herzogenaurach, Illesheim, Erlangen, Bayreuth, Bamberg, Hof und Coburg
  • Tirol, Österreich: Innsbruck
  • Südtirol, Italien: Brixen

Rugby-Union-Vereine in Bayern:

Spielbetrieb Bearbeiten

Spielbetrieb in Bayern Bearbeiten

In der Saison 2016/17 ist die höchste vom RVBY organisierte Liga die Regionalliga Bayern mit acht Mannschaften. Darunter gibt es die Verbandsliga Bayern mit aktuell 11 Mannschaften und die Aufbau-Liga im 7er-Rugby in Turnier-Form.

Bezeichnung Anzahl Vereine
Regionalliga Bayern 8 RC Regensburg 2000, RFC Augsburg, RFC Bad Reichenhall, SV Studentenstadt-Freimann II, München RFC II, Würzburger RK, TSB Ravensburg, TS Bayreuth
Verbandsliga Bayern 11 Kempten, Ingolstadt/Unterföhring II, Ulm, Bamberg, Fürstenfeldbruck/Landsberg am Lech, Team München, Innsbruck, Ravensburg, Coburg, Nürnberg II, Studentenstadt III

Vereine in übergeordneten 15er-Ligen Bearbeiten

Bezeichnung Anzahl Vereine
2. Bundesliga 4 München RFC, RC Unterföhring, SV Studentenstadt-Freimann, TSV 1846 Nürnberg

Vereine in übergeordneten 7er-Ligen Bearbeiten

Bei den Frauen nehmen in der Saison 2016/17 neun Vereine an der Deutschen 7er Liga Süd teil.

Bezeichnung Anzahl Vereine aus Bayern
Deutsche 7er-Liga Frauen Süd 11 München RFC, SV Studentenstadt I und II, Fürstenfeldbruck, Regensburg, Augsburg, Unterföhring, TSV 1846 Nürnberg, RFC Bad Reichenhall, FC Eintracht Bamberg, RC Regensburg 2000, Bayreuth, Würzburg

Trivia Bearbeiten

Der München Rugby Football Club war in den Spielzeiten 2000/01 und 2002/03 bisher der einzige Teilnehmer an der 1. Bundesliga aus Bayern.

Unterföhring im Landkreis München ist mit knapp 11.000 Einwohnern die kleinste eigenständige Gemeinde in Deutschland mit einem eigenen Rugby-Verein. Der Rugby Club Unterföhring e. V. gründete sich dort 2012.[7] Mit dem Zweitligaaufstieg ist Unterföhring die einzige Gemeinde Deutschlands, die jemals einen Rugby-Verein in einer Bundesliga gestellt hat.

Illesheim Black ’n’ Blue ist der letzte verbliebene Verein mit Sitz in einer US-Army-Base.

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Philipp Heineken: Das Fußballspiel: Association und Rugby. Reprint nach der Originalausgabe von 1898, Th. Schäfer Druckerei GmbH Hannover 1993, ISBN 3-88746-306-4, S. 244

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Satzung (PDF)
  2. Weiter wird in Süddeutschland […] gespielt und nicht zu vergessen in München, wo es durch den früheren Stuttgarter Captain M. Maull in den dortigen Männer-Turnverein eingeführt wurde.
  3. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 23. Februar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fcbayern1.de
  4. [1] "Illustrierter Sonntag (Der gerade Weg)" vom 13. Oktober 1929 S. 8 linke Seite mittig
  5. [2] 23. August 2013, abgerufen am 11. Februar 2014.
  6. Adidas-Vorstandsmitglied ist Schirmherr des Rugby-Verbandes Bayern. In: TotalRugby.de. 23. August 2013, abgerufen am 11. Februar 2014.
  7. [3]