Rudolf Baumbach (Baumeister)

deutscher Baumeister und Direktor der Baugewerkschulen in Idstein und Wetzlar

Karl Heinrich Rudolf Baumbach (* 19. April 1807 in Berlin; † 4. Januar 1885 in Wetzlar) war ein deutscher Baumeister, später Direktor der Baugewerkschulen in Idstein und Wetzlar.

Familie Bearbeiten

Baumbach war ein Sohn des Holzhändlers David Sigismund Baumbach und dessen Ehefrau Luise, geborene Wolff. Er heiratete am 17. Oktober 1838 in Berlin Emilie Louise Henriette Schmidt. Aus dieser Ehe entstammte der Sohn Felix Baumbach, der später als Gymnasiallehrer in Duisburg tätig war.[1]

Ausbildung und Beruf Bearbeiten

Nach dem Besuch des Königlichen Technischen Instituts in Berlin absolvierte Baumbach die Berliner Bauakademie. Im Anschluss an eine dreijährige Studienreise nach Italien ließ er sich in Berlin als selbständiger Zimmermeister und Baumeister nieder.[2][3] Diese Tätigkeit musste er jedoch aus wirtschaftlichen Gründen aufgeben.

Von 1864 bis 1869 wirkte Baumbach als Oberlehrer an der von Karl Möllinger gegründeten privaten Baugewerkschule in Höxter.[4] Im Jahr 1869 wurde er zum Direktor der in diesem Jahr gegründeten Städtischen Baugewerkschule Idstein bestellt.[5] Im Sommersemester 1869 konnte er mit einem weiteren Lehrer lediglich vier Schüler in zwei Klassen unterrichten.[6] Aber schon im folgenden Semester stieg die Zahl der Schüler auf 25 an, so dass der Lehrkörper vergrößert werden musste.[6][7] Die Schule, aus der im Jahr 1971 die Fachhochschule Wiesbaden und heutige Hochschule RheinMain hervorging, entwickelte sich auch in den Folgejahren sehr gut. Da es damals keine vorgegebenen Lehrpläne gab, hatte Baumbach auf die Unterrichtsgestaltung und das Florieren der Baugewerkschule großen Einfluss.[8] Dennoch kam es zwischen Baumbach und der Stadt Idstein zu Unstimmigkeiten, die 1878 zu Baumbachs Resignation führten.[4] Noch im gleichen Jahr beteiligte er sich trotz seines fortgeschrittenen Alters an der Gründung einer Baugewerkschule in Wetzlar, die er bis zu seinem Tod leitete. Das Lehrinstitut, das nie floriert hatte, wurde nach dem Wintersemester 1884/85 eingestellt.[9][4]

Literatur Bearbeiten

  • Clemens Klockner: Die Gründerzeit ist schon Geschichte. Eine exemplarische Betrachtung der Vorgeschichte und der Anfangsjahre der Fachhochschule Wiesbaden. Veröffentlichungen aus Lehre, angewandter Forschung und Weiterbildung. Verlag Hochschule RheinMain, Wiesbaden 2012, ISBN 978-3-923068-53-1, S. 42. Digitalisat

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Historisches Archiv der Stadt Wetzlar: Sterbeurkunde 1/1885 des Standesamts Wetzlar.
  2. J. W. Boike (Hrsg.): Allgemeiner Wohnungsanzeiger für Berlin, Charlottenburg und Umgebungen auf das Jahr 1838. Jahrgang 17. J. W. Boike, Berlin 1838, S. 15.
  3. J. A. Büngler (Hrsg.): Allgemeiner Wohnungs-Anzeiger nebst Adreß- und Geschäftshandbuch für Berlin, dessen Umgebungen und Charlottenburg auf das Jahr 1865. Aus amtlichen Quellen zusammengestellt. J. A. Büngler, Berlin 1865, S. 24.
  4. a b c Wetzlarer Anzeiger. Jahrgang 13, Nr. 6. Ferdinand Schnitzler, Wetzlar 8. Januar 1885, S. 3.
  5. Deutsche Bauzeitung. Jahrgang 3, Nr. 16. Kommissions-Verlag von Carl Beelitz, Berlin 15. April 1869, S. 188.
  6. a b Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden: Censurenbuch der Baugewerkschule Idstein 1869–1889 (Abt. 805, Nr. 48/1995), S. 1 ff.
  7. Deutsche Bauzeitung. Beilage zur Deutschen Bauzeitung. Jg. 3, Nr. 35. Kommissions-Verlag von Carl Beelitz, Berlin 26. August 1869, S. 425.
  8. Clemens Klockner: Die Gründerzeit ist schon Geschichte. Eine exemplarische Betrachtung der Vorgeschichte und der Anfangsjahre der Fachhochschule Wiesbaden. Veröffentlichungen aus Lehre, angewandter Forschung und Weiterbildung. Verlag Hochschule RheinMain, Wiesbaden 2012, ISBN 978-3-923068-53-1, S. 42.
  9. Deutsche Bauzeitung. Jahrgang 19, Nr. 3. Kommissions-Verlag von Carl Beelitz, Berlin 1869, S. 20, Berlin 10. Januar 1885, S. 20.