Ronald Hanson

niederländischer Physiker

Ronald Hanson (* 1976) ist ein niederländischer Physiker und Hochschullehrer.

Ronald Hanson

Hanson studierte angewandte Physik an der Reichsuniversität Groningen mit dem Master-Abschluss 1999, war ein Jahr in Japan und promovierte 2005 an der TU Delft bei Leo Kouwenhoven. Als Post-Doktorand war er bei David Awschalom an der University of California, Santa Barbara. Danach leitete er eine eigene Forschungsgruppe an der TU Delft, an der er 2012 Antoni van Leeuwenhoek Professor wurde. Er ist leitender Wissenschaftler und einer der vier Gründungsprofessoren (2013) bei QuTech (Quantum computing and quantum internet) an der TU Delft.

Er befasst sich mit Quanteninformationstheorie und dem Quanten-Internet und technischer Nutzung von Quantenverschränkung. Insbesondere forscht er an den Grundlagen eines zukünftigen Quanten-Internets mit einem Pilotprojekt zwischen verschiedenen Städten in den Niederlanden.

2015 publizierte er mit seiner Gruppe einen schlupflochfreien Test der Bell-Ungleichung.[1][2] Mit jeweils zwei unterschiedlichen Photonen verschränkten sie zwei Elektronen über einen Abstand von 1,3 km. In Experimenten davor wurden entweder Photonen verschränkt (von denen viele aber vor Detektion verlorengingen) oder Ionen, die aber nicht weit genug entfernt waren.

2013/14 gelang ihm und seiner Gruppe die Quantenteleportation zwischen Elektronen auf verschiedenen Chips.[3][4]

2018 gelang ihm mit seiner Gruppe Quantenverschränkung zwischen zwei Chips schneller zu erzeugen als diese verlorenging. Mit ähnlichen Methoden wie in ihrem Experiment von 2015 konnten sie gezielt 40 Quantenverschränkungen pro Sekunde erzeugen, tausendmal mehr als vorher möglich.[5][6]

Für 2019 erhielt er den Spinoza-Preis.[7] Außerdem erhielt er 2017 den John Stewart Bell Prize (mit Anton Zeilinger und Sae Woo Nam) für den schlupflochfreien Test der Bell-Ungleichung, 2016 den Huibregtsen Award, 2015 den Ammodo Preis der KNAW und 2012 den Nicholas Kurti Preis. 2018 wurde er Mitglied der Koninklijke Hollandsche Maatschappij der Wetenschappen (KHMW) und 2019 der Königlich Niederländischen Akademie der Wissenschaften (KNAW).

Schriften (Auswahl) Bearbeiten

Außer die in den Fußnoten zitierten Arbeiten.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Ronald Hanson – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Bas Hensen, Ronald Hanson u. a.: Loophole-free Bell inequality violation using electron spins separated by 1.3 kilometres. In: Nature. Band 526, 2015, S. 682, doi:10.1038/nature15759, arxiv:1508.05949.
  2. Fiona MacDonald, Quantum Spookiness Has Been Confirmed by First Loophole-Free Experiment, Science Alert, 31. August 2015
  3. H. Bernien, R. Hanson u. a.: Heralded entanglement between solid-state qubits separated by three metres. In: Nature. Band 497, 2013, S. 86, doi:10.1038/nature12016, arxiv:1212.6136.
  4. W. Pfaff, Hanson u. a.: Unconditional quantum teleportation between distant solid-state quantum bits. In: Science. Band 345, 2014, S. 532–535, doi:10.1126/science.1253512, arxiv:1404.4369.
  5. Peter Humphreys, Hanson u. a.: Deterministic delivery of remote entanglement on a quantum network. In: Nature. Band 558, 2018, S. 268–273, doi:10.1038/s41586-018-0200-5, arxiv:1712.07567.
  6. Mike Mcrae: Particles Have Been Entangled 'on Demand' For The First Time, And It's a Game Changer, Science Alert, 16. Juni 2018
  7. Prof. dr. R. (Ronald) Hanson, Biographie bei NWO anlässlich Spinoza-Preis