Robert de Fiori

österreich-ungarischer Journalist

Robert de Fiori (* 1854 in Görz, Kaisertum Österreich; † 1933 in München)[1] war ein österreichisch-ungarischer Journalist, der im Jahr 1918 als bayrischer, bzw. im Jahr 1919 als italienischer Agent tätig war.

Robert de Fiori

Er erwarb die Matura am des k.k. akademischen Gymnasiums in Görz.[2] 1876 bis 1877 studierte er Rechtswissenschaft an der Universität Wien.[3]

Werdegang Bearbeiten

Von 1881 bis 1914 war er Korrespondent der Neuen Freien Presse in Rom.[4] Von Ende Juni Anfang Juli 1918 führte er als Agent des deutschen Auswärtigen Amtes Gespräche mit George D. Herron.[5]

1923 gratulierte Ercole Durini di Monza Gustav von Kahr zum Scheitern des Hitlerputschs, während im von ihm geführten Generalkonsulat Roberto de Fiore als „slight boy“, wie Heinrich Himmler diese frei operierenden Agenten nannte, für Mussolini Kontakt zur NSDAP hielt, berichtete und zeitweise als Schriftsteller in Herrsching am Ammersee in der ehemaligen „Villa des August Pittino“ von 1916 bis 1925 wohnte.[6] Sein Sohn, der Bildhauer Ernesto de Fiori, ließ sich unweit davon, in Lochschwab, im Jahr 1928 eine Villa vom Architekten Roderich Fick bauen.[7]

Literatur Bearbeiten

  • Marita Krauss: Deckname "Edelweiß". Robert de Fiori, bayerisch-italienischer Doppelagent. München : Bayer. Rundfunk, Hörfunksendung 1. Mai 2010

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Mayra Laudanna, Ernesto de Fiori, S. 197
  2. k.k. akademischen Gymnasiums in Görz, 1868 IV Klasse, [1]
  3. Jahresbericht der Akademischen Lesehalle in Wien, 1877, [2]
  4. Die «Neue Freie Presse» vertrat in Rom viele Jahre bis zum Weltkriege Roberto de Fiori (Blum). Er war als halber Italiener aus Görz stammend über die ital. Politik stets sehr gut unterrichtet u. Seine römischen Correspondenzen wurden deshalb sehr geschätzt. Im Gegensatz zu seinen Collegen hat er gar nichts Literarisches publicirt und ging nur in der Politik auf. vgl. Ludwig Pollak, Margarete Merkel Guldan: Römische Memoiren: Künstler, Kunstliebhaber und Gelehrte 1893–1943, S. 122
  5. Inzwischen hatte Herron in Genf auf vier Treffen mit Robert de Fiori, einem Bayern, der lange Zeit Korrespondent der Wiener Zeitung Neue Freie Presse in Rom gewesen war und nun als Mittelsmann zwischen Herron und der bayerischen Regierung fungierte, über Friedensbedingungen gesprochen. Wilson wollte davon nichts wissen, da er diese Bemühungen nicht ernst nahm und die expansiven Absichten Deutschlands im Osten dahinter vermutete. Alexander Sedlmaier, Deutschlandbilder und Deutschlandpolitik: Studien zur, 2003, [3]; Gerhard Ritter, Staatskunst und Kriegshandwerk: Bd. Die Herrschaft des deutschen Militarismus und die Katastrophe von 1918, R. Oldenbourg, 1968, [4]; Es waren nämlich genau zwei Berichte von Ende Juni und Anfang Juli 1918 über Gespräche mit einem Dr. de Fiori, der als Agent des deutschen Auswärtigen Amtes und der bayerischen Regierung über Professor Foerster mit Herron in Kontakt gekommen war (Schreiben Foersters an Herron vom 6.6.1918 bei Briggs, S. 50) Fiori war ein österreichischer Journalist, SPD- und später USPD-Mitglied, der im Umkreis der deutschen Pazifisten in der Schweiz und im Kreise der Kontakte Herrons bekannt war.(Vgl. Osuký, S. 45, wo Osuký in der Reihe mit Jaffé und Foerster auch Dr. de Fiori gleich zum Professor befördert.) vgl. Joachim Kuropka, Image und Intervention: innere Lage Deutschlands und britische Beeinflussungsstrategien in der Entscheidungsphase des Ersten Weltkriegs, 1978,S. 327
  6. Die NSDAP im Landkreis Starnberg. Von den Anhängen bis zur Konsolidierung der Macht (1919-1938). Inauguraldissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität München
  7. Friedrike Hellerer: Herrschinger Rathaus und seine Geschichte; Herausgegeben durch die Gemeinde Herrsching zur offiziellen Eröffnung des neugestalteten Rathauses am 15. September 2012