Robert Geisser

Schweizer Grafiker und Illustrator

Robert Geisser (* 24. März 1920 in Herisau; † 8. September 1995 in St. Gallen[1]) war ein Schweizer Grafiker. Er schuf Plakate, Signete sowie Illustrationen[2] für Zeitungen, Verlage und Bücher.

Robert Geisser (etwa 1980)

Biografie Bearbeiten

Geisser ist in St. Gallen aufgewachsen. Er absolvierte eine Lehre als Fahnen- und Paramentenzeichner. Anschliessend liess er sich an der Gewerbeschule St. Gallen zum Grafiker ausbilden. Nach Arbeiten in der Stickereiindustrie wurde er für die Papierbranche tätig. Er entwarf Briefköpfe und gestaltete Werbung für Papeterieartikel. 1957 eröffnete er sein eigenes Atelier in St. Gallen. Er wirkte in der Politischen Aktion Pro St. Gallen (später Forum Pro St. Gallen genannt) aktiv mit. Verschiedene Anliegen für eine menschengerechte Stadt vertrat er mit Hilfe von Zeichnungen und Karikaturen u. a. im St. Galler Anzeiger und in der Ostschweiz. Auch regte er frühzeitig an, auf dem Klosterhof unter freiem Himmel ein Gallusspiel aufzuführen. Dies geschah erstmals im Jahr 1960.[3] Er entschied sich 1966, nicht mehr für Konsumgüter, sondern nur noch für Institutionen und Ideen zu werben.[3] Geisser sorgte dafür, dass an der OLMA Schweizer Messe für Landwirtschaft und Ernährung des Jahres 1949 die Fahne des erst 1979 gegründeten neuen Kantons Jura neben den 25 Fahnen aller übrigen Kantone der Schweiz wehte. Daraufhin gab es einen offiziellen Protest des Kantons Bern, zu welchem damals die Region des späteren Kantons Jura gehörte.[4]

Seine Ehefrau Monika Neracher war als Zeichnerin und Töpferin ebenfalls kreativ tätig. Robert Geisser hat zwei Kinder.

Werke Bearbeiten

Geisser wurde vor allem bekannt für Plakate zur OLMA und zur Werbung für die Stadt St. Gallen wie auch die Bodenseeregion.[5][6] Zu den Buchillustrationen zählen beispielsweise Zeichnungen in Büchern wie Aadlech bis zibölele[7] und Die Berge rufen.[8] Weitere Hinweise auf viele von Geisser geschaffene Plakate sind online aufgeführt.[9] Auch Signete für Firmen gehörten zu seinen Kreationen.[3] So gehört das Signet einer Biene von Geisser für Banken zu einer kleinen internationalen Auswahl der besten aus Tausenden von Signeten.[10]

Ausstellungsbeteiligungen Bearbeiten

  • Ein Jahrhundert im Weltformat. Schweizer Plakate von 1900 bis zur Gegenwart. Staatliche Museen zu Berlin, Preussischer Kulturbesitz, Kunstbibliothek, 2. November 2001 bis 27. Januar 2002.
  • IX. Schweizerische Ausstellung Alpiner Kunst. St. Gallen, 17. Mai 1958 bis 15. Juni 1958.

Auszeichnungen Bearbeiten

  • 1967: Förderungspreis und Anerkennungspreis der Stadt St. Gallen
  • 1960; 1966: Schweizer Plakate des Jahres

Literatur Bearbeiten

  • 50 ans. Affiches Suisses primées par le Département fédéral de l’interieur, 1941–1990. (1991)
  • W. Rotzler, F. Schärer, K. Wobmann: Das Plakat in der Schweiz. Edition Stemmle, Schaffhausen 1990

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Josef Osterwalder: Ostschweizer Grafiker-Pionier - Zum Tod Robert Geissers. St. Galler Tagblatt vom 12. September 1995 (Nachruf)
  2. Geisser, Robert. In: Sikart
  3. a b c Rosmarie Früh: Röbi Geisser gestorben. Ostschweiz vom 9. September 1995 (Nachruf)
  4. Robert Geisser: St. Gallen zum Lachen und Weinen. Seite vom 22. September 1978 sowie Nachwort von Michael Guggenheimer: Der Zeichner. Anzeiger-Verlag, St. Gallen 1981.
  5. Geisser: Erste zwei Bilder in Bildersammlung von Designspiration.
  6. Schweizer Plakatsammlung: Ausgezeichnetes Olma-Plakat von Geisser 1960
  7. Hermann Bauer: Aadlech bis zibölele. Leobuchhandlung, St. Gallen 1972.
  8. Max Kamerlander: Die Berge rufen. Rex-Verlag, Luzern 1954.
  9. Liste von Werken Robert Geissers.
  10. Michele Smargiassi: Un libro raccoglie migliaia de marci, ovvero segni diventati piu importante del prodotto. In: La Repubblica vom 10. Januar 2016, S. 34.