Der Kelly Cup (ursprünglich Riley Cup) wird seit 1997 an den Sieger der Play-offs der ECHL verliehen. Benannt wurde die Trophäe nach Patrick J. Kelly, dem ersten Commissioner der ECHL, welcher maßgeblich zur Gründung der Liga beigetragen hatte.[1]

Die 26 Zoll große und 27 Pfund schwere Trophäe wurde von Boardman Silversmiths, Inc. in Meriden im US-Bundesstaat Connecticut, geschaffen.[1]

Geschichte Bearbeiten

Patrick Kelly war die ersten acht Jahre des Bestehens der Liga erfolgreich als Commissioner tätig; während dieser Zeit erlebte die ursprünglich mit lediglich fünf Teams gegründete Liga die größte Expansion einer Minor League in der Geschichte des Eishockeysports, als diese innert acht Jahren von fünf auf 21 teilnehmende Mannschaften anwuchs.[2] Außerdem engagierte sich Kelly stark für die Zusammenarbeit der ECHL mit höherklassigen Ligen, insbesondere der National Hockey League. Dank seines Wirkens wurden zahlreiche ECHL-Franchises als Farmteams von den NHL-Teams installiert. Unter seiner Leitung wurden verbesserte Voraussetzungen für den beruflichen Aufstieg von Spielern, Offiziellen und Mitarbeitern der Liga geschaffen.[2]

Kelly war bereits lange Jahre vor seinem Engagement in der ECHL stark im Eishockeysport engagiert gewesen; zunächst als aktiver Spieler, wo er als 17-Jähriger seine Karriere in der Ontario Junior Hockey League lancierte.[1] Anschließend bestritt der auf der Position des Verteidigers agierende Akteur während rund 20 Jahren knapp 1000 Partien in diversen unterklassigen Minor Leagues, vorwiegend in der Eastern Hockey League. Im Anschluss war etwa ebenso lange als Trainer tätig und bekleidete außerdem zeitweise die Position des Cheftrainers bei den Colorado Rockies in der National Hockey League und den Birmingham Bulls in der World Hockey Association.[3]

Kelly, der seit über 60 Jahren im Eishockeysport tätig ist, stand im Verlaufe seiner Karriere in insgesamt 1900 Spielen als Cheftrainer hinter der Bande.[4] Insgesamt gewann er sechs Meisterschaften in der Funktion des Cheftrainers: 1968, 1969 und 1970 mit den Clinton Comets aus der Eastern Hockey League, 1975 und 1976 mit den Charlotte Checkers aus der Southern Hockey League und 1985 mit den Peoria Rivermen aus der International Hockey League.

In Anerkennung seines Lebenswerkes rund um den Eishockeysport wurde die ursprünglich von 1989 bis 1996 unter dem Namen Riley Cup vergebene Meistertrophäe umbenannt und seither als Kelly Cup vergeben.[1] 2008 wurde er als zweites Mitglied nach Ligagründer Henry Brabham in die neugeschaffene ECHL Hall of Fame aufgenommen.[2]

Außerdem zeichnet die ECHL jährlich den wertvollsten Spieler der Play-offs mit dem Kelly Cup Playoffs Most Valuable Player Award aus.

Kelly-Cup-Gewinner Bearbeiten

Bisher gewannen 19 verschiedene Franchises die ECHL-Meisterschaft, wobei die Allen Americans, Toledo Storm, Idaho Steelheads, Cincinnati Cyclones, Hampton Roads Admirals und die Colorado Eagles je zweifach sowie die Alaska Aces, Florida Everblades und South Carolina Stingrays dreifach erfolgreich waren.

Erfolgreichster Cheftrainer der Ligahistorie ist John Brophy mit drei gewonnenen Meisterschaften, die er im Zeitraum von 1991 bis 1998 allesamt mit den Hampton Roads Admirals errang. Außerdem wurde ihm zu Ehren der jährliche verliehene John Brophy Award für den besten Cheftrainer der Liga geschaffen.

Scott Burt, Jared Bednar und Patrick Wellar gewannen ebenfalls drei Mal die Meistertrophäe der ECHL. Während Burt und Wellar alle ihre Meisterschaften ausschließlich als aktive Spieler gewannen, war Bednar zwei Mal im Verlauf seiner Spielerkarriere und ein Mal als Cheftrainer erfolgreich.[1]

 
Kelly Cup
Saison Gewinner Serie Finalist MVP Cheftrainer
2022/23 Florida Everblades 4–0 Idaho Steelheads Cam Johnson Brad Ralph
2021/22 Florida Everblades 4–1 Toledo Walleye Cam Johnson Brad Ralph
2020/21 Fort Wayne Komets 3–1 South Carolina Stingrays Stephen Harper Ben Boudreau
2019/20 Saison abgebrochen
2018/19 Newfoundland Growlers 4–2 Toledo Walleye Zach O’Brien John Snowden
2017/18 Colorado Eagles 4–3 Florida Everblades Michael Joly Aaron Schneekloth
2016/17 Colorado Eagles 4–0 South Carolina Stingrays Matt Register Aaron Schneekloth
2015/16 Allen Americans 4–2 Wheeling Nailers Chad Costello Steve Martinson
2014/15 Allen Americans 4–3 South Carolina Stingrays Greger Hanson Steve Martinson
2013/14 Alaska Aces 4–2 Cincinnati Cyclones Rob Madore Rob Murray
2012/13 Reading Royals 4–1 Stockton Thunder Riley Gill Larry Courville
2011/12 Florida Everblades 4–1 Las Vegas Wranglers John Muse Greg Poss
2010/11 Alaska Aces 4–1 Kalamazoo Wings Scott Howes Brent Thompson
2009/10 Cincinnati Cyclones 4–1 Idaho Steelheads Robert Mayer / Jeremy Smith Chuck Weber
2008/09 South Carolina Stingrays 4–3 Alaska Aces James Reimer Jared Bednar
2007/08 Cincinnati Cyclones 4–2 Las Vegas Wranglers Cédrick Desjardins Chuck Weber
2006/07 Idaho Steelheads 4–1 Dayton Bombers Steve Silverthorn Derek Laxdal
2005/06 Alaska Aces 4–1 Gwinnett Gladiators Mike Scott Davis Payne
2004/05 Trenton Titans 4–2 Florida Everblades Leon Hayward Mike Haviland
2003/04 Idaho Steelheads 4–1 Florida Everblades Dan Ellis John Olver
2002/03 Atlantic City Boardwalk Bullies 4–1 Columbia Inferno Kevin Colley Mike Haviland
2001/02 Greenville Grrrowl 4–0 Dayton Bombers Simon Gamache / Tyrone Garner John Marks
2000/01 South Carolina Stingrays 4–1 Trenton Titans Dave Seitz Rick Adduono
1999/2000 Peoria Rivermen 4–2 Louisiana IceGators Jean-François Boutin / Jason Christie Don Granato
1998/99 Mississippi Sea Wolves 4–3 Richmond Renegades Travis Scott Bruce Boudreau
1997/98 Hampton Roads Admirals 4–2 Pensacola Ice Pilots Sébastien Charpentier John Brophy
1996/97 South Carolina Stingrays 4–1 Louisiana IceGators Jason Fitzsimmons Rick Vaive

Riley-Cup-Gewinner Bearbeiten

 
Jack Riley Cup
Saison Gewinner Serie Finalist MVP Cheftrainer
1995/96 Charlotte Checkers 4–0 Jacksonville Lizard Kings Nick Vitucci John Marks[5]
1994/95 Richmond Renegades 4–1 Greensboro Monarchs Blaine Moore Roy Sommer[6]
1993/94 Toledo Storm 4–1 Raleigh IceCaps Dave Gagnon Chris McSorley[7]
1992/93 Toledo Storm 4–2 Wheeling Thunderbirds Rick Judson Chris McSorley[8]
1991/92 Hampton Roads Admirals 4–0 Louisville Icehawks Mark Bernard John Brophy[9]
1990/91 Hampton Roads Admirals 4–1 Greensboro Monarchs Dave Flanagan / Dave Gagnon John Brophy[10]
1989/90 Greensboro Monarchs 4–1 Winston-Salem Thunderbirds Wade Flaherty Jeff Brubaker[11]
1988/89 Carolina Thunderbirds 4–3 Johnstown Chiefs Nick Vitucci [12][Anm. 1]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d e Kelly Cup History (Memento vom 22. Mai 2013 im Internet Archive) bei echlhalloffame.com
  2. a b c Class of 2008 (Memento vom 22. Mai 2013 im Internet Archive) bei echlhalloffame.com
  3. Spielerprofil von Patrick Kelly bei hockeydb.com
  4. Recap of 2013 Kelly Cup Finals bei oursportscentral.com
  5. ECHL-Saisonstatistik 1995/96 bei hockeydb.com
  6. ECHL-Saisonstatistik 1994/95 bei hockeydb.com
  7. ECHL-Saisonstatistik 1993/94 bei hockeydb.com
  8. ECHL-Saisonstatistik 1992/93 bei hockeydb.com
  9. ECHL-Saisonstatistik 1991/92 bei hockeydb.com
  10. ECHL-Saisonstatistik 1990/91 bei hockeydb.com
  11. ECHL-Saisonstatistik 1989/90 bei hockeydb.com
  12. ECHL-Saisonstatistik 1988/89 bei hockeydb.com

Anmerkungen Bearbeiten

  1. Während dieser Spielzeit waren insgesamt vier Cheftrainer bei den Carolina Thunderbirds beschäftigt: Brian Carroll, Joe Selenski, Keith McAdams und Brandon Watson.