Rickie Lee Jones

US-amerikanische Pop-Musikerin

Rickie Lee Jones (* 8. November 1954 in Chicago, Illinois) ist eine US-amerikanische Singer-Songwriterin, Sängerin, Gitarristin und Pianistin. Sie prägte einen neuartigen und oft kopierten Stil des Song-Arrangements.

Rickie Lee Jones (2007)

Leben und Wirken Bearbeiten

Jones, die mit 14 Jahren von zu Hause wegging, zog Ende der 1970er Jahre nach Los Angeles, wo sie mit einem Programm aus gesprochenen, mit Beat untermalten Monologen auftrat. Ihr von Folk, Jazz und Rhythm & Blues geprägtes Debüt-Album erschien 1979. Chuck E. Weiss war die Titelfigur ihres dort enthaltenen Hits Chuck E.’s in Love. Im Lied heißt es, dass er verliebt sei in das „kleine Mädchen, das diesen Song singt“. Sie selbst nannte den Inhalt des Liedes fiktiv. Auf diesem frühen Album spielten bereits Größen wie Dr. John, Michael Boddicker und Randy Newman Keyboards, oder Steve Gadd das Schlagzeug. Michael McDonald (Doobie Brothers) sang für Jones die Backing Vocals. Sie wohnte in dieser frühen Phase in Los Angeles im Tropicana Hotel mit ihrem damaligen Lebensgefährten Tom Waits, tief verwurzelt in einer regen Musikszene, geprägt durch Künstler wie Jackson Browne, Warren Zevon, Frank Zappa, Eagles, Linda Ronstadt und viele mehr.[1] 1980 wurde sie für den Grammy unter anderem in den Kategorien bester neuer Künstler und bestes Album nominiert.

Ein weiterer wichtiger Einfluss ist Sal Bernardi. Sie lernten sich um 1975 kennen. Über ihn schrieb sie in den 1970er Jahren Weasel and the White Boys Cool. In den frühen 1980er Jahren begann er, mit Jones zu touren und im Studio zu arbeiten. Ihre Zusammenarbeit führte zu Kompositionen wie Traces of the Western Slopes vom 1982er Album Pirates und Theme for the Pope von The Magazine aus dem Jahre 1984, Flying Cowboys, dem Titelstück des gleichnamigen Albums von 1990, Tigers und Beat Angels vom Album Traffic from Paradise (1993). 1990 entstand ohne seine Mitwirkung das Album Pop Pop mit Jazz-Standards wie Dat There oder Bye Bye Blackbird, bei dem sie von Robben Ford, Charlie Haden und Tenorsaxophonist Joe Henderson begleitet wurde.

2003 veröffentlichte sie als Reaktion auf den umstrittenen US-Präsidenten George W. Bush das Album Evening of My Best Day, bei dem sie Ry Cooder und Bill Frisell begleiteten.

Mit The Sermon On Exposition Boulevard, das auf Blue Rose erschien, stieg Jones im April 2007 auf Platz 70 der deutschen Albumcharts ein. Für Jones ist dies die erste Platzierung unter den Top 100 der Albumcharts in Deutschland. Zu ihrem 2009er Album Balm In Gilead trugen auch Ben Harper, Victoria Williams, Jon Brion, Alison Krauss und (kurz vor dessen Tod) Vic Chesnutt bei. Der Daily Mirror (UK) fasste das Werk wie folgt zusammen: „30 Jahre nach ihrem erstaunlichen Debüt Chuck E’s in Love bleibt Jones ein einzigartiges Talent, das die Chance nutzt, mit diesen Liedern voller Unschuld und Erfahrung vollständig aufzublühen. Songs geschrieben über einen Zeitraum von 20 Jahren – manchmal brauchen gute Dinge Zeit, um zu reifen.“

Jones ist von Zeit zu Zeit auf Europatournee auch in Deutschland unterwegs.

Diskografie Bearbeiten

Studioalben Bearbeiten

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[2][3]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE   UK   US
1979 Rickie Lee Jones UK18
 
Silber

(19 Wo.)UK
US3
 
Platin

(36 Wo.)US
1981 Pirates UK37
 
Silber

(11 Wo.)UK
US5
 
Gold

(29 Wo.)US
1984 The Magazine UK40
(4 Wo.)UK
US44
(21 Wo.)US
1989 Flying Cowboys UK50
(2 Wo.)UK
US39
 
Gold

(25 Wo.)US
1991 Pop Pop US121
(5 Wo.)US
1993 Traffic From Paradise US111
(7 Wo.)US
1995 Naked Songs US121
(2 Wo.)US
1997 Ghostyhead US159
(1 Wo.)US
2000 It’s Like This US148
(2 Wo.)US
2003 The Evening of My Best Day US189
(1 Wo.)US
2007 The Sermon on Exposition Boulevard DE70
(2 Wo.)DE
US158
(1 Wo.)US
2012 The Devil You Know US190
(1 Wo.)US
2015 The Other Side of Desire US164
(1 Wo.)US
2023 Pieces of Treasure DE48
(1 Wo.)DE

Weitere Studioalben

  • 2000: It’s Like This
  • 2001: Live at Red Rocks
  • 2009: Balm in Gilead
  • 2019: Kicks

Livealben Bearbeiten

  • 1979: Rare Space (erste Europatour)
  • 1982: Live at the Roxy, 2 CD, L. A.
  • 1982: Europe 1982 Montreux, CH
  • 1992: LA Live
  • 1992: Hamburg from Germany
  • 1996: Chain Austin Portland, OR & Devore, CA
  • 1999: Joe’s Pub, N.Y.C.
  • 1999: The Chicago Sessions
  • 2000: Live in Portland, OR
  • 2000: Seattle with Joe Jackson
  • 2000: Philadelphia
  • 2003: Berlin, Palais in der Kulturbrauerei (RadioEins-Mitschnitt)
  • 2006: Copenhagen 2006

Kompilationen Bearbeiten

  • 2005: Duchess of Coolsville: An Anthology (47 Tracks auf 3 CDs: 3 Std. Raritäten, Studio-Demos und bislang unveröffentlichte Aufnahmen)
  • 2010: Original Album Series

EPs Bearbeiten

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[2]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE   UK   US
1983 Girl at Her Volcano UK51
(3 Wo.)UK
US39
(16 Wo.)US

Singles Bearbeiten

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[2]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  UK   US
1979 Chuck E.’s In Love
Rickie Lee Jones
UK18
(9 Wo.)UK
US4
(15 Wo.)US
Young Blood
Rickie Lee Jones
US40
(9 Wo.)US
1981 A Lucky Guy
Pirates
US64
(7 Wo.)US
1984 The Real End
The Magazine
US83
(4 Wo.)US

Weitere Singles

  • 1979: Danny’s All-Star Joint
  • 1981: Woody and Dutch on the Slow Train to Peking
  • 1983: Under the Boardwalk
  • 1984: It Must Be Love
  • 1989: Satellites
  • 1989: Flying Cowboys / The Horses
  • 1989: Don’t Let the Sun Catch You Crying
  • 1991: Up fom the Skies
  • 1991: Rebel Rebel
  • 1991: Stewart’s Coat
  • 2000: Show Biz Kids
  • 2003: Second Chance
  • 2006: Falling Up
  • 2009: Old Enough
  • 2015: Jimmy Choos
  • 2019: Bad Company

Weblinks Bearbeiten

Commons: Rickie Lee Jones – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten

  1. Ihren ersten Erfolg ermöglichte Lowell George (Little Feat), der sie bei seiner damaligen Plattenfirma Warner Bros. unterbrachte. „Easy Money“, ebenfalls ein Stück von Jones’ Debütalbum, findet sich auf seinem Album Thanks I’ll Eat It Here aus dem Jahre 1978 – noch bevor das Original erschien.
  2. a b c Chartquellen: DE UK US
  3. Auszeichnungen für Musikverkäufe: US UK