Rickie Lee Jones
Rickie Lee Jones (* 8. November 1954 in Chicago, Illinois) ist eine US-amerikanische Singer-Songwriterin, Sängerin, Gitarristin und Pianistin. Sie prägte einen neuartigen und oft kopierten Stil des Song-Arrangements.
Leben und Wirken
BearbeitenJones, die mit 14 Jahren von zu Hause wegging, zog Ende der 1970er Jahre nach Los Angeles, wo sie mit einem Programm aus gesprochenen, mit Beat untermalten Monologen auftrat. Ihr von Folk, Jazz und Rhythm & Blues geprägtes Debüt-Album erschien 1979. Chuck E. Weiss war die Titelfigur ihres dort enthaltenen Hits Chuck E.’s in Love. Im Lied heißt es, dass er verliebt sei in das „kleine Mädchen, das diesen Song singt“. Sie selbst nannte den Inhalt des Liedes fiktiv. Auf diesem frühen Album spielten bereits Größen wie Dr. John, Michael Boddicker und Randy Newman Keyboards, oder Steve Gadd das Schlagzeug. Michael McDonald (Doobie Brothers) sang für Jones die Backing Vocals. Sie wohnte in dieser frühen Phase in Los Angeles im Tropicana Hotel mit ihrem damaligen Lebensgefährten Tom Waits, tief verwurzelt in einer regen Musikszene, geprägt durch Künstler wie Jackson Browne, Warren Zevon, Frank Zappa, Eagles, Linda Ronstadt und viele mehr.[1] 1980 wurde sie für den Grammy unter anderem in den Kategorien bester neuer Künstler und bestes Album nominiert.
Ein weiterer wichtiger Einfluss ist Sal Bernardi. Sie lernten sich um 1975 kennen. Über ihn schrieb sie in den 1970er Jahren Weasel and the White Boys Cool. In den frühen 1980er Jahren begann er, mit Jones zu touren und im Studio zu arbeiten. Ihre Zusammenarbeit führte zu Kompositionen wie Traces of the Western Slopes vom 1981er Album Pirates und Theme for the Pope von The Magazine aus dem Jahre 1984, Flying Cowboys, dem Titelstück des gleichnamigen Albums von 1989, Tigers und Beat Angels vom Album Traffic from Paradise (1993). 1990 entstand ohne seine Mitwirkung das Album Pop Pop mit Jazz-Standards wie Dat There oder Bye Bye Blackbird, bei dem sie von Robben Ford, Charlie Haden und Tenorsaxophonist Joe Henderson begleitet wurde.
2003 veröffentlichte sie als Reaktion auf den umstrittenen US-Präsidenten George W. Bush das Album Evening of My Best Day, bei dem sie Ry Cooder und Bill Frisell begleiteten.
Mit The Sermon On Exposition Boulevard, das auf Blue Rose erschien, stieg Jones im April 2007 auf Platz 70 der deutschen Albumcharts ein. Für Jones ist dies die erste Platzierung unter den Top 100 der Albumcharts in Deutschland. Zu ihrem 2009er Album Balm In Gilead trugen auch Ben Harper, Victoria Williams, Jon Brion, Alison Krauss und (kurz vor dessen Tod) Vic Chesnutt bei. Der Daily Mirror (UK) fasste das Werk wie folgt zusammen: „30 Jahre nach ihrem erstaunlichen Debüt Chuck E’s in Love bleibt Jones ein einzigartiges Talent, das die Chance nutzt, mit diesen Liedern voller Unschuld und Erfahrung vollständig aufzublühen. Songs geschrieben über einen Zeitraum von 20 Jahren – manchmal brauchen gute Dinge Zeit, um zu reifen.“
Jones ist von Zeit zu Zeit auf Europatournee auch in Deutschland unterwegs.
Diskografie
BearbeitenStudioalben
BearbeitenJahr | Titel | Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[2][3] (Jahr, Titel, Platzierungen, Wochen, Auszeichnungen, Anmerkungen) |
Anmerkungen | ||
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DE | UK | US | |||
1979 | Rickie Lee Jones | — | UK18 (19 Wo.)UK |
US3 (36 Wo.)US |
|
1981 | Pirates | — | UK37 (11 Wo.)UK |
US5 (29 Wo.)US |
|
1984 | The Magazine | — | UK40 (4 Wo.)UK |
US44 (21 Wo.)US |
|
1989 | Flying Cowboys | — | UK50 (2 Wo.)UK |
US39 (25 Wo.)US |
|
1991 | Pop Pop | — | — | US121 (5 Wo.)US |
|
1993 | Traffic From Paradise | — | — | US111 (7 Wo.)US |
|
1995 | Naked Songs | — | — | US121 (2 Wo.)US |
|
1997 | Ghostyhead | — | — | US159 (1 Wo.)US |
|
2000 | It’s Like This | — | — | US148 (2 Wo.)US |
|
2003 | The Evening of My Best Day | — | — | US189 (1 Wo.)US |
|
2007 | The Sermon on Exposition Boulevard | DE70 (2 Wo.)DE |
— | US158 (1 Wo.)US |
|
2012 | The Devil You Know | — | — | US190 (1 Wo.)US |
|
2015 | The Other Side of Desire | — | — | US164 (1 Wo.)US |
|
2023 | Pieces of Treasure | DE48 (1 Wo.)DE |
— | — |
Weitere Studioalben
- 2000: It’s Like This
- 2001: Live at Red Rocks
- 2009: Balm in Gilead
- 2019: Kicks
Livealben
Bearbeiten- 1979: Rare Space (erste Europatour)
- 1982: Live at the Roxy, 2 CD, L. A.
- 1982: Europe 1982 Montreux, CH
- 1992: LA Live
- 1992: Hamburg from Germany
- 1996: Chain Austin Portland, OR & Devore, CA
- 1999: Joe’s Pub, N.Y.C.
- 1999: The Chicago Sessions
- 2000: Live in Portland, OR
- 2000: Seattle with Joe Jackson
- 2000: Philadelphia
- 2003: Berlin, Palais in der Kulturbrauerei (RadioEins-Mitschnitt)
- 2006: Copenhagen 2006
Kompilationen
Bearbeiten- 2005: Duchess of Coolsville: An Anthology (47 Tracks auf 3 CDs: 3 Std. Raritäten, Studio-Demos und bislang unveröffentlichte Aufnahmen)
- 2010: Original Album Series
EPs
BearbeitenJahr | Titel | Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[2] (Jahr, Titel, Platzierungen, Wochen, Auszeichnungen, Anmerkungen) |
Anmerkungen | ||
---|---|---|---|---|---|
DE | UK | US | |||
1983 | Girl at Her Volcano | — | UK51 (3 Wo.)UK |
US39 (16 Wo.)US |
Singles
BearbeitenJahr | Titel Album |
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[2] (Jahr, Titel, Album, Platzierungen, Wochen, Auszeichnungen, Anmerkungen) |
Anmerkungen | |
---|---|---|---|---|
UK | US | |||
1979 | Chuck E.’s In Love Rickie Lee Jones |
UK18 (9 Wo.)UK |
US4 (15 Wo.)US |
|
Young Blood Rickie Lee Jones |
— | US40 (9 Wo.)US |
||
1981 | A Lucky Guy Pirates |
— | US64 (7 Wo.)US |
|
1984 | The Real End The Magazine |
— | US83 (4 Wo.)US |
Weitere Singles
- 1979: Danny’s All-Star Joint
- 1981: Woody and Dutch on the Slow Train to Peking
- 1983: Under the Boardwalk
- 1984: It Must Be Love
- 1989: Satellites
- 1989: Flying Cowboys / The Horses
- 1989: Don’t Let the Sun Catch You Crying
- 1991: Up fom the Skies
- 1991: Rebel Rebel
- 1991: Stewart’s Coat
- 2000: Show Biz Kids
- 2003: Second Chance
- 2006: Falling Up
- 2009: Old Enough
- 2015: Jimmy Choos
- 2019: Bad Company
Weblinks
Bearbeiten- rickieleejones.com
- Rickie Lee Jones bei laut.de
- Porträt (The Guardian, 19. Oktober 2015)
- Interview ( vom 30. April 2008 im Internet Archive) (ursprünglich Jazzthing, November 2003)
- Rickie Lee Jones bei Discogs
Einzelnachweise und Anmerkungen
Bearbeiten- ↑ Ihren ersten Erfolg ermöglichte Lowell George (Little Feat), der sie bei seiner damaligen Plattenfirma Warner Bros. unterbrachte. „Easy Money“, ebenfalls ein Stück von Jones’ Debütalbum, findet sich auf seinem Album Thanks I’ll Eat It Here aus dem Jahre 1978 – noch bevor das Original erschien.
- ↑ a b c Chartquellen: DE UK US
- ↑ Auszeichnungen für Musikverkäufe: US UK
Personendaten | |
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NAME | Jones, Rickie Lee |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanische Singer-Songwriterin, Sängerin, Gitarristin und Pianistin |
GEBURTSDATUM | 8. November 1954 |
GEBURTSORT | Chicago, Illinois, Vereinigte Staaten |