Rahms ist ein Ortsteil der Ortsgemeinde Neustadt (Wied) im Landkreis Neuwied im nördlichen Rheinland-Pfalz. Bis 1968 war Rahms eine eigenständige Gemeinde, zu der neun weitere Ortschaften gehörten.

Rahms
Ortsgemeinde Neustadt (Wied)
Koordinaten: 50° 36′ N, 7° 25′ OKoordinaten: 50° 35′ 38″ N, 7° 24′ 43″ O
Höhe: 310 m ü. NHN
Einwohner: 358 (31. Dez. 2020)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1969
Postleitzahl: 53577
Vorwahl: 02683
Rahms (Rheinland-Pfalz)
Rahms (Rheinland-Pfalz)

Lage von Rahms in Rheinland-Pfalz

Luftaufnahme aus nördlicher Richtung
Luftaufnahme aus nördlicher Richtung
Rahms während der Rapsblüte
Rahms mit der Erweiterung des Gewerbegebietes, Luftaufnahme (2019)

Geographie Bearbeiten

Das Dorf liegt im Naturpark Rhein-Westerwald etwa vier Kilometer südwestlich des Hauptortes Neustadt. Südlich des Ortes liegen die Gemarkungsgrenzen zu den Ortsgemeinden Roßbach und Breitscheid. Rahms ist über die Kreisstraße 78 mit den Neustadter Ortsteilen Strauscheid und Jungfernhof sowie der Bundesautobahn 3 und über die Kreisstraße 79 mit dem Ortsteil Weißenfels verbunden.

Geschichte Bearbeiten

Honnschaft Rahms Bearbeiten

Landesherrlich gehörte Rahms früher zum Kurfürstentum Köln. Der Ort war namensgebend für die „Honnschaft Rahms“, die zum Kirchspiel Neustadt gehörte und der Verwaltung des Mitte des 13. Jahrhunderts entstandenen kurkölnischen Amtes Altenwied unterstand. Zur Honnschaft gehörten 1670 die Orte Ammerich, Gerhardshahn, Jungfernwiese, Niederhoppen, Oberhoppen, Paffhausen, Rahms, Scharenberg, Schutzeichel, Strauscheid und Weißenfels sowie die reichsritterschaftliche Panau.[2]

Auf Anordnung des Kurfürsten Maximilian Heinrich wurde im Jahr 1660 eine Bestandsaufnahme der Ansiedlungen in allen Honnschaften im Amt Altenwied durchgeführt. Hierbei wurden für die Honnschaft Bertenau genannt:

Je ein Hof bestand zu Scharenberg, zu Schutzeichel (untergegangener Hof Schützeichel bei Jungfernhof), zu Paffhausen, zu Panau und zu Hintergertzen, ferner in Niederhoppen und in Mittelhoppenau. In Gertzhahn (Gerhardshahn) gab es zwei Höfe, davon gehörte einer dem Erzstift. In Weißenfels befanden sich vier Höfe, in Strauscheid bestanden fünf, von denen einer dem Erzstift gehörte, und sechs gab es in Rambs (Rahms). Drei Höfe sind vermerkt für Amberg (Ammerich) und Oberhoppen.[3]

Gemeinde Rahms Bearbeiten

Die Herrschaft Kurkölns endete 1803 nach über 500 Jahren mit dem Reichsdeputationshauptschluss. Das kurkölnische Gebiet in dieser Region wurde zunächst dem Fürstentum Wied-Runkel zugeordnet und kam 1806 aufgrund der Rheinbundakte zum Herzogtum Nassau. Die Honnschaft Rahms unterstand anschließend der Verwaltung des nassauischen Amtes Altenwied. Nach den auf dem Wiener Kongress geschlossenen Verträgen wurde das Gebiet 1815 an das Königreich Preußen abgetreten.[4]

Rahms wurde eine Gemeinde im damals neu gebildeten Kreis Neuwied im Regierungsbezirk Koblenz und von der Bürgermeisterei Neustadt verwaltet. Nach einer Volkszählung aus dem Jahr 1885 hatte die Gemeinde Rahms mit ihren zehn Ortsteilen 556 Einwohner, die in 109 Wohngebäuden lebten. Zur Gemeinde Rahms gehörten die Ortschaften Ammerich, Gerhardshahn, Niederhoppen, Oberhoppen, Paffhausen, Panau, Rahms, Scharenberg, Strauscheid und Weißenfels.[5]

Aufgrund der Mitte der 1960er Jahre begonnenen rheinland-pfälzischen Verwaltungs- und Gebietsreform wurde die Gemeinde Rahms mit zuletzt 999 Einwohnern zum 1. Januar 1969 aufgelöst. Aus ihr wurde zusammen mit den ebenfalls aufgelösten Gemeinden Bühlingen (915 Einwohner), Elsaffthal (802 Einwohner) und Neustadt (2.090 Einwohner) die heutige Ortsgemeinde Neustadt (Wied) neu gebildet.[6]

Persönlichkeiten Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Rahms – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Rahms – Einwohnerzahl. In: neustadt-wied.de. Abgerufen am 24. August 2021.
  2. Hellmuth Gensicke: Landesgeschichte des Westerwaldes. 3. Auflage. Historische Kommission für Nassau, Wiesbaden 1999, S. 420, ISBN 3-922244-80-7.
  3. August Welker: Inventur im Amt Altenwied anno 1660 in: Heimat-Jahrbuch des Landkreises Neuwied 1977, Seite 101.
  4. Nassauische Annalen. Jahrbuch des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung, Band 9-10, 1868, Seite 305.
  5. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen (PDF-Datei; 1,33 MB), Verlag des Königlich statistischen Bureaus (Hrsg.), 1888, Seite 42.
  6. Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 393). Bad Ems März 2006, S. 189 (PDF; 2,6 MB).  Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.