RBC Köln 99ers

deutscher Basketballverein

Der RBC Köln 99ers ist ein deutscher Rollstuhlbasketballverein aus Köln.

RBC Köln 99ers e. V.
Logo der SG Köln 99ers e.V.
Gegründet 2008
Halle Sporthalle am Bergischen Ring
Bergischer Ring 40
51063 Köln
Homepage www.koeln99ers.de
Trainer Mat Foden
Liga RBBL
Farben Rot / Weiß

Seit Gründung 2008 ist er in der ersten und zweiten RBBL (Rollstuhlbasketball-Bundesliga) vertreten. 2008 noch mit vier, starten seit der Saison 2010/2011 fünf Mannschaften in allen fünf in NRW angebotenen Leistungsklassen. Der Verein ist der größte Rollstuhlbasketballverein in Deutschland.

Geschichte Bearbeiten

Eine Ära geht zu Ende Bearbeiten

Die Wurzeln des RBC Köln liegen beim Rollstuhlsportclub (RSC) Köln. In den Jahren 2001 bis 2005 verzeichnete dieser einen starken Mitgliederzuwachs, so dass eine zweite und dritte Rollstuhlbasketballmannschaft in den sportlichen Wettkampf geschickt werden konnte.

Schnell wurden die Basketballer zur größten und finanziell umsatzstärksten Abteilung des RSC. Der Wunsch nach größerer Professionalität, vor allem nach dem Aufstieg in die 1. Rollstuhlbasketball-Bundesliga im Jahr 2006 konnte innerhalb des vorwiegend breitensportlich orientierten Vereins RSC Köln nicht erfüllt werden, weshalb die Gründung eines eigenen Vereins beschlossen wurde.

Mit dem Ende der Saison 2007/2008 stand nun auch noch der Aufstieg der zweiten Mannschaft in die 2. Rollstuhlbasketball-Bundesliga Nord fest.[1]

Im Vorfeld der Vereinsgründung wurden Gespräche mit verschiedensten anderen Vereinen geführt, um Ideen und Ratschläge sowie mögliche Kooperationspartner zu gewinnen. Mit den Profis der Köln 99ers waren die Gespräche am erfolgreichsten und versprachen gleichzeitig den größten Erfolg bei der Neugründung.

Mit der Vereinsgründung im Sommer 2008 ging eine fast 40-jährige Ära des Rollstuhlbasketballs beim RSC Köln zu Ende.[2]

Der RBC wird geboren Bearbeiten

Die rund 50 ehemaligen Mitglieder gründeten nun den RBC Köln 99ers, einen eingetragenen und gemeinnützigen Verein. Dieser schloss sowohl mit den Profibasketballern der Köln 99ers als auch mit dem „Fußgänger“-Basketballverein SG Köln 99ers eine Kooperation ab. Zusammen bildeten sie die CSoB (Cologne School of Basketball). Die CSoB war damit über 800 Mitglieder stark und wurde so zum größten deutschen Basketballverein,[3][4] der gezielt Jugendliche ansprechen und vor allem sozial benachteiligte Jugendliche unterstützen sollte.[5] Mit der Saison 2008/2009 starteten die Kölner Rollis also unter dem Namen „Köln 99ers“ in den Ligaspielbetrieb und bestritten so erstmals am 4. Oktober 2008 ein Ligaspiel in den Farben Rot-Weiß. Die neuen Farben schienen zu beflügeln, denn so konnte erstmals seit langer Zeit das Spiel gegen den ASV Bonn gewonnen werden.

Gleichzeitig hielt der Zuwachs an Mitgliedern an. So konnte mit der Gründung des neuen Vereins auch als erster deutscher Rollstuhlbasketballverein eine vierte Mannschaft geschaffen werden. Sie sollte in der ebenfalls neu eingeführten Landesliga West an den Start gehen. Insgesamt verlief die Saison für alle Mannschaften sehr positiv und endete für die erste Mannschaft in der Teilnahme an der ersten Runde des Europapokals.[6]

Insolvenz der Profis Bearbeiten

Der erste Insolvenzantrag der Profis der Köln 99ers 2008 konnte noch knapp abgewendet werden, doch am 10. Juli 2009 stellten die Köln 99ers Basketball GmbH erneut einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Köln.[7] Da der RBC da schon ein eigenständiger Verein war, traf ihn die Insolvenz der Profis zumindest nicht finanziell. Natürlich war die Situation schwierig, da kurz nach der Neugründung ein wichtiger Kooperationspartner und Berater wegfiel. Doch auch die SG überstand das Insolvenzverfahren und so konnte die Kooperation ohne die Profis fortgesetzt werden.

Heute Bearbeiten

In der Saison 2010/2011 gelang es dem RBC Köln erstmals, jede Liga, die in NRW angeboten wird, mit einer Mannschaft zu besetzen. Dem ging die Gründung einer fünften Mannschaft voraus. Und schon in der sogenannten „Pre-Season“ zeigte sich, dass diese neue Mannschaft mehr als 15 Spieler aufweisen wird. 2019 musste der RBC Köln erstmals in die Zweite Bundesliga absteigen.

Saisons, Teams und Erfolge im Überblick Bearbeiten

Vor 2008 Bearbeiten

(als RSC Köln)

2002 Bearbeiten

  • RSC Köln – Regionspokalsieger West

2003 Bearbeiten

  • RSC Köln – Aufstieg in die 2. RBBL Nord
  • Gründung einer zweiten Mannschaft (OL)

2005 Bearbeiten

  • RSC Köln 2 – Aufstieg in die RL West
  • Gründung einer dritten Mannschaft (OL)

2006 Bearbeiten

  • RSC Köln 1 – Aufstieg in die 1. RBBL (ungeschlagen / erstmals wieder seit 1988)

2007 Bearbeiten

  • RSC Köln 1 – Erreichen des Viertelfinales des DRS-Pokals
  • RSC Köln 2 – Regionspokalsieger West (Verleihung der Sportplakette der Stadt Köln)

2008 Bearbeiten

  • RSC Köln 2 – Aufstieg in die 2. RBBL Nord

2008/2009 Bearbeiten

  • Gründung des RBC Köln 99ers e.V.
  • Gründung einer vierten Mannschaft (LL)
  • Teilnahme am Ligabetrieb mit vier Mannschaften:
1. RBBL
2. RBBL Nord
OL West
LL West(West)
  • Teilnahme an der ersten Runde des Europapokals
  • Ausrichtung des 3-Nationen-Turniers der Damennationalmannschaften Deutschlands, Kanadas und Großbritanniens

2009/2010 Bearbeiten

  • Gründung einer fünften Mannschaft (LL)
  • Teilnahme am Ligabetrieb mit fünf Mannschaften:
1. RBBL
2. RBBL Nord
OL West
LL West(West)
LL West(West)
  • Köln 99ers I: Erreichen des Viertelfinales des DRS-Pokals
  • Ausrichtung des Leistungscamps „Camp with Pat“ unter der Leitung von Patrick Anderson

2010/2011 Bearbeiten

  • Teilnahme am Ligabetrieb mit fünf Mannschaften:
1. RBBL
2. RBBL Nord
RL West
OL West
LL West(West)
  • Köln 99ers III: Gewinn des Regionspokals West (Verleihung der Sportplakette der Stadt Köln)
  • Ausrichter einer IWBF Euroleague-Vorrunde im März 2011

Sonstiges Bearbeiten

Von 2003 bis 2008 veranstaltete der Verein das Internationale „Kick-Off-Turnier“ (bis auf 2008 noch als RSC Köln). Seit 2009 heißt das Turnier „TOP END® Challenge“.[8]

Daten zur „TOP END® Challenge 2010“:

20 Teams aus 4 Nationen (darunter 5 Kölner Teams!) in 3 Leistungsklassen, 57 Spiele an 2 Tagen, unzählige Helfer (eingebunden: Pokalspiel und Schiedsrichterfortbildung)[9]

Bekannte Spieler Bearbeiten

  • Marina Mohnen (Deutsche Nationalspielerin und mehrfache Paralympicsteilnehmerin)

Fanclub „Tiger Rollis“ Bearbeiten

Die TigerRollis sind der 1. offizielle Fanclub des RBC Köln99ers. Besonders nach der Insolvenz der „Läuferbasketballer“ begannen sich Teile des über 135 Mitglieder starken und 2006 gegründeten Fanclubs Flying Flönz (Fliegende Blutwurst) auch beim RBC zu engagieren.[10] Von allen freudig aufgenommen wurden die „Trommler“ schnell zu einer gewohnten Kulisse bei Heimspielen und brachten sich auch anderweitig in den Verein ein. Der Fanclub organisiert nun zusätzlich regelmäßig Auswärtsfahrten, um die Köln 99ers auch in der „Fremde“ zu unterstützen.[11]

2010 musste dann ein neuer Name her, um die Zugehörigkeit zu den Rollstuhlbasketballern zu unterstreichen. Im Sommer kam es dann zur Abstimmung, wobei sich der Name „TigerRollies“ durchsetzte. Der neue Fanclub ersetzt keinesfalls die Flying Flönz, sondern ist eher als Ergänzung zu sehen.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Erstklässler! In: rbc-koeln99ers.de. 28. Februar 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. März 2016; abgerufen am 15. Juli 2022.
  2. Geschichte. Abgerufen am 15. Juli 2022 (englisch).
  3. Rollstuhlbasketball in Deutschland immer professioneller (www.Kobe8.de, 4. August 2008)@1@2Vorlage:Toter Link/www.kobe8.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)
  4. Andi Goral: Köln 99ers größter Basketballverein Deutschlands. In: Report-K. 12. Januar 2009, abgerufen am 15. Juli 2022 (deutsch).
  5. „Cologne School of Basketball“ am Start (Kölner Wochenspiegel 24. September 2008)@1@2Vorlage:Toter Link/www.wortall.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)
  6. Erfolgreiche Saison unter neuem Namen -Ein Rückblick- (www.rbc-koeln99ers.de, 16. Mai 2009)@1@2Vorlage:Toter Link/www.rbc-koeln99ers.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juli 2022. Suche in Webarchiven)
  7. Presseerklärung vom 17. Juli 2009 (Memento vom 26. September 2009 im Internet Archive)
  8. TOP END® Challenge. In: rbc-koeln99ers.de. 19. September 2005, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. März 2011; abgerufen am 15. Juli 2022.
  9. TOP END Challenge 2010 wieder ein voller Erfolg! (www.rbc-koeln99ers.de, 20. September 2010)@1@2Vorlage:Toter Link/www.rbc-koeln99ers.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juli 2022. Suche in Webarchiven)
  10. Gründung/Mitglieder (www.flying-flönz.de)@1@2Vorlage:Toter Link/www.xn--flying-flnz-zfb.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)
  11. Flying Flönz (www.rbc-koeln99ers.de, 5. November 2008) @1@2Vorlage:Toter Link/www.rbc-koeln99ers.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juli 2022. Suche in Webarchiven)