Der Río Otún ein kurzer kolumbianischer Fluss im Departement Risaralda, der in der Laguna del Otún entspringt und in den Río Cauca mündet. Er durchquert die Stadt Pereira und dient als Grenze zu den Gemeinden Santa Rosa de Cabal und Dosquebradas. Er wird an dieser Stelle vom César-Gaviria-Trujillo-Viadukt überquert, einer der größten Schrägseilbrücken Südamerikas.

Río Otún
Karte
Daten
Lage Kolumbien Kolumbien
Flusssystem Río Cauca
Abfluss über Río Cauca → Río Magdalena → Karibisches Meer
Quellgebiet Laguna del Otún, Risaralda, Colombia
4° 46′ 54″ N, 75° 24′ 49″ W
Quellhöhe 3914 m
Mündung Estacíon Pereira in den Río CaucaKoordinaten: 4° 54′ 20″ N, 75° 48′ 56″ W
4° 54′ 20″ N, 75° 48′ 56″ W
Mündungshöhe 888 m
Höhenunterschied 3026 m
Sohlgefälle ca. 39 ‰
Länge ca. 78 km
Einzugsgebiet 467 km²
Linke Nebenflüsse Río Azul
Rechte Nebenflüsse Río Dosquebradas, Río San José, Río San Juan, Rio Barba
Großstädte Pereira
Mittelstädte Dosquebradas
Gemeinden Estacíon Pereira, La Suiza, El Cedral
Lagune del Otún

Lagune del Otún

César-Gaviria-Trujillo-Viadukt über den Río Otún

Flusslauf

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Der Fluss durchquert verschiedene Schutzgebiete wie den Nationalpark Los Nevados, das Fauna- und Floraschutzgebiet Otún Quimbaya[1] und den Regionalpark Ucumarí. Der Fluss beherbergt zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, die darin Zuflucht suchen, darunter Enten, Fische, Reiher, Lippenbären, Affen und Otter. Es ist ein Biodiversitätskorridor und die einzige Trinkwasserquelle für die Stadt Pereira. Das örtliche Wasserunternehmen entnimmt dem Fluss an einem Standort namens Nuevo Libaré etwa 1,8 Kubikmeter pro Sekunde (64 cu ft/s). Die landwirtschaftliche Entwicklung in dieser Region hat sich auf die Qualität des Flusswassers ausgewirkt, wobei Schweine- und Hühnerfarmen sowie menschliches Abwasser die Hauptquellen bakteriologischer Kontamination darstellen.[2]

Geschichte

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Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden an den Ufern des Río Otún die sogenannten „Otún-Vögel“ oder „Quimbaya-Artefakte“ gefunden, die zur Quimbaya-Kultur gehören. Zum ersten Mal in Kolumbien entdeckte man Goldobjekte mit dem Aussehen von Vögeln. Jahre später wurden weitere dieser Goldornamente in zoomorpher Form gefunden, jedoch in anderen Gebieten Kolumbiens. Nicht nur die Qualität des Goldes, sondern auch die Ähnlichkeit dieser Artefakte mit modernen Flugzeugen, bzw. Kriegsflugzeugen bleibt für Wissenschaftler immer noch ein wahres Rätsel. Einige Experten haben gefolgert, dass diese Objekte aus der Tolima-Kultur aufgrund des Handels zwischen Kulturen oder als Kriegsbeute bei Zusammenstößen zwischen benachbarten Kulturen in dieses Gebiet gelangten. Leider haben viele dieser Ooparts (Out-of-Place-Artefakt: "Gegenstände aus ihrer Zeit") das Land illegal verlassen. Da es einen sehr gierigen Schwarzmarkt gibt, gehen sie immer wieder an Sammlern aus aller Welt.

Ergänzung

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Einzelnachweise

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  1. Santuario de Fauna y Flora Otún Quimbaya [1]
  2. Estrategias para disminuir la contaminacion por organismo bacterianos patogenos, en la fuente abastecedora de agua del Acuedocto de la ciudad de Pereira. Scientia et Technica Año IX, No 23, Diciembre 2003, abgerufen am 30. Juli 2024 (spanisch).