Der Quarteron, auch nur als Viertel bezeichnet, war ein Schweizer Volumenmaß in verschiedenen Kantonen, wie Freiburg, Genf und Waadt. In Frankreich war es ein kleineres Gewichtsmaß.

Die allgemeine Maßkette war

  • 1 Viertel/Quarteron = 10 Immi = 4 Viertel = 16 Mäßlein[1]

Kanton Genf

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Im Kanton Genf als Getränkemaß und Getreidemaß

Ein Setier hatte 24 Quarterons und ein Fuder oder Char = 288 Quarteron.

Kanton Waadt

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Getreidemaß im Kanton Waadt

  • 1 Quarteron oder 1 Gelte = 10 Emines/Mäßleins = 100 Copets = 680 5/9 Pariser Kubikzoll = 13 6/13 Liter
  • 1 Sack = 10 Quarterons
  • 1 Muid/Malter = 100 Quarterons

Kanton Freiburg

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Im Kanton Freiburg war es ein Getreidemaß

  • 1 Quarteron = 6 Emines/Immi = 201 ¼ Pariser Kubikzoll = 4 Liter
  • 1 Sack = 16 Quarterons
  • 1 Mäß/Bichet = 2 Quarterons

Abweichungen an einigen Orten im Kanton waren üblich und

  • 1 Sack = 12 oder 10 oder 8 Quarterons, wobei das Maß dann selbst etwas größer war.
  • Boll 1 Sack = 10 Quarterons = 687 Pariser Kubikzoll = 13 3/5 Liter
  • Chastels 1 Sack = 8 Quarterons = 884 Pariser Kubikzoll = 17 4/9 Liter
  • Corbières 1 Sack = 12 Quarterons = 494 Pariser Kubikzoll = 9 7/9 Liter
  • Gruyères 1 Sack = 10 Quarterons = 680 Pariser Kubikzoll = 13 6/13 Liter
  • Murten 1 Sack = 10 Quarterons = 642 Pariser Kubikzoll = 12 5/7 Liter
  • Stäffis 1 Sack = 12 Quarterons = 552 Pariser Kubikzoll = 10 9/10 Liter

Frankreich

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Hier war es als Gewichtsmaß bekannt. Abgeleitet wurde das Maß von Livre usuelle, dem halben Kilogramm. Das Quarteron war ¼ Livre, als 125 Gramm[2]

  • 1 Quarteron = 4 Uncea = 125 Gramm (die Ausnahme 128 Gramm)
  • 1 Demi-Quarteron = 62,5 Gramm[3]

Literatur

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  • Johann Friedrich Krüger: Vollständiges Handbuch der Münzen, Maße und Gewichte aller Länder der Erde. Gottfried Basse, Quedlinburg und Leipzig 1830, S. 263, 264.
  • Jean B. Juvigny, Adolph Gutbier: Lehrbuch der kaufmännischen Arithmetik. Verlag Georg Franz, München 1847, S. 402.
  • Georg Thomas Flügel: Kurszettel fortgeführt als Handbuch der Münz-, Maß-, Gewichts- u. Usancenkunde. Herausgeber L. F. Huber. Verlag der Jäger’schen Buch-, Papier- und Landkartenhandlung, Frankfurt am Main 1859, S. 266.

Einzelnachweise

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  1. Karl Rumler: Übersicht der Maße, Gewichte und Währungen der vorzüglichsten Staaten ... Verlag Jasper, Hügel u. Manz, Wien 1849, S. 76.
  2. Eduard Döring: Handbuch der Münz-, Wechsel-, Maß- und Gewichtskunde. Verlag J. Hölscher, Koblenz 1862, S. 393.
  3. Christian Noback, Friedrich Eduard Noback: Vollständiges Taschenbuch der Münz-, Maß- und Gewichtsverhältnisse. Band 1, F. A. Brockhaus, Leipzig 1851, S. 849.