Prothiofos ist ein Pflanzenschutzwirkstoff aus der Gruppe der Insektizide.[1]

Strukturformel
Strukturformel von Prothiofos
vereinfachte Strukturformel ohne Stereochemie
Allgemeines
Name Prothiofos
Andere Namen
  • O-(2,4-Dichlorphenyl)-O-ethyl-S-propyldithiophosphat[1] (IUPAC)
  • Dithiophosphorsäure-O-(2,4-dichlorphenyl)-O-ethyl-S-propylester
Summenformel C11H15Cl2O2PS2
Kurzbeschreibung

farblose Flüssigkeit[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 34643-46-4
EG-Nummer 252-125-7
ECHA-InfoCard 100.047.372
PubChem 36870
ChemSpider 33832
Wikidata Q22808805
Eigenschaften
Molare Masse 345,25 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig[2]

Dichte

1,3 g·cm−3[3]

Schmelzpunkt

<25 °C[2]

Siedepunkt
Dampfdruck

3,0·10−4 Pa (20 °C)[4]

Löslichkeit

sehr schwer löslich in Wasser (0,7 mg/L bei 20 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[3]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 302​‐​330​‐​410
P: 273​‐​301+312​‐​304+340+310[3]
Toxikologische Daten
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Anwendung Bearbeiten

Der Wirkstoff Prothiofos wird zur Bekämpfung von Insekten hauptsächlich bei dem Anbau von Obst, Gemüse, Mais, Zuckerrohr und Zierpflanzen eingesetzt.[5] Er wirkt nicht systemisch als Kontakt- und Fraßgift. Zielorganismen sind blattfressende Insekten wie Raupen, Schmierläuse und Thripse. Dabei wirkt Prothiofos wie alle Organophosphatinsektizide als Cholinesterasehemmer.[4]

Synthese Bearbeiten

Die Synthese von Prothiofos ist in der folgenden Reaktionssequenz beschrieben:[6]

 
Synthese von Prothiofos

Handelsname Bearbeiten

Ein Pflanzenschutzmittel mit dem Wirkstoff Prothiofos wird unter den Handelsnamen Tokuthion und Bideron[6] vermarktet.

Zulassung Bearbeiten

In der gesamten Europäischen Union sowie in der Schweiz sind keine Pflanzenschutzmittel zugelassen, die diesen Wirkstoff enthalten.[1][7]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d Eintrag zu Prothiofos. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 30. Juli 2022.
  2. a b c d Datenblatt Prothiofos bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 30. Juli 2022 (PDF).
  3. a b c d e f g Eintrag zu Prothiofos in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 10. Februar 2023. (JavaScript erforderlich)
  4. a b Eintrag zu Prothiofos in der Pesticide Properties DataBase (PPDB) der University of Hertfordshire, abgerufen am 9. August 2022.
  5. T. R. Roberts, D. H. Hutson, Royal Society of Chemistry: Prothiofos. In: Metabolic Pathways of Agrochemicals: Part 2: Insecticides and Fungicides. Royal Society of Chemistry, Cambridge 1999, ISBN 978-1-62198-196-1, S. 466 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. a b Thomas A. Unger: Prothiofos. In: Pesticide Synthesis Handbook. William Andrew Publishing, Park Ridge, NJ 1996, ISBN 978-0-8155-1401-5, S. 365, doi:10.1016/b978-081551401-5.50290-2 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: Eintrag zu Prothiofos in der EU-Pestiziddatenbank; Eintrag in den nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnissen der Schweiz, Österreichs und Deutschlands, abgerufen am 9. August 2022.