Bahnhof Görlitz
Bahnhof Görlitz

Bahnhof Görlitz ist der zentrale Personenbahnhof der Stadt Görlitz in Sachsen. Er verknüpft im Eisenbahnknoten Görlitz die Strecken nach Berlin, Dresden, Breslau und Zittau miteinander. Die Strecke in Richtung Jelenia Góra (Hirschberg) ist hingegen im nahe gelegenen polnischen Bahnhof Zgorzelec (früher: Görlitz-Moys) angebunden.

Bis zum Zweiten Weltkrieg war der am 1. September 1847 eröffnete Bahnhof Görlitz ein bedeutender Knotenpunkt im deutschen Fernverkehr. Das steigende Verkehrsaufkommen erforderte in den 1860er Jahren sowie Anfang des 20. Jahrhunderts eine Erweiterung der Bahnhofsanlagen. Nach der Verschiebung der deutschen Ostgrenze an Oder und Neiße kam es zu einem enormen Bedeutungsverlust. Heute ist der Bahnhof Görlitz nur noch ein Regionalknoten im Schienenpersonennahverkehr. Fernverkehr in der einst bedeutsamen Relation (Paris–) Dresden – Breslau (– Warschau) gibt es seit 2004 nicht mehr.

Im grenzüberschreitenden Verkehr hat der Bahnhof Görlitz den Status eines Grenzbahnhofs zwischen Deutschland und Polen. Bis zum EU-Beitritt Polens erfolgte dort in allen internationalen Zügen die Pass- und Zollkontrolle.


Elsterwerda
Elsterwerda

Elsterwerda ist eine 41 km² große Kleinstadt im brandenburgischen Landkreis Elbe-Elster mit 9249 Einwohnern (2006). Sie befindet sich im Süden des Naturparks Niederlausitzer Heidelandschaft und an der westlichen Grenze des Schradens, einem Niederungsgebiet der Schwarzen Elster. Der Ort gehörte bis 1815 zum kursächsischem Amt Hayn und wurde nach der Durchführung der Teilung Sachsens nach den Bestimmungen des Wiener Kongresses Teil des preußischen Landkreises Liebenwerda. Nach der Kreisgebietsreform in Brandenburg kam Elsterwerda 1993 zum neugebildeten Landkreis Elbe-Elster. Die Stadt erfüllt seit 1995 gemeinsam mit Bad Liebenwerda die Funktion eines Mittelzentrums in Funktionsergänzung und wurde 2005 durch den Ostdeutschen Sparkassen- und Giroverband mit dem Unternehmerpreis Kommune des Jahres ausgezeichnet.


Görlitz ist die östlichste Stadt Deutschlands und Kreisstadt des Landkreises Görlitz. Die sechstgrößte Stadt des Freistaates Sachsen liegt in der Oberlausitz an der Lausitzer Neiße, die hier seit 1945 die Grenze zu Polen bildet. Der östlich der Neiße gelegene und wesentlich kleinere Teil der Stadt wurde durch die Grenzziehung in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg abgetrennt und bildet seitdem die eigenständige polnische Stadt Zgorzelec.

Da in der Region Oberlausitz-Niederschlesien keine Stadt allein die Ansprüche an ein Oberzentrum erfüllt, wurden Görlitz, Bautzen und Hoyerswerda von der sächsischen Landesplanung zu einem Oberzentralen Städteverbund zusammengeschlossen, der in Funktionsergänzung die Aufgaben eines Oberzentrums erfüllt.

Die durch reiche spätgotische, renaissancezeitliche und barocke Bürgerhäuser in der Innenstadt und ausgedehnte Gründerzeitviertel bestimmte Stadt Görlitz blieb im Zweiten Weltkrieg von Zerstörungen fast völlig verschont. Mit 3500 größtenteils restaurierten Baudenkmälern kann sie eines der besterhaltenen historischen Stadtbilder in Deutschland aufweisen und bildet das größte Flächendenkmal Deutschlands. Die Stadt ist Mitglied der Euroregion Neiße.


Haida
Haida

Haida ist seit dem 26. Oktober 2003 ein Ortsteil der Gemeinde Röderland im südbrandenburgischen Landkreis Elbe-Elster und im Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft.

Der urkundlich im Jahre 1443 erstmals erwähnte Ort gehörte zum Herrschaftsgebiet von Würdenhain, das später der benachbarten Herrschaft Mühlberg angegliedert wurde. Wenige Jahrzehnte nach der Entstehung des Amtes Mühlberg kam es 1564 zu einem letztlich erfolglosen Aufruhr der Bauern aus Haida, Würdenhain, Prieschka und Reichenhain gegen den Mühlberger Amtsvogt Fuchs, der mit Verhaftungen und Gerichtsbußen endete.

Ab dem Ende des 19. Jahrhunderts prägten Haida, wo einst auch Weinbau betrieben wurde, vor allem die dort entstandenen Forstbaumschulen, denen bald zahlreiche Baumschulen im Altkreis Liebenwerda folgten. Die Haidaer Kieswerke entstanden 1890 mit dem Bau einer Ziegelei. Sie bauen die reichen Kies- und Sandvorkommen im nördlichen Teil der Gemarkung ab und sind zusammen mit einem benachbarten, an der Bundesstraße 101 gelegenen 27 Hektar großen Gewerbegebiet ein wichtiger Wirtschaftsfaktor des Ortes und der Gemeinde Röderland.


Willi Hennig
Willi Hennig

Emil Hans Willi Hennig (* 20. April 1913 in Dürrhennersdorf, Oberlausitz; † 5. November 1976 in Ludwigsburg) war ein deutscher Biologe und gilt als Begründer der phylogenetischen Systematik, die heute auch unter dem Namen Kladistik bekannt ist. Mit seinen Arbeiten zur Evolution und Systematik revolutionierte er die Sichtweise auf die natürliche Ordnung der Lebewesen. Daneben war er vor allem Spezialist für Zweiflügler.


Ferdinand I.
Ferdinand I.

Als Oberlausitzer Pönfall wird die vom böhmischen König Ferdinand I. im Sommer 1547 vorgenommene Bestrafung der zum Oberlausitzer Sechsstädtebund gehörenden Städte Bautzen, Görlitz, Kamenz, Lauban, Löbau und Zittau bezeichnet.


Gebiet der Gemeinde Oderwitz
Gebiet der Gemeinde Oderwitz

Oderwitz (oberlausitzisch Uderwitz) ist eine sächsische Gemeinde im Landkreis Görlitz in der Oberlausitz. Das im Südosten des Freistaates Sachsen gelegene Dorf befindet sich unweit der Grenzen zu Tschechien und Polen. Es entstand 1999 durch die Fusion der Orte Oberoderwitz und Niederoderwitz, die seine Ortsteile bilden. In der historischen Dreiteilung des Ortes unterschied man auch Mitteloderwitz. Mit 5588 Einwohnern ist Oderwitz nach Großschönau und Olbersdorf die drittgrößte Gemeinde des Landkreises.

Oderwitz geht auf eine slawische Siedlung namens Wudrijecz zurück und wurde urkundlich erstmals 1320 als Odrowitz erwähnt. Bis ins 18. Jahrhundert war die Gemeinde durch Landwirtschaft und die grundherrschaftliche Trennung in sieben Anteile geprägt. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich der Ort mit vielen Webereien zu einer Industriegemeinde. Ab 1960 erlebte die Gemeinde ihre wirtschaftliche Blütezeit, es wurden große Mengen Damastwaren produziert und exportiert. Nach der Wiedervereinigung verlor Oderwitz seine Bedeutung als Textilzentrum.

In neuerer Zeit wurde der Ort durch seine drei Bockwindmühlen und das Meteorologiezentrum Wetterkabinett „Zittauer Gebirge“ als Windmühlen- und Wetterdorf bekannt. Ein weiteres touristisches Ziel ist die Sommerrodelbahn am Hang des Oderwitzer Spitzberges.


Prieschka
Prieschka

Prieschka ist ein Ortsteil der Kurstadt Bad Liebenwerda im südbrandenburgischen Landkreis Elbe-Elster.

Die gegenwärtig 330 Einwohner zählende Ortschaft geht auf eine slawische Siedlung zurück, die sich auf einer vom Wasser der Schwarzen Elster umgebenen Insel im heutigen Kernbereich des Dorfes befand. Das Dorf wurde urkundlich 1325 erstmals als Prischka erwähnt. Ursprünglich gehörte der Ort zur Herrschaft Würdenhain, die 1442 auf Befehl des sächsischen Kurfürsten Friedrich des Sanftmütigen aufgelöst wurde.

Um 1520 entstand an der Schwarzen Elster ein Mühlengut, aus dem 1698 das Prieschkaer Erb- und Freigut mit dem dazugehörigen Gutsbezirk hervorging. An der Dorfstraße wurde 1929 mit Hilfe von Spendengeldern der heute denkmalgeschützte Glockenturm aus roten Klinkern errichtet. Im Verlauf der Kreisgebietsreform in Brandenburg wurde der Ort am 6. Dezember 1993 nach Bad Liebenwerda eingemeindet.


Das 535 Einwohner zählende Saathain ist ein Ortsteil der Gemeinde Röderland im südbrandenburgischen Landkreis Elbe-Elster. Er befindet sich rechtsseitig der Mündung der Großen Röder in die Schwarze Elster an der südlichen Grenze zum Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft.

Die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes ist für das Jahr 1140 in einem Vertrag des Bischofs Udo von Naumburg mit dem Markgrafen Konrad von Meißen nachgewiesen. Durch die Ansiedlung mehrerer Puppenspielerfamilien im 19. Jahrhundert gilt Saathain als eine Wiege des sächsischen Wandermarionettentheaters. Nach der politischen Wende in Deutschland bildete am 26. Oktober 2003 Saathain mit den umliegenden Dörfern Haida, Prösen, Reichenhain, Stolzenhain, Wainsdorf und Würdenhain die Gemeinde Röderland.


Schraden
Schraden

Der Schraden ist eine Landschaft an der sächsisch-brandenburgischen Grenze etwa fünfzig Kilometer nördlich der sächsischen Landeshauptstadt Dresden. Sie umfasst die ehemals vollständig bewaldeten Niederungen der Schwarzen Elster und der Pulsnitz im Grenzland zwischen der einstigen Mark Meißen, der Oberlausitz und der Niederlausitz, welches einst weitgehend dem Spreewald ähnelte und als eine ungeheure Holz- und Wildbretkammer galt. Am südlichen Rand befindet sich im Bereich der Schradenberge Brandenburgs höchster topographischer Punkt, die 201,4 Meter hohe Heidehöhe. Nach Flussregulierungen, Meliorationen und Rodungen wird die Niederung des Schradens heute von Acker- und Grünlandflächen dominiert.


Senftenberger Wappen
Senftenberger Wappen

Senftenberg (niedersorbisch: Zły Komorow für „Schlimmer Mückenort“) ist eine Mittelstadt im Süden Brandenburgs in der Niederlausitz. Sie ist Kreisstadt des Landkreises Oberspreewald-Lausitz und befindet sich an der Schwarzen Elster sowie am Senftenberger See, welcher einer der größten künstlich angelegten Seen Europas ist.

Die Festungsanlage mit dem Schloss ist der wichtigste Ausgangspunkt der Stadtentwicklung. Aus einer Urkunde des Jahres 1279 stammt die erste nachweisliche Erwähnung Senftenbergs. Anfangs zählte die Siedlung etwa 300 bis 400 Einwohner. Die Siedler lebten von Ackerbau, Obst- und Weinbau sowie handwerklicher Produktion. Um 1860 wurde das „Schwarze Gold“ – die Braunkohle – gefunden. Eine rasante Industrialisierung und ein wirtschaftlicher Aufschwung waren besonders kennzeichnend für diese Zeit.

Senftenberg entwickelte sich kontinuierlich zur Energiezentrale der DDR. Seit der deutschen Wiedervereinigung im Jahr 1990 verlor die Braunkohle ihre bisherige Bedeutung und die Stadt musste sich in den vergangenen Jahren dem Strukturwandel stellen. Heute ist Senftenberg das wirtschaftliche und touristische Zentrum des Landkreises; durch die gute Infrastruktur gilt dies ebenso für die Bereiche Gesundheitswesen, Bildung und Forschung, vor allem in der Biotechnologie als Standort der Fachhochschule Lausitz.


Würdenhain
Würdenhain

Würdenhain ist mit 122 Einwohnern der kleinste Ortsteil der Gemeinde Röderland im südbrandenburgischen Landkreis Elbe-Elster. Er befindet sich linksseitig der Mündung der Großen Röder in die Schwarze Elster im Süden des Naturparks Niederlausitzer Heidelandschaft.

In Würdenhain gab es nachweislich eine befestigte Anlage in Form einer Burg oder eines Schlosses, die vermutlich im ersten Viertel des 11. Jahrhunderts entstand. Der Ort selbst wurde 1346 erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahr 1370 war die Herrschaft Würdenhain im Besitz von Kaiser Karl IV. Das Schloss wurde 1442 auf Befehl des sächsischen Kurfürsten Friedrich der Sanftmütige zerstört, da sich der dortige kursächsische Vasall des Landfriedensbruches schuldig gemacht hatte. Das Herrschaftsgebiet wurde der benachbarten Herrschaft Mühlberg zugeteilt. Als das Gebiet durch Tausch- und Kaufgeschäfte an den böhmischen Adligen Hinko Birke von der Duba kam, wurde in der Kaufurkunde vermerkt: „Das Waell zcu Werdenhein sol zcu ewigen Zeiten nicht bebauwet noch betzimmert werden.“


Zeischa
Zeischa

Zeischa ist ein Ortsteil des Kurortes Bad Liebenwerda im südbrandenburgischen Landkreis Elbe-Elster. Das etwa drei Kilometer des Stadtzentrums im Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft gelegene Dorf befindet sich an der Schwarzen Elster.

Nahe dem urkundlich im Jahre 1391 erstmals erwähnten Ortes soll sich der Überlieferung nach mit der Harigsburg einst eine Schutzanlage der slawischen Ritterschaft befunden haben, welche hier den Übergang über den Fluss sicherte. Die Erwerbsgrundlagen der Einwohner waren seit altersher Ackerbau und Viehzucht sowie die Fischerei. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts entstanden die ersten Forstbaumschulen, deren Anbauflächen die Flur des Ortes in der Elsterniederung bis in die Gegenwart prägen. Etwa zur selben Zeit wurde nördlich der Ortslage mit dem Kiesabbau begonnen, wodurch ein etwa 80 Hektar umfassender Baggerteich entstand, welcher seit den 1960er Jahren zum Teil als Erholungsgebiet genutzt wird.

Das Dorf Zeischa gehörte bis zur Eingemeindung im Jahr 1993 zum Landkreis Bad Liebenwerda. Der Ortsteil hat gegenwärtig 432 Einwohner.