Pjatnytschany (Lwiw)

Ort im Rajon Schydatschiw, Ukraine

Pjatnytschany (ukrainisch П'ятничани, russisch Пятничаны, polnisch Pietniczany) ist ein Dorf in der westukrainischen Oblast Lwiw mit etwa 200 Einwohnern.

Pjatnytschany
П'ятничани
Wappen fehlt
Pjatnytschany (Ukraine)
Pjatnytschany (Ukraine)
Pjatnytschany
Basisdaten
Oblast: Oblast Lwiw
Rajon: Rajon Lwiw
Höhe: 301 m
Fläche: 1,19 km²
Einwohner: 216 (2001)
Bevölkerungsdichte: 182 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 81713
Vorwahl: +380 3239
Geographische Lage: 49° 34′ N, 24° 19′ OKoordinaten: 49° 33′ 42″ N, 24° 18′ 48″ O
KATOTTH: UA46060010320096666
KOATUU: 4621588505
Verwaltungsgliederung: 1 Dorf
Statistische Informationen
Pjatnytschany (Oblast Lwiw)
Pjatnytschany (Oblast Lwiw)
Pjatnytschany
i1
Überrest einer Burganlage, später eines Monasteriums in Pjatnytschany

Am 12. Juni 2020 wurde das Dorf ein Teil neu gegründeten Stadtgemeinde Bibrka im Rajon Lwiw[1]; bis dahin gehörte es zusammen mit den Dörfern Chodorkiwzi (Ходорківці), Kolohory (Кологори) und Seniw (Сенів) zur Landratsgemeinde Sokoliwka (Соколівська сільська рада/Sokoliwska silska rada) im Rajon Schydatschiw.

Geschichte Bearbeiten

Im Dorf gibt es Überreste einer Burganlage des Fürstentums Galizien. Das Dorf auf dem polnischen Recht wurde im Jahr 1441 als Pantniczany urkundlich erwähnt. Der Ort bezeichnet einen Ort, wo es eine Paraskevi von Iași-Zerkwa gab.[2]

Er gehörte zum Lemberger Land in der Woiwodschaft Ruthenien der Adelsrepublik Polen-Litauen. Bei der Ersten Teilung Polens kam das Dorf 1772 zum neuen Königreich Galizien und Lodomerien des habsburgischen Kaiserreichs (ab 1804).

Im Jahre 1786 wurden im Zuge der Josephinischen Kolonisation auf dem westlichen Grund des Dorfes deutsche Kolonisten katholischer Konfession angesiedelt.[3] Die Kolonie wurde Mühlbach genannt und wurde eine unabhängige Gemeinde. Nicht weit von Mühlbach wurde auch die deutsch-katholische Kolonie Rehfeld im gleichen Jahr gegründet sowie später auch Ernsdorf.

Im Jahre 1900 hatte die Gemeinde Pietniczany 67 Häuser mit 383 Einwohnern, davon waren 301 ruthenischsprachig, 80 polnischsprachig, 2 deutschsprachig, 276 griechisch-katholisch, 89 römisch-katholisch, 18 Juden. In der Gemeinde Mühlbach gab es 31 Häuser mit 202 Einwohnern, davon 116 deutschsprachig, 78 polnischsprachig, 7 ruthenischsprachig, 185 römisch-katholisch, 8 griechisch-katholisch, 9 Juden.[4]

Nach dem Ende des Polnisch-Ukrainischen Kriegs 1919 kamen beide Gemeinden zu Polen. Im Jahre 1921 hatte Pietniczany 74 Häuser mit 431 Einwohnern, davon 376 Polen, 55 Ruthenen (Ukrainer), 310 griechisch-katholisch, 113 römisch-katholisch, 8 Juden (Religion). In Mühlbach gab es 38 Häuser mit 235 Einwohnern, davon 209 Polen, 26 Ruthenen (Ukrainer), 183 römisch-katholisch, 34 griechisch-katholisch, 18 Juden (Religion).[5]

Im Zweiten Weltkrieg gehörte der Ort zuerst zur Sowjetunion und ab 1941 zum Generalgouvernement, ab 1945 wieder zur Sowjetunion, heute zur Ukraine.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Pyatnychany, Zhydachiv Raion – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Розпорядження Кабінету Міністрів України від 12 червня 2020 року № 718-р "Про визначення адміністративних центрів та затвердження територій територіальних громад Львівської області"
  2. Anna Czapla: Nazwy miejscowości historycznej ziemi lwowskiej [Die Namen der Ortschaften des historischen Lemberger Landes]. Towarzystwo Naukowe Katolickiego Uniwersytetu Lubelskiego Jana Pawła II, Lublin 2011, ISBN 978-83-7306-542-0, S. 147–148 (polnisch).
  3. Henryk Lepucki: Działalność kolonizacyjna Marii Teresy i Józefa II w Galicji 1772–1790 : z 9 tablicami i mapą. Kasa im. J. Mianowskiego, Lwów 1938, S. 163–165 (polnisch, online).
  4. Ludwig Patryn (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder, bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1900, XII. Galizien. Wien 1907 (online).
  5. Główny Urząd Statystyczny: Skorowidz miejscowości Rzeczypospolitej Polskiej. Tom XIII. Województwo lwowskie. Warszawa 1924 (polnisch, online [PDF]).