Philippe Van Parijs

belgischer Ökonom und Philosoph

Philippe Van Parijs (* 23. Mai 1951 in Brüssel) ist ein belgischer Philosoph und Ökonom.

Philippe Van Parijs

Er studierte Philosophie, politische Ökonomie, Soziologie, Recht und Linguistik und erwarb den Doktorgrad der Philosophie in Oxford. Als Professor leitete er den Hoover-Lehrstuhl für Ökonomie und Sozialethik an der Université catholique de Louvain in Belgien und hatte eine Gastprofessur für Philosophie an der Harvard-Universität.

Bedingungsloses Grundeinkommen

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Van Parijs wurde bekannt durch sein Eintreten für ein Bedingungsloses Grundeinkommen und seine akademischen Arbeiten zu diesem Thema. Im Jahre 1986 gründete er das Basic Income Earth Network (BIEN, deutsch: weltweites Netzwerk Grundeinkommen, ehemals Basic Income European Network), dessen Sekretär er auch war. Er ist Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des Netzwerk Grundeinkommen, der deutschen Organisation im BIEN.[1] Bedeutende Werke, die die internationale Diskussion um ein Grundeinkommen geprägt haben, sind Arguing for Basic Income. Ethical foundations for a radical reform (Lit.: Van Parijs, 1992) und Real Freedom for All: What (if anything) can justify capitalism? (Lit.: Van Parijs, 1995)

Sprachengerechtigkeit und Sprachsteuer

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Ein weiterer Vorschlag Van Parijs' ist die Sprachsteuer, wonach das Land oder die Länder, deren Sprache sich als Lingua franca durchgesetzt hat, eine Unterstützung an alle anderen Länder zur Ausbildung in dieser Sprache zahlen sollte. Er sieht dies aber selbst als unrealistisch an.

Auszeichnungen

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2001 wurde Van Parijs der Francqui-Preis, die höchste belgische akademische Auszeichnung, verliehen. 2006 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der British Academy gewählt.[2] Die Königliche Akademie der Wissenschaften und Schönen Künste von Belgien nahm ihn 2007 als ordentliches Mitglied auf.[3] Er ist Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste in Salzburg.

Literatur

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  • Philippe Van Parijs: Evolutionary explanation in the social sciences: an emerging paradigm. Rowman and Littlefield, Totowa 1981, ISBN 0-8476-6288-8.
  • Philippe Van Parijs (Hrsg.): Arguing for Basic Income. Ethical foundations for a radical reform. Verso, London, New York 1992, ISBN 0-86091-371-6.
  • Philippe Van Parijs: Real freedom for all: what (if anything) can justify capitalism?. Clarendon Press, Oxford (u. a.) 1995, ISBN 0-19-827905-1.
  • Philippe Van Parijs (Hrsg.): Cultural diversity versus economic solidarity. Proceedings of the Seventh Francqui Colloquium, Brussels, 28 February - 1 March 2003. Bibliothèque scientifique Francqui, Nr. 6. De Boeck, Brüssel 2004, ISBN 2-8041-4660-X.
  • Yannick Vanderborght, Philippe Van Parijs: Ein Grundeinkommen für alle? Geschichte und Zukunft eines radikalen Vorschlags. Campus Verlag, Frankfurt 2005, ISBN 3-593-37889-2.
  • Sprachengerechtigkeit - für Europa und die Welt. Suhrkamp Berlin, Berlin 2013, ISBN 978-3-518-58595-5 (englisch: Linguistic Justice for Europe and for the World. Übersetzt von Michael Adrian und Nikolaus Gramm).
  • Belgium. Une utopie pour notre temps. Académie royale de Belgique, Brüssel 2018, ISBN 978-2-8031-0647-9.[4]
  • Richard Keller: Freiheit - Gleichheit - Arbeit: Van Parijs' gerechtigkeitstheoretische Begründung des bedingungslosen Grundeinkommens, Düsseldorf 2009, https://docserv.uni-duesseldorf.de (PDF)
  • mit Yannick Vanderborght: Basic Income: A Radical Proposal for a Free Society and a Sane Economy. Harvard University Press, Cambridge 2017, ISBN 978-0-674-05228-4.
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Commons: Philippe Van Parijs – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Netzwerk Grundeinkommen: Wissenschaftlicher Beirat. In: grundeinkommen.de. Abgerufen am 19. September 2016.
  2. Fellows: Philippe Van Parijs. British Academy, abgerufen am 7. Dezember 2020.
  3. Membre titulaire: Philippe Van Parijs. Académie royale des Sciences, des Lettres et des Beaux-Arts de Belgique, abgerufen am 13. April 2024 (französisch).
  4. Buchvorstellung auf RTBF.de (Radio-télévision belge de la Communauté française) vom 18. Juni 2018, abgerufen am 3. Juli 2018