Pfahlhängen

historische Foltermethode

Das Pfahlhängen ist eine Foltermethode. Der Folterer bindet dazu die Hände des Opfers hinter dem Körper zusammen. Danach wird das Opfer an den Händen an einem Baum, Pfahl oder an der Decke aufgehängt. Lässt der Folterer das Opfer in dieser Aufhängung fallen, so reißt das Körpergewicht die Arme des Opfers nach oben.[1]

Fesselung der Hände hinter dem Rücken (nachgestellt am Originalplatz in einem irakischen Gefängnis)
Darstellung von Jacques Callot (1633), Teil der Serie Schrecken des Krieges

Folgen und Komplikationen

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Die Foltermethode des Pfahlhängens ist sehr schmerzhaft. Dabei kann es zu schweren gesundheitlichen Schäden kommen, insbesondere zur Luxation (Ausrenkung bzw. Verrenkung) der Schultergelenke. Spätestens nach einer halben Stunde wird das Opfer ohnmächtig, nach ein bis vier Stunden tritt der Tod ein.[2]

Zur Verschärfung können die Füße des Opfers mit Gewichten beschwert werden. Dadurch werden die Schmerzen und die Verletzungsgefahr erheblich erhöht: Neben den bereits erwähnten Schulterverletzungen kann es auch zu Verletzungen der Hüften und Beine kommen.

Historisches

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Die Foltermethode Pfahlhängen war nach der Constitutio Criminalis Caroli Quinti (CCC) von 1532 bei bestimmten Verdachtsmomenten zulässig. Während der Zeit der Hexenprozesse nannte man diese Foltermethode „Aufziehen“.[3]

Sie wurde auch in den Konzentrationslagern während der Zeit des Nationalsozialismus bis zum Jahre 1942 als „Baumhängen“ angewendet.[4][1] Darüber hinaus fand das Pfahlhängen Anwendung beispielsweise in dem Kriegsgefangenenlager Zeithain, bekannt als Stalag IV H, in dem von 1941 bis 1945 sowjetische Kriegsgefangene interniert waren.[5]

Ähnliche Folter- und Hinrichtungsmethoden

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Verwandt mit der Foltermethode Pfahlhängen ist das Strappado bzw. als Hinrichtungsmethode die Estrapade. Hierbei wird das Opfer an den hinter dem Rücken zusammengebundenen Armen aufgehängt und schrittweise aus immer größerer Fallhöhe fallen gelassen und kurz vor dem Erdboden abrupt abgebremst, bis der Tod eintritt.[6] In Paris, Loudun und Toulouse sind noch heute Plätze und Straßen „Place/Rue de l’Estrapade“ genannt, da jeweils dort ein solches Hinrichtungsinstrument stand.

Siehe auch

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Commons: Pfahlhängen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Internet-Portal 'Westfälische Geschichte'. 25. März 2014, abgerufen am 6. Juni 2022.
  2. Niesues: Der soziale und rechtliche Status des Militärs im Fürstbistum Münster. Brill | Schöningh, Münster 1875, S. 43–44.
  3. Ablauf eines Hexenprozesses. In: Deutschland im Mittelalter. Abgerufen am 6. Juni 2022 (deutsch).
  4. Hermann Kaienburg: Sachsenhausen-Stammlager. In: Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Band 3: Sachsenhausen, Buchenwald. C.H. Beck, München 2006, ISBN 3-406-52963-1, S. 49.
  5. Sensationsfund im Leipziger Archiv der Verfolgten des Naziregimes | MDR.DE. 28. Januar 2021, archiviert vom Original am 28. Januar 2021; abgerufen am 6. Juni 2023.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mdr.de
  6. Freddy Joris: Mourir sur l'échafaud: sensibilité collective face à la mort et perception des exécutions capitales du Bas Moyen Âge à la fin de l'Ancien Régime. Editions du CEFAL, 2005, ISBN 978-2-87130-205-6 (google.de [abgerufen am 6. Juni 2023]).