Peroxosalpetersäure

chemische Verbindung

Die Peroxosalpetersäure ist eine Sauerstoffsäure des Stickstoffs mit der Summenformel NO2(OOH) = HNO4. Die sehr unbeständige Verbindung wird zu den Photooxidantien gezählt.[2]

Strukturformel
Struktur von Peroxosalpetersäure
Allgemeines
Name Peroxosalpetersäure
Andere Namen

Peroxysalpetersäure

Summenformel HNO4
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 26404-66-0
PubChem 65357
ChemSpider 58833
Wikidata Q1285205
Eigenschaften
Molare Masse 79,01 g·mol−1
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Herstellung Bearbeiten

Peroxosalpetersäure lässt sich im Labor durch Einwirkung von trockenem Wasserstoffperoxid (H2O2) auf kristallines Distickstoffpentoxid (N2O5, das Anhydrid der Salpetersäure) bei einer Temperatur von −80 °C herstellen:[2]

 

Aufgrund ihrer hohen Instabilität zerfällt sie bereits bei −30 °C explosionsartig.[3] Als schwach konzentrierte Lösung ist sie bei 20 °C für einige Zeit haltbar, zerfällt dann jedoch in H2O2 und HNO3. Bei pH-Werten > 5 zerfällt das Peroxonitration in ein Nitrit-Ion und ein Sauerstoffmolekül:

 

Auftreten in der Natur Bearbeiten

In der Erdatmosphäre kann es durch intensive Sonneneinstrahlung zur (kurzfristigen) Bildung von Peroxosalpetersäure durch Reaktion von Stickstoffdioxid (NO2) mit einem HOO·-Radikal kommen:[4]

 

Aufgrund ihrer Instabilität zerfällt sie auch wiederum und reagiert unter anderem zu den oben beschrieben Produkten.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  2. a b Ralf Steudel: Chemie der Nichtmetalle Von Struktur und Bindung zur Anwendung. Walter de Gruyter, 2008, ISBN 978-3-11-021128-3, S. 350 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Erwin Riedel, Christoph Janiak: Anorganische Chemie. Walter de Gruyter, 2011, ISBN 978-3-11-022566-2, S. 485 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Detlev Möller: Luft Chemie, Physik, Biologie, Reinhaltung, Recht. Walter de Gruyter, 2003, ISBN 978-3-11-016431-2, S. 355 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Siehe auch Bearbeiten