Paulin Matthias Josef Coupette

deutscher Maschinenbauingenieur und Beamter

Paulin Matthias Josef Coupette (* 10. November 1816 in Trier; † 29. März 1884 in Düsseldorf) war ein deutscher Maschinenbauingenieur und hoher Beamter der preußischen bzw. Kaiserlichen Admiralität.

Paulin Coupette, 1845 gemalt von Johann Velten

Leben Bearbeiten

Coupette, Sohn des Königlichen Forstmeisters Johann Paulin Palmatius Coupette (1780–1854)[1] und dessen Ehefrau Margaretha Kleutgen (1785–1844), hatte acht Geschwister, vier Schwestern und vier Brüder, darunter als älteren Bruder den späteren Merziger Landrat Karl Coupette.[2] Er besuchte das Trierer Gymnasium und die dortige Gewerbeschule. Nach dem Abitur studierte er von 1835 bis 1837 am Gewerbeinstitut Berlin. Praktika absolvierte er in der Friedrich-Wilhelms-Hütte in Mülheim an der Ruhr sowie in den Werkstätten von Cockerill in Lüttich und Seraing. Dort machte er sich auch mit dem Schiffsmaschinenbau vertraut. Später (1855) erhielt die Firma Aufträge für die Maschine der preußischen Schraubenkorvette Arcona,[3][4] das Typschiff der nach ihr benannten Arcona-Klasse. In den Jahren 1841 bis 1845 richtete er die mechanischen Werkstätten der Firma Cockerill in Warschau ein. Danach war er bei der Errichtung diverser technischer Anlagen in Deutschland tätig. Von 1847 bis 1853 leitete er auf der Eisenhütte der Gebrüder Kraemer zu St. Ingbert den Aufbau, die Einrichtung und die Leitung der neuen Eisenwerke. Anschließend übernahm er in der Nähe von Saarbrücken die Leitung des Stahlwerks der Gebrüder Gouvy in Goffontaine.

1854 wurde Coupette als Marine-Maschinenbau-Direktor zur Leitung des Dezernats für Maschinenbau in der preußischen Admiralität berufen.[5][6] Auf diesem Posten, ab 1872 eine Dienststelle der Kaiserlichen Admiralität, oblag ihm die Modernisierung der unterentwickelten preußischen Kriegsmarine bzw. der Kaiserlichen Marine. Seine durch Studienreisen nach Frankreich und Großbritannien erworbenen Kenntnisse nutzte er, um die Kriegsmarine unabhängig von Importen zu machen. Ihm kommt das Verdienst zu, die dafür erforderlichen technischen Grundlagen maßgeblich organisiert zu haben. 1857 wurde er zum Wirklichen Admiralitäts- und Vortragenden Rat und 1867 zum Geheimen Admiralitätsrat befördert. Wiederholt wurde er durch Ordensverleihungen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Preußischen Kronen-Orden II. Klasse.[7] 1881 legte er aus gesundheitlichen Gründen sein Amt nieder.

Coupette heiratete am 25. September 1875 Marie Friederike von Steinberg-Skirbs (* 14. Juli 1857 in Berlin; † 2. April 1927 in Trier), eine Tochter des Marinearztes August von Steinberg-Skirbs.[8] Mit ihr hatte er drei Söhne und eine Tochter.

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Bericht über die Stipendiaten der von Seydlitzschen Stiftung. In: Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des Gewerbefleißes in Preußen. 15. Jahrgang, Berlin 1836, S. 79 (Google Books)
  2. Adolf Jacob Coupette, genealogisches Datenblatt im Portal mohr-rautenstrauch.de, abgerufen am 9. März 2024
  3. Günter Stavorinus: Die Geschichte der Königlichen/Kaiserlichen Werft Danzig, 1844–1918 (= Veröffentlichungen aus den Archiven Preussischer Kulturbesitz). Böhlau Verlag, Köln 1990, ISBN 978-3-4121-6889-6, S. 53
  4. Johannes Rudloff: Die Entwicklung des schwimmenden Materials der deutschen Marine. In: Oswald Flamm: Der gesamte deutsche Schiffbau 1908 (= Historische Schiffahrt, Band 88). Salzwasser-Verlag, Bremen 2009, ISBN 978-3-8619-5090-5, S. 4 (Google Books)
  5. Militair-Wochenblatt, Nr. 47 vom 25. November 1854, S. 217 (Google Books)
  6. Karl Ferdinand Batsch: Zur Vorgeschichte der Flotte. In: Marine-Rundschau. 8. Jahrgang (1897), S. 958 (Google Books)
  7. Handbuch für das Deutsche Reich auf das Jahr 1879. Carl Heymann’s Verlag, Berlin 1879, S. 118 (Google Books)
  8. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser. 7. Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1913, S. 776 (Digitalisat)