Parteneck
Parteneck, auch Barteneck, war der Name eines landadligen Geschlechts, das bereits Anfang des 13. Jahrhunderts in Massenhausen in Oberbayern belegt ist.
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/c/c1/COA_Parteneck_CGH_Fig693.png/170px-COA_Parteneck_CGH_Fig693.png)
Parteneck war der frühere Name des heutigen Johanneck im Landkreis Freising.[1][2]
Geschichte
BearbeitenDie Partneck waren Ministeriale der Wittelsbacher und nannten sich nach ihrem ursprünglichen Namen Kammer (auch: Kamer, Camer) Kammer-Parteneck.[3] Allgemein zählten die von Parteneck zum altbayerischen Turnieradel.
Einige Wappenbücher berichten davon, dass die Herren von Parteneck, von Massenhausen, von Hilgertshausen, von Cammerberg und von Kamer eines Stammes gewesen sind.[4][5] Sie führten auch alle ein einheitliches Wappen, nur anhand ihrer Farben zu unterscheiden.[6] Gustav Adelbert Seyler berichtete gar, dass all diese Stämme von denen von Kammer abstammten.[7]
Namentlich sind von denen von Kammer um 1185 die Brüder Ulrich und Arnold beurkundet. Manche dieses Stammes hatten sich dann nach Parteneck benannt.[1] Genau dies berichtet folgende Kunde in einer Aufzählung von einigen Ministerialen: „Arnold von Kammer und sein Sohn Berthold von Parteneck“.[8] Im Jahr 1165 war Caspar von Parteneck (Caspar von Partneckh) und Pfalzgraf Otto von Wittelsbach im zehnten Turnier in Zürich zugegen.[5]
Um 1200 sei Berthold von Parteneck (Perhtoldus von Partenekke) der Vater Ulrichs von Kammer (Ulricus de Chamer) gewesen, berichtete hingegen der Historischen Vereins für Niederbayern.[9]
Wappen
BearbeitenVon dem Wappen derer von Paterneck gibt es drei verschiedene Versionen der Farbgebung. Ohnehin haben die fünf Familien – Parteneck, Massenhausen, Hilgertshausen, Cammerberg und Cammer – das gleiche Wappen: Eine Parte.
Der britische Heraldiker Arthur Charles Fox-Davies, Johann David Köhler, Johann Martin Maximilian Einzinger von Einzing, Wiguleus Hund und Otto Titan von Hefner geben das Wappen folgendermaßen: Eine schwarze Parte im weißen bzw. silbernen Schild.[10][6][11]
Gustav Adelbert Seyler zufolge ist die Parte gold in rotem Schild. Auf dem Helm mit rot–goldenen Decken ein gold aufgeschlegener roter Hut, oben mit der goldenen Parte besteckt.
Literatur
Bearbeiten- Johann Martin Maximilian Einzinger von Einzing: Bayerische Adelshistorie, Band 2. München 1768. S. 143–144.(Online)
- Johann David Köhler: Weigelsches Wappenbuch. Nürnberg 1769. Tfl. 58. (Online)
- Gustav Adelbert Seyler: J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch. Abgestorbener Bayerischer Adel, Teil II. Nürnberg 1884. S. 51, Tfl. 50 (Online: Text, Tafel).
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Oberbayerisches Archiv. 97 oder 98. Verlag des Historischen Vereins von Oberbayern, München, S. 179 (google.de [abgerufen am 7. April 2023] 1973 oder 1974).
- ↑ Alfred Hoffmann: Beiträge zur Rechts-, Landes- und Wirtschaftsgeschichte. Festgabe für Alfred Hoffmann zum 60. Geburtstag. Böhlau, 1964, S. 104, Anmerkung 38 (google.de [abgerufen am 7. April 2023]).
- ↑ Oberbayerisches Archiv. 97 oder 98. Verlag des Historischen Vereins von Oberbayern, München, S. 193 (google.de [abgerufen am 7. April 2023] 1973 oder 1974).
- ↑ Otto Titan von Hefner: Stammbuch des blühenden und abgestorbenen Adels in Deutschland. Manz (Verlag), 1860, S. 214, Tafel XXXI (google.de [abgerufen am 7. April 2023]).
- ↑ a b Wiguleus Hund: Bayrisch Stammen Buch. Teil 1. Ingolstadt 1598, S. 238 (uni-duesseldorf.de).
- ↑ a b Otto Titan von Hefner: Handbuch der theoretischen und praktischen Heraldik. Heraldisches Institut., 1861, S. 133 (google.de [abgerufen am 7. April 2023]).
- ↑ Gustav Adelbert Seyler: Großes und allgemeines Wappenbuch. Bauer & Raspe, S. 45 (uni-goettingen.de [abgerufen am 7. April 2023]).
- ↑ Alois Zauner: Königsherzogsgut in Oberösterreich. In: Mitteilungen des Oberösterreichischen Landesarchivs. Band 8. In Kommission bei Hermann Böhlaus Nauchf., Graz/Köln 1964, S. 104 (ooegeschichte.at [PDF; abgerufen am 7. April 2023]).
- ↑ Verhandlungen des Historischen Vereins für Niederbayern. Band 20. Landshut 1878, S. 61 (google.de [abgerufen am 7. April 2023]).
- ↑ Arthur Charles Fox-Davies: A Complete Guide to Heraldry. 1909, S. 481 (wikimedia.org).
- ↑ Wiguleus Hund: Bayerisches Stammbuch. S. 238 (uni-duesseldorf.de).