Orla Wolf

deutsche Schriftstellerin, Bloggerin, Filmemacherin und Künstlerin

Orla Wolf (* 17. Februar 1971 in Ratingen[1]) ist eine deutsche Schriftstellerin, Bloggerin, Filmemacherin und Künstlerin.

Lesung mit Orla Wolf im Literaturhaus Berlin am 5. Dezember 2017

Leben Bearbeiten

Nach dem Abitur am Gymnasium Marienberg in Neuss studierte Orla Wolf Neuere deutsche Philologie, germanistische Sprachwissenschaft, Philosophie, Theaterwissenschaften und Medienkommunikation an den Universitäten Trier, Düsseldorf und Bochum. Das Studium schloss sie mit einer Magisterarbeit über Androgynie und Sprachutopie im Werk Ingeborg Bachmanns ab. In den Folgejahren war sie unter anderem als Lehrbeauftragte, Texterin, PR-Referentin und Dozentin tätig.

Orla Wolf schreibt Lyrik, Prosa, digitale Literatur, Theaterstücke und Drehbücher. Neben elf Einzelveröffentlichungen (Stand: Februar 2023) wurden ihre Werke in verschiedenen deutschen und österreichischen Literaturzeitschriften (u. a. TORSO, etcetera, miromente, Der Dreischneuß[2], Keine Delikatessen, Hammer + Veilchen, 500 Gramm, FLUCH´T`RAUM) und Anthologien veröffentlicht.

Seit 2014 schreibt sie den Literaturblog zuckerauge[3]. Der Blog umfasst (Stand: Februar 2023) rund 1900 Einzelbeiträge der Autorin. 2022 gründete sie mit Weiteren das Autorinnenkollektiv Nikki Ohio[4], mit dem Ziel, ein kollaboratives Romanprojekt jenseits tradierter Vorstellungen von Autorenschaft zu realisieren. 2023 entwickelte sie das studio ka/i berlin, eine internetbasierte Plattform für digitale Literatur, wo sie eigene literarische Textexperimente mit künstlicher Intelligenz umsetzt.[5]

Darüber hinaus hat Orla Wolf als Autorin, Produzentin und Regisseurin drei experimentelle Kurzfilme realisiert (Todesarten, Transit, Last Statement) und das Drehbuch zur ersten Episode der TV Mini-Serie We are all Human geschrieben.[1] Die Filme wurden unter anderem im Rahmen der Ausstellung Strictly BerlinArt and Media from Berlin in der Galerie der Künste (Berlin), im Independent-Filmportal Cinema Zero (NYC), in den Anthology Film Archives New York und auf Amazon Prime UK & US gezeigt.

Im Februar 2023 wurde der Stop-Motion Kurzfilm My Deer von Orla Wolf (Drehbuch) und Juliane Block (Regie) fertiggestellt. My Deer erhielt eine Filmförderung (Produktion) der nordmedia - Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen.[6] Der Film wurde beim Berlin Independent Film Festival 2024 mit dem Preis für den Best Animated Short ausgezeichnet.[7] Ferner sind zahlreiche künstlerische Werke in den Bereichen Fotografie, Zeichnung, Objektkunst und Textinstallation entstanden.

Orla Wolf ist Mitglied im Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller (VS).[8] 2024 wurde sie in die GEDOK (Berlin), das europaweit größte Netzwerk für Künstlerinnen, aufgenommen.[9]

Werke Bearbeiten

Einzeltitel Bearbeiten

Beiträge in Anthologien Bearbeiten

  • Regen in Zeiten der Klimakrise - Oder: Kann ChatGPT Literatur?, Hirnkost Verlag, Berlin 2024, ISBN 978-3-98857-063-5
  • Hammer + Veilchen – Jahrbuch für neue Kurzprosa 2020, Edition Hammer + Veilchen, Hamburg & Niederstetten 2020, ISBN 978-3-948371-80-7.
  • Hammer + Veilchen – Das Jahrbuch 2019, Edition Hammer + Veilchen, Hamburg & Niederstetten 2019, ISBN 978-3-948371-59-3.
  • Hammer + Veilchen – Das Jahrbuch 2018, Edition Hammer + Veilchen, Hamburg & Niederstetten 2019, ISBN 978-3-921249-24-6.
  • Hammer + Veilchen – Das Jahrbuch 2017, Edition Hammer + Veilchen, Hamburg & Niederstetten 2018, ISBN 978-3-921249-46-8.
  • Freie Räume. Edition FZA, Wien 2017, ISBN 978-3-903104-06-8.
  • Hammer + Veilchen – Das Jahrbuch 2016, Edition Hammer + Veilchen, Hamburg & Niederstetten 2017, ISBN 978-3-921249-45-1.
  • Hammer + Veilchen – Das Jahrbuch 2015, Edition Hammer + Veilchen, Hamburg & Niederstetten 2016, ISBN 978-3-921249-44-4.
  • Kühner Kosmos. Kurzprosa. Landbeck Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-942874-00-7.
  • Pflücke die Sterne, Sultanim. Ein Lesebuch für Toleranz gegen Rassismus, Verlag Heike Wenig, Dorsten 1996, ISBN 3-9803228-8-2.
  • C:\Literatur. Literatur und Computer, Bundesverband junger Autorinnen und Autoren (BVjA), Bonn 1995, ISBN 3-925638-11-3.

Theater Bearbeiten

  • entkernt. UA: Theater unterm Dach, Berlin 2008, Regie: Ingrun Aran

Filmografie Bearbeiten

  • 2023: My Deer (Kurzfilm)
  • 2020: We are all Human (TV Mini-Serie)
  • 2013: Last Statement (Kurzfilm)
  • 2008: Transit (Kurzfilm)
  • 2007: Todesarten (Kurzfilm)

Ausstellungen Bearbeiten

  • 2015: ortstermin 15. Kunstverein Tiergarten, Berlin
  • 2009: strictly berlin 09 - Strategies of Survival - Art and Media from Berlin. Galerie ConcentArt, Berlin
  • 2008: strictly berlin 08 - Between Fiction and Fact - Art and Media from Berlin. Galerie der Künste (GdK), Berlin

Auszeichnungen Bearbeiten

  • 2024: Berlin Independent Film Festival - Filmpreis in der Kategorie Best Animated Short für My Deer[11]
  • 2010: Writer-in-Residence, Ventspilshouse, International Writers’ and Translators’ House, Lettland

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Home. Abgerufen am 15. September 2019.
  2. Orla Wolf als Autorin in Der Dreischneuß, abgerufen am 19. Sept. 2019.
  3. ISSN 2569-9458
  4. Persona. Abgerufen am 1. Dezember 2022.
  5. Persona. Abgerufen am 19. April 2023.
  6. MY DEER. Abgerufen am 10. Februar 2023.
  7. Berlin Independent Film Festival. Abgerufen am 18. Februar 2024 (englisch).
  8. Lesung im Literaturhaus Berlin. (verdi.de [abgerufen am 26. September 2018]).
  9. Literatur. Abgerufen am 18. Februar 2024 (deutsch).
  10. Orla Wolf in der Edition Hammer + Veilchen, abgerufen am 30. Juni 2018.
  11. Berlin Independent Film Festival. Abgerufen am 18. Februar 2024 (englisch).