Olivier de Coëtivy

Herr von Taillebourg und französischer Militär

Olivier de Coëtivy (* 1418; † 1480) Herr von Taillebourg, war ein französischer Militär. Er war Berater und Kammerherr des Königs Karl VII. Er stammte aus dem Haus Coëtivy und war der Sohn von Alain III. und Catherine Chastel, seine Brüder waren Prigent VII. de Coëtivy und der Kardinal Alain de Coëtivy, Bischof von Avignon.

1433 war er Kapitän von Dieppe. 1437 diente er unter dem Kommando des Connétable de Richemont, der ihn später als einen seiner Vertrauten in der Umgebung Karls VII. platzierte. 1445 war er Kapitän einer der Ordonnanzkompanien, 1447 Kapitän von La Réole, 1451 von Talmont. 1450 wurde er Vormund der drei Töchter Karls VII. mit Agnès Sorel, Jeanne, Marie und Charlotte. Nach der Rückeroberung Aquitaniens durch die französische Armee 1452 ernannte Karl VII. ihn zu Seneschall von Guyenne. Am 23. Oktober 1452 wurde er – von Arnaud de Bec verraten – gefangen genommen und nach England gebracht. 1458 wurde er nach einer Lösegeldzahlung wieder freigelassen. Im gleichen Jahr, am 27. Dezember, heiratete er einen seiner Schützlinge, Marie, die wenige Wochen zuvor, am 18. Oktober, legitimiert worden war.

1460 war er Kapitän von Marmande, 1467 bis 1469 schließlich Seneschall der Saintonge.

Nachkommen

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Aus der am 28. Oktober 1458 geschlossenen Ehe mit Marie (* 1444; † 1473):

  • Charles ⚭ 1511 Jeanne d’Orléans, († 1520), Tochter von Jean d’Orléans, comte d’Angoulême et de Périgord und Marguerite de Rohan
  • Adelice, ⚭ Henri, Seigneur de Penmarc’h
  • Catherine, ⚭ Antoine de Chourses, Seigneur de Magné et d’Échiré
  • Marguerite, ⚭ François de Pons, Comte de Montfort
  • Gilette, ⚭ I Jacques d’Estouteville, † vor 1510, Sohn von Robert d’Estouteville, Seigneur de Beyne, und Ambroise de Loré, ⚭ II Antoine I. de Luxembourg, Comte de Brienne, † 1519, Sohn von Louis de Luxembourg, Comte de Saint-Pol, Connétable von Frankreich (Haus Luxemburg-Ligny), und Jeanne de Bar

Siehe auch

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  • Meister von Coëtivy: Der namentlich nicht bekannte Künstler erhielt seinen Notnamen nach einem von ihm für Olivier de Coëtivy und seine Frau Marie de Valois, gemalten Stundenbuch (Wien, Österreichische Nationalbibliothek)

Literatur

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  • Georges Minois: Charles VII. de France
  • Jean Favier: Dictionnaire de la France médiévale. Stichwort Coëtivy
  • Père Anselme: Histoire généalogique de la maison royale de la France et des grands officiers de la couronne, Band VII (1733) S. 843–848
  • Philippe Contamine, Coëtivy, Olivier de, in: Lexikon des Mittelalters, Band 3, 2003, Spalte 14