Natriumnitrid

chemische Verbindung

Natriumnitrid ist eine instabile anorganische chemische Verbindung des Natriums aus der Gruppe der Nitride.

Kristallstruktur
Kristallstruktur von Natriumnitrid
_ N3− 0 _ Na+
Allgemeines
Name Natriumnitrid
Andere Namen

Trinatriumnitrid

Verhältnisformel Na3N
Kurzbeschreibung

dunkelblauer Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 12136-83-3
EG-Nummer 235-232-3
ECHA-InfoCard 100.032.017
Wikidata Q2041731
Eigenschaften
Molare Masse 82,98 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,84 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

87 °C (Zersetzung)[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Gewinnung und Darstellung Bearbeiten

Natriumnitrid kann durch thermische Zersetzung von Natriumazid oder Reaktion von Natriumazid mit Natrium gewonnen werden.[4]

Ebenfalls möglich ist die Herstellung durch Reaktion von Natrium mit Stickstoff in einer elektrischen Entladung.[1]

Eine neuere Synthese beschreibt die Darstellung in einer Vakuumkammer, in der atomares Natrium mit Stickstoff auf ein gekühltes Saphirsubstrat aufgebracht und anschließend auf Raumtemperatur erwärmt wird.[5]

Eigenschaften Bearbeiten

Natriumnitrid ist ein dunkelblauer Feststoff.[1] Er ist extrem instabil und zersetzt sich bei leichter Erwärmung in seine Elemente.[6] Seine Kristallstruktur kann dem anti-Rhenium(VI)-oxid-Typ zugeordnet werden und zeichnet sich durch eine extrem niedrige Raumerfüllung aus.[5]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Ralf Steudel: Chemie der Nichtmetalle: Von Struktur und Bindung zur Anwendung. Walter de Gruyter, 2008, ISBN 3-11-021128-9, S. 310 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. a b Das Periodensystem online: Eigenschaften von Natriumnitrid
  3. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  4. H. Wattenberg: Über zwei Bildungsweisen von Natriumnitrid und Kaliumnitrid. In: Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft (A and B Series). 63, 1930, S. 1667–1672, doi:10.1002/cber.19300630708.
  5. a b Rainer Niewa: Na3N – ein origineller Syntheseweg für ein lange gesuchtes binäres Nitrid. In: Angewandte Chemie. 114, 2002, S. 1777–1778, doi:10.1002/1521-3757(20020517)114:10<1777::AID-ANGE1777>3.0.CO;2-Z.
  6. Peter Urben: Bretherick's Handbook of Reactive Chemical Hazards: 2-Volume Set. Academic Press, 2006, ISBN 0-08-052340-4, S. 1863 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).