Naphtali Frankfurter

deutscher jüdischer Theologe

Naphtali Frankfurter (* 13. Februar 1810 in Oberdorf (Langenargen); † 13. April 1866 in Hamburg; auch Naftali Frankfurter) war ein deutscher jüdischer Theologe.

Naphthali Frankfurter (rechts), mit den Hamburger Predigern Eduard Kley (links) und Gotthold Salomon, Kreidelithographie
Ein grünlich verwitterter quadratischer Betongrabstein mit Inschrift auf einem mit Herbstlaub bedeckten Grab.
Grabstein Naphtali Frankfurters auf dem Jüdischen Friedhof Ohlsdorf

Leben Bearbeiten

Frankfurter war Sohn eines Rabbiners und studierte ab 1830 Philosophie und Theologie an der Universität Heidelberg und an der Universität Tübingen, wo er 1833 promoviert wurde. Er war einige Jahre Hauslehrer und Rabbinatsvorstand in Lehrensteinsfeld, bevor er 1836 als Rabbiner nach Braunsbach ging. Dort gab er zusammen mit Berthold Auerbach die Lieferungen 4 und 5 der „Gallerie der ausgezeichnetsten Israeliten aller Jahrhunderte“ (1836–1838) heraus. Ab 1840 predigte er in der Hamburger Tempelgemeinde, nahm 1844 an der Braunschweiger Rabbinerversammlung teil und wurde 1848 in die Hamburger Konstituante gewählt.[1][2]

Sich insbesondere mit dem Unterrichts- und Erziehungswesen befassend, schrieb er unter anderem das Werk „Stillstand und Fortschritt. Zur Würdigung der Partheien im heutigen Judenthum“ (1841). Einige seiner Predigten wurden veröffentlicht.[1]

Werke Bearbeiten

  • Stillstand und Fortschritt – zur Würdigung der Partheien im heutigen Judenthum – mit besonderer Rücksicht auf das Gebetbuch nach dem Gebrauche des neuen israelitischen Tempels. B. S. Berendsohn, Hamburg 1841, 990025793240205171 (The National Library of Israel).
  • Berthold Auerbach, Naphtali Frankfurter (Hrsg.): Gallerie der ausgezeichnetsten Israeliten aller Jahrhunderte, ihre Portraits und Biographien [4]. Brodhag, Stuttgart 1836, OCLC 632401456.
  • Berthold Auerbach, Naphtali Frankfurter (Hrsg.): Gallerie der ausgezeichnetsten Israeliten aller Jahrhunderte, ihre Portraits und Biographien [5]. Brodhag, Stuttgart 1838, OCLC 632401462.

Literatur Bearbeiten

  • Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie (DBE) – Band 3 Einstein – Görner. 2. Auflage. K-G Saur, München 2006, ISBN 978-3-598-25033-0, S. 463.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie (DBE) – Band 3 Einstein – Görner. 2. Auflage. K-G -Saur, München 2006, ISBN 978-3-598-25033-0, S. 463.
  2. Isidore Singer, Meyer Kayserling: FRANKFURTER, NAPHTALI. In: jewishencyclopedia.com – The unedited full-text of the 1906 Jewish Encyclopedia. The Kopelman Foundation, 1906, abgerufen am 24. November 2020 (englisch).