Nachal Chever (hebräisch נַחַל חֶבֶר, auch Naḥal Ḥever, arabisch وادي الخبراء, DMG wādī al-Ḫabrā) ist ein Wadi in der Judäischen Wüste. Es beginnt südöstlich von Hebron, erstreckt sich in östlicher Richtung und mündet etwa 5 km südlich von En Gedi ins Tote Meer. Der Unterlauf des Wadis liegt in Israel, der Oberlauf lag von 1948 bis 1967 in Jordanien (heute: Westjordanland). Seine Bedeutung für Archäologie und Geschichte liegt in Funden aus der Zeit Bar-Kochbas, darunter antike Papyri (die meisten aus den ersten beiden Jahrhunderten n. Chr.), die in mehreren Höhlen des Wadis entdeckt wurden.

Blick auf das Nachal Chever

Der arabische Name des Wadis leitet sich vom alten hebräischen Namen Chevron der Stadt Hebron ab (arabisch al-Chalīl). Der (moderne) hebräische Name ist wiederum eine Ableitung aus dem arabischen Namen.

Im Oberlauf des Wadis gibt es einige Wanderwege und Pisten, während der Unterlauf für Besucher gesperrt ist, da dort seltene Raubvögel brüten.

Archäologie und Geschichte Bearbeiten

 
Lage der Briefhöhle im Nachal Chever

1953, wenige Jahre nach der Entdeckung der ersten Qumran-Schriften, begannen israelische Archäologen mit der Untersuchung des israelischen Teils (des Unterlaufs) des Wadis.[1] Kurz zuvor hatten Beduinen an einem nicht näher bestimmten Ort (unklar, auf welcher Seite der israelisch-jordanischen Grenze) antike Dokumente entdeckt, die sie an das Palestine Archaeological Museum (heute: Rockefeller-Museum) in Jerusalem verkauften. Die archäologischen Untersuchungen konzentrierten sich auf die so genannte Briefhöhle (engl. Cave of Letters) in der Nordflanke des Wadis, auch „5/6Ḥev“ genannt (die doppelte Nummerierung rührt vom doppelten Höhleneingang her), die zuvor schon von den Beduinen ausgeräumt worden war. Es konnte eine Nutzung der Höhle in der Zeit des Bar-Kochba-Aufstands nachgewiesen werden.

1955 wurde vom israelischen Archäologen Yohanan Aharoni in der Südflanke des Wadis eine weitere Höhle untersucht, die ebenfalls bereits von den Beduinen ausgeräumt war. Es ist die so genannte Schreckenshöhle (engl. Cave of Horror, auch „8Ḥev“).[2]

1960[3] und 1961 wurden unter Leitung des israelischen Archäologen Yigael Yadin ausgedehnte Ausgrabungen im Nachal Chever und den benachbarten Tälern durchgeführt, darunter auch in den beiden erwähnten Höhlen und in einem römischen Militärlager am Rand der Hochebene nördlich des Wadis. In einigen Höhlen des Wadis wurden Besiedlungsspuren aus der Kupfersteinzeit entdeckt.

Das Römerlager oberhalb der Briefhöhle kontrollierte den einzigen Zugang zur Briefhöhle, da die Höhle von unten unerreichbar war (und ist). Die Römer konnten so die Rebellen des Bar-Kochba-Aufstands, die sich dort verschanzt hatten, belagern und sie von der Wasserversorgung abschneiden. Das Lager ist ein ummauertes, unregelmäßiges Viereck an der Riffkante mit einer Seitenlänge von gut 100 m und bot Platz für ungefähr 100 Soldaten.

Ein weiteres Römerlager existierte auf der anderen, der Südseite des Wadis, über der Schreckenshöhle. Mit diesem konnten Informationen über Bewegungen der Aufständischen in den jeweils gegenüber liegenden Höhlen ausgetauscht werden.

Die Briefhöhle, 5/6Ḥev, liegt etwa 100 m unterhalb des Römerlagers. Sie hat zwei Eingänge. Im Innern öffnen sich drei große Hallen mit einem sehr engen Durchgang zwischen der ersten („Halle A“) und der zweiten. Die Höhle erreicht eine maximale Tiefe von gut 150 m. In Halle A wurden während Yadins Ausgrabungen etwa 25 Bronzegeräte und -gefäße entdeckt, die die Bewohner hier versteckt hatten. An verschiedenen Stellen in der Höhle wurden antike Dokumente gefunden, darunter Briefe Bar Kochbas (5/6Ḥev49-63) und das Archiv der Babatha (5/6Ḥev1-35). In einer Nische von Halle C fand man Reste von 19 Skeletten, die meisten davon von Frauen und Kindern, die dort zweitbestattet wurden.[4]

Die Schreckenshöhle, 8Ḥev, wurde so benannt aufgrund der zahlreichen Skelette, die in ihr gefunden wurden. Sie ist nur mit Seilen oder Leitern von oben zu erreichen und ist etwa 65 m tief. Die Ausgrabungen von Y. Aharoni fanden zahlreiche Keramik aus der Kupfersteinzeit (ca. 3500 v. Chr.) und viele Funde aus der Zeit des Bar-Kochba-Aufstandes, darunter Keramik,[5] Münzen,[6] einige Papyrusfragmente[7] und Ostraka sowie die erwähnten Skelette,[8] von denen einige unbestattet waren. Die letzten Bewohner der Höhle starben durch ein Feuer in der Höhle. Es ist unklar, ob es sich dabei um kollektiven Selbstmord handelte (wie in Masada) oder um eine Aktion der römischen Soldaten.[9]

Die Dokumente aus dem Nachal Chever Bearbeiten

Im Folgenden eine Auflistung der im Nachal Chever gefundenen Texte. Wenn nicht anders angegeben, sind die Texte auf Papyrus geschrieben. Die Datumsangaben der Dokumente sind annäherungsweise in den julianischen Kalender umgerechnet (ohne weitere Angaben: n. Chr.).

Anstelle der Bezeichnung „5/6Ḥev“ findet sich bisweilen, vor allem in israelischen Publikationen, die Bezeichnung „P. (Papyrus) Yadin“, zu Ehren von Yigael Yadin, der die Veröffentlichung dieser Texte vorbereitete, aber vor Vollendung dieser Arbeit starb (1983).

Als „XḤev/Se“ werden die Dokumente bezeichnet, die 1951 oder 1952 von Beduinen an einem nicht näher bestimmten Ort gefunden wurden, entweder im Nachal Chever oder im Wadi Seiyal (hebr.: Nachal Ze’elim). Wadi Seiyal liegt etwa 9 km südlich vom Nachal Chever und war damals ebenfalls in einen jordanischen Teil (den Oberlauf) und einen israelischen geteilt. Von einigen dieser Dokumente wurden während der archäologischen Ausgrabungen weitere Fragmente in der Briefhöhle gefunden, von einem (8Ḥev1) in der Schreckenshöhle. Daher ist für diese Dokumente die Herkunft von dort belegt, für die anderen (oder zumindest einen Teil davon) wahrscheinlich.

Dokument Sprache Datierung Inhalt Bemerkungen
5/6Ḥev1 nabatäisch 8.8.94 (oder 18.8.93) Schuldschein Doppelurkunde
5/6Ḥev1a hebräisch 50-68 Biblischer Text (Num) = 5/6ḤevNuma; frühere Namen: XḤev/SeNuma, XḤev/Se1, 5/6ḤevNum, 5/6Ḥev40
5/6Ḥev1b hebräisch 50-68 Biblischer Text (Ps) = 5/6ḤevPs; frühere Namen: XḤev/SePs, XḤev/Se4, 5/6Ḥev41
5/6Ḥev2 nabatäisch 16.11.98 (oder 26.11.97) Grundstücksverkaufsvertrag Doppelurkunde
5/6Ḥev3 nabatäisch 15.12.98 (oder 25.12.97) Grundstücksverkaufsvertrag Doppelurkunde; das verkaufte Grundstück ist dasselbe wie in 5/6Ḥev2
5/6Ḥev4 nabatäisch 98/99 oder 97/98 Bürgschaft? Doppelurkunde?
5/6Ḥev5 griechisch 2.6.110 Bestätigung eines Guthabens
5/6Ḥev6 nabatäisch 119 Pachtvertrag Unterschriften in aramäischer Schrift
5/6Ḥev7 aramäisch 8.7.120 Guthabensübertragung Doppelurkunde; fast vollständig erhalten
5/6Ḥev8 aramäisch 25.6.122 Kaufvertrag Kaufobjekt: ein weißer Esel und ein weiteres, weibliches Tier
5/6Ḥev9 nabatäisch 122 Verzichtserklärung?
5/6Ḥev10 aramäisch vor 126 Ehevertrag (Ketubba) Ehevertrag der Babatha (ihre zweite Ehe)
5/6Ḥev11 griechisch 6.5.124 Hypothek Doppelurkunde
5/6Ḥev12 griechisch 1. Hälfte 124 Ratsmemorandum Doppelurkunde; Ernennung zweier Vormünder für den Sohn der Babatha
5/6Ḥev13 griechisch 2. Hälfte 124 Petition Beschwerde Babathas über unzureichende Versorgung ihres Sohnes
5/6Ḥev14 griechisch 11./12.10.126 Vorladung Beschwerde Babathas über unzureichende Versorgung ihres Sohnes
5/6Ḥev15 griechisch 11./12.10.126 Amtsenthebung Doppelurkunde; Beschwerde Babathas über unzureichende Versorgung ihres Sohnes
5/6Ḥev16 griechisch 2.12.127 Grundstücksregistrierung Doppelurkunde
5/6Ḥev17 griechisch 21.2.128 Guthaben Doppelurkunde
5/6Ḥev18 griechisch 5.4.128 Ehevertrag Doppelurkunde; im Namen des Brautvaters geschrieben
5/6Ḥev19 griechisch 16.4.128 Geschenkquittung Doppelurkunde
5/6Ḥev20 griechisch 19.6.130 Rechteabtretung Doppelurkunde
5/6Ḥev21 griechisch 11.9.130 Kaufvertrag Fast vollständig erhalten
5/6Ḥev22 griechisch 11.9.130 Verkaufsvertrag Behandelt denselben Kaufvorgang wie 5/6Ḥev21gr, aber aus der Sicht der Verkäuferin
5/6Ḥev23 griechisch 17.11.130 Vorladung Doppelurkunde
5/6Ḥev24 griechisch 17.11.130? Aufforderung zur Rechtfertigung Doppelurkunde
5/6Ḥev25 griechisch 9.7.131 Vorladung Doppelurkunde
5/6Ḥev26 griechisch 9.7.131 Vorladung Doppelurkunde
5/6Ḥev27 griechisch 19.8.132 Quittung Quittiert den Empfang von 6 Denaren, den Unterhalt eines Halbwaisen für 3 Monate
5/6Ḥev28 griechisch 124-126 Rechtsvorschrift Text identisch mit 5/6Ḥev29
5/6Ḥev29 griechisch 124-126 Rechtsvorschrift Text identisch mit 5/6Ḥev28
5/6Ḥev30 griechisch 124-126 Rechtsvorschrift Text fast identisch mit 5/6Ḥev28+29
5/6Ḥev31 griechisch 110 Vertrag? Doppelurkunde
5/6Ḥev32 griechisch Vertrag? Doppelurkunde
5/6Ḥev32a griechisch Vertrag? Wenige lesbare Wörter
5/6Ḥev33 griechisch 124-126? Gesuch Doppelurkunde
5/6Ḥev34 griechisch Juli 131? Gesuch Unvollendete Doppelurkunde, von der nur der untere (äußere) Text geschrieben wurde
5/6Ḥev35 griechisch Juni – September 132? Vorladung? Doppelurkunde?
5/6Ḥev36 nabatäisch 58–67 Pfandauslösung Auch bezeichnet als XḤev/Se nab1 oder „Papyrus Starcky“; größtes juristisches Dokument aus der judäischen Wüste (80 cm lang)[10]
5/6Ḥev36a nabatäisch Beidseitig beschriebenes Fragment mit wenigen lesbaren Wörtern; Teil von 5/6Ḥev36
5/6Ḥev36b nabatäisch Fragment mit wenigen lesbaren Wörtern; Teil von 5/6Ḥev36
5/6Ḥev37 griechisch 25.4.127 Ehevertrag = XḤev/Se65
5/6Ḥev38 nabatäisch Verso von 5/6Ḥev34 (?), eine Unterschrift erhalten
5/6Ḥev39 nabatäisch Kaum lesbare Buchstaben
5/6Ḥev40 hebräisch Biblischer Text Umbenannt in 5/6Ḥev1b
5/6Ḥev41 hebräisch Biblischer Text Umbenannt in 5/6Ḥev1a
5/6Ḥev42 aramäisch 24.4.133 (oder 5.4.132) Pachtvertrag
5/6Ḥev43 aramäisch 24.8.133 (oder 5.8.132) Quittung Quittiert einen Teil einer Pachtrate des Vertrags 5/6Ḥev42
5/6Ḥev44 hebräisch 3.11.134 Pachtvertrag Teilung einer Pacht (vier Grundstücke in En-Gedi)
5/6Ḥev45 hebräisch 7.11.134 Pachtvertrag Weiterverpachtung, wahrscheinlich von einem der Grundstück aus 5/6Ḥev44
5/6Ḥev46 hebräisch 7.11.134 Pachtvertrag Verpachtung zweier Grundstücke in En-Gedi, eines davon erwähnt in 5/6Ḥev44
5/6Ḥev47 aramäisch 18.12.134 Verkaufsvertrag 2 Texte: einer aus der Sicht des Käufers, einer aus der des Verkäufers; Doppelurkunden
5/6Ḥev47a Oberer Text von 5/6Ḥev47
5/6Ḥev47b Unterer Text von 5/6Ḥev47
5/6Ḥev48 Unbeschriebene Tierhaut
5/6Ḥev49 hebräisch 132–135 Brief Absender: Simon, Sohn des Kosiba (Bar Kochba)
5/6Ḥev50 aramäisch 132–135 Brief Absender: Simon, Sohn des Kosiba
5/6Ḥev51 hebräisch 132–135 Brief Absender: [Simo]n (Sohn des Kosiba)
5/6Ḥev52 griechisch Herbst 135? Brief Gesuch um Sendung von Palmzweigen und Zitronen (für das Laubhüttenfest)
5/6Ḥev53 aramäisch 132–135 Brief Absender: Simon, Sohn des Kosiba
5/6Ḥev54 aramäisch 132–135 Brief Absender: Simon, Sohn des Kosiba; geschrieben auf Holz
5/6Ḥev55 aramäisch 132–135 Brief Absender: Simon, Sohn des Kosiba
5/6Ḥev56 aramäisch 132–135 Brief Absender: Simon, Sohn des Kosiba
5/6Ḥev57 aramäisch Herbst? 135 Brief Absender: Simon, Sohn des Kosiba; Gesuch um Sendung von Palmzweigen, Zitronen, Myrthen- und Weidenzweigen (für das Laubhüttenfest)
5/6Ḥev58 aramäisch 132–135 Brief Absender: Simon (Sohn des Kosiba)
5/6Ḥev59 griechisch 132–135 Brief
5/6Ḥev60 aramäisch? 132–135 Brief?
5/6Ḥev61 hebräisch? 132–135 Brief Absender: Simon, Sohn[ des Kosiba]
5/6Ḥev62 aramäisch? 132–135 Brief? Nur einzelne lesbare Buchstaben
5/6Ḥev63 aramäisch 132–135 Brief Absender: Simon, Sohn des Kosiba
5/6Ḥev64 griechisch Nicht publiziert
8Ḥev1 griechisch Biblischer Text (Zwölfprophetenbuch) = 8ḤevXIIgr
8Ḥev2 hebräisch Gebet 3 Tierhautfragmente mit wenigen lesbaren Wörtern
8Ḥev3 hebr./aram. Totengedenken? 3 Fragmente, bei einem provisorisch bestatteten Leichnam platziert[11]
8Ḥev4 griechisch 3 Fragmente mit wenigen lesbaren Wörtern
8Ḥev5 hebräisch Name; "Friede" Ostrakon, wahrscheinlich bei einem provisorisch bestatteten Leichnam platziert
8Ḥev6 aramäisch Name Ostrakon, wahrscheinlich bei einem provisorisch bestatteten Leichnam platziert
8ḤevX hebr./aram. Name Ostrakon, wahrscheinlich bei einem provisorisch bestatteten Leichnam platziert
8ḤevX hebr./aram. Segensformel? Ostrakon, wahrscheinlich bei einem provisorisch bestatteten Leichnam platziert
XḤev/Se1 hebräisch 50–68 Biblischer Text (Num) umbenannt in 5/6ḤevNuma/ 5/6Ḥev1a
XḤev/Se2 hebräisch 50–68 Biblischer Text (Num) = XḤev/SeNumb
XḤev/Se3 hebräisch 50–68 Biblischer Text (Deut) = XḤev/SeDeut
XḤev/Se4 hebräisch 50–68 Biblischer Text (Ps) umbenannt in 5/6ḤevPs/ 5/6Ḥev1b
XḤev/Se5 hebräisch Phylakterium Tierhaut
XḤev/Se6 hebräisch Eschatologischer Hymnus 3 Tierhautfragmente
XḤev/Se7 aramäisch 135 (oder 134) Grundstücksverkaufsvertrag Tierhaut; Doppelurkunde
XḤev/Se8 hebr./aram. 134/135 Hausverkaufsvertrag Doppelurkunde: oberer Text aramäisch, unterer Text hebräisch
XḤev/Se8a aramäisch 135 (oder 134) Hausverkaufsvertrag
XḤev/Se9 aramäisch Mitte 1. Jh. Grundstücksverkaufsvertrag Doppelurkunde
XḤev/Se9a aramäisch Vertrag? Doppelurkunde? Wenige Wörter erhalten
XḤev/Se10 aramäisch 30 v. Chr.–68 n. Chr. Strafzahlungsquittung?
XḤev/Se11 aramäisch 2. Hälfte 1./ Anfang 2. Jh. Ehevertrag? Doppelurkunde
XḤev/Se12 aramäisch 2.2.131 Quittung
XḤev/Se13 aramäisch 20.6.135 (oder 1.6.134) Verzichtserklärung Frau erklärt, keine Ansprüche mehr gegen ihren geschiedenen Mann zu haben
XḤev/Se14 aramäisch? Vertrag? Wenige Wörter erhalten
XḤev/Se15 aramäisch Wenige Buchstaben erhalten
XḤev/Se16 hebr./aram. Wenige Buchstaben erhalten
XḤev/Se17 hebr./aram. Wenige Buchstaben erhalten
XḤev/Se18 Keine lesbaren Buchstaben
XḤev/Se19 hebr./aram. Wenige Buchstaben erhalten
XḤev/Se20 Nummer nicht vergeben
XḤev/Se21 aramäisch 2. Hälfte 1./ Anfang 2. Jh. Grundstücksverkaufsvertrag Doppelurkunde
XḤev/Se22 aramäisch 2. Hälfte 1./ Anfang 2. Jh. Grundstücksverkaufsvertrag Doppelurkunde
XḤev/Se23 aramäisch Ende 1./ Anfang 2. Jh. Verkaufsvertrag
XḤev/Se24 aramäisch Vertrag Doppelurkunde
XḤev/Se24a aramäisch Ende 1. Jh. v. Chr. – Anfang 2. Jh. n. Chr. Kaufvertrag
XḤev/Se25 aramäisch Vertrag Doppelurkunde
XḤev/Se26 aramäisch Ende 1. Jh. v. Chr. – Anfang 2. Jh. n. Chr. Pfandvertrag
XḤev/Se27 aramäisch Ende 1./ Anfang 2. Jh. Vertrag Wenige Buchstaben erhalten
XḤev/Se28 hebr./aram. Wenige Buchstaben erhalten
XḤev/Se29 hebr./aram. Wenige Buchstaben erhalten
XḤev/Se30 hebräisch 132–135 Brief Empfänger: "Simon, Sohn des Kosiba, Fürst Israels"
XḤev/Se31 aramäisch Vertrag
XḤev/Se32 aramäisch Vertrag = 4Q347 (stammt höchstwahrscheinlich nicht aus Qumran)
XḤev/Se33 aramäisch Wenige Wörter erhalten (zwei identische Zeilen)
XḤev/Se34 aramäisch Vertrag Wenige Wörter erhalten
XḤev/Se35 aramäisch Wenige Wörter erhalten
XḤev/Se36 hebr./aram. 132–135 1 Wort erhalten ("Kosiba")
XḤev/Se37 aramäisch? Ende 1. Jh. v. Chr. – Anfang 2. Jh. n. Chr. Vertrag? Wenige Wörter erhalten
XḤev/Se38a hebr./aram. Wenige Buchstaben erhalten
XḤev/Se38b hebr./aram. Wenige Buchstaben erhalten; gehört eventuell zu XḤev/Se9
XḤev/Se39 Keine lesbaren Buchstaben
XḤev/Se40 hebr./aram. Wenige Buchstaben erhalten
XḤev/Se41 aramäisch Wenige Wörter erhalten
XḤev/Se42 hebr./aram. Wenige Wörter erhalten
XḤev/Se43 hebr./aram. Wenige Buchstaben erhalten
XḤev/Se44 hebr./aram. Wenige Buchstaben erhalten
XḤev/Se45 Keine lesbaren Buchstaben
XḤev/Se46 hebr./aram. Wenige Buchstaben erhalten
XḤev/Se47a hebr./aram. Wenige Buchstaben erhalten
XḤev/Se47b hebr./aram. Wenige Buchstaben erhalten
XḤev/Se47c hebr./aram. Wenige Buchstaben erhalten
XḤev/Se47d Keine lesbaren Buchstaben
XḤev/Se47e hebr./aram. Wenige Buchstaben erhalten
XḤev/Se47f hebr./aram. Wenige Buchstaben erhalten
XḤev/Se47g hebr./aram. Wenige Buchstaben erhalten
XḤev/Se47h hebr./aram. Wenige Buchstaben erhalten
XḤev/Se48 Nummer nicht vergeben
XḤev/Se49 hebräisch 5.12.133 Schuldschein Tierhaut
XḤev/Se50 aramäisch 2. Hälfte 1./ Anfang 2. Jh. Grundstücksverkaufsvertrag = Mur26; Doppelurkunde
XḤev/Se51 aramäisch Vertrag? Nummer doppelt vergeben
XḤev/Se51 aramäisch 3.12.138/ 22.11.139/ 10.11.140 Empfangsbestätigung Nummer doppelt vergeben
XḤev/Se52 aramäisch Vertrag Auch bezeichnet als 34Ṣe3
XḤev/Se53 Nummer nicht vergeben
XḤev/Se54 Nummer nicht vergeben
XḤev/Se55 Nummer nicht vergeben
XḤev/Se56 Nummer nicht vergeben
XḤev/Se57 Nummer nicht vergeben
XḤev/Se58 Nummer nicht vergeben
XḤev/Se59 Nummer nicht vergeben
XḤev/Se60 griechisch 29.1.125 Steuer-/ Pachtquittung
XḤev/Se61 griechisch 25.4.127 Grundstücksregistrierung Doppelurkunde?
XḤev/Se62 griechisch 4./11.12.127 Grundstücksregistrierung Doppelurkunde
XḤev/Se63 griechisch 127 Verzichtserklärung Frau erklärt, keine Ansprüche mehr gegen ihre verwitwete Mutter zu haben
XḤev/Se64 griechisch 6./9.11.129 Schenkung Doppelurkunde; Unterschriften: aramäisch und nabatäisch
XḤev/Se65 griechisch 7.8.131 Ehevertrag = 5/6Ḥev37; Doppelurkunde
XḤev/Se66 griechisch 109 (oder 99) Pfandvertrag
XḤev/Se67 griechisch vor 129 Brief
XḤev/Se68 griechisch Wenige Wörter erhalten
XḤev/Se69 griechisch 130 Ehevertrag Doppelurkunde
XḤev/Se70 griechisch Wenige Wörter erhalten
XḤev/Se71 griechisch
XḤev/Se72 griechisch Wenige Wörter erhalten
XḤev/Se73 griechisch Wenige Wörter erhalten
XḤev/Se nab1 nabatäisch = 5/6Ḥev36
XḤev/Se nab2 nabatäisch = 5/6Ḥev2
XḤev/Se nab3 nabatäisch Nicht publiziert
XḤev/Se nab4 nabatäisch Nicht publiziert
XḤev/Se nab5 nabatäisch Nicht publiziert
XḤev/Se nab6 nabatäisch Nicht publiziert
Ḥev/Se? 1-58 griechisch Kleine Fragmente mit wenigen lesbaren Buchstaben

Im März 2021 gab die Israelische Altertümerbehörde den Fund von Fragmenten einer 2.000 Jahre alten Schriftrolle bekannt. Sie enthält Bücher der kleinen Propheten, darunter Sacharja und Nahum, größtenteils in griechischer Übersetzung.[12] Außerdem wurde ein rund 10.500 Jahre alter Korb gefunden und das Skelett eines vermutlich weiblichen Kindes.[13]

Literatur Bearbeiten

  • Yigael Yadin: The Finds from the Bar Kokhba Period in the Cave of Letters. Judean Desert Studies [1]. The Israel Exploration Society, Jerusalem 1963 (Ausgrabungsbericht und Beschreibung der Funde mit Ausnahme der Texte).
  • Yigael Yadin, Jonas C. Greenfield, Ada Yardeni, Baruch A. Levine (Hrsg.): The Documents from the Bar Kokhba Period in the Cave of Letters: Hebrew, Aramaic and Nabatean-Aramaic Papyri. Judean Desert Studies [3]. The Israel Exploration Society, Jerusalem 2002 (Edition der nicht-biblischen hebräischen, aramäischen und nabatäischen Texte aus der Briefhöhle).
  • Naphtali Lewis (Hrsg.): The Documents from the Bar Kokhba Period in the Cave of Letters: Greek Papyri. Judean Desert Studies [2]. The Israel Exploration Society, Jerusalem 1989, ISBN 965-221-009-9 (Edition der griechischen Texte aus der Briefhöhle).
  • Peter Flint, Matthew Morgenstern, Hannah M. Cotton, M. Segal: C. Naḥal Ḥever and Naḥal Ḥever/Wadi Seiyal. In: James Charlesworth u. a. (Hrsg.): Miscellaneous Texts from the Judaean Desert (= Discoveries in the Judaean Desert. Band XXXVIII). Clarendon Press, Oxford 2000, S. 133–200 (Edition der Manuskripte 5/6Ḥev1a, 5/6Ḥev1b, 8Ḥev2, 8Ḥev4, XḤev/Se2, XḤev/Se3, XḤev/Se5, XḤev/Se6).
  • Hannah M. Cotton, A. Yardeni: Aramaic, Hebrew and Greek Documentary Texts from Naḥal Ḥever and Other Sites (= Discoveries in the Judaean Desert. Band XXVII). Clarendon Press, Oxford 1997 (Edition der nicht-biblischen und nicht-literarischen Texte aus der Seiyâl Collection).
  • Ada Yardeni: Textbook of Aramaic, Hebrew and Nabataean Documentary Texts from the Judaean Desert and Related Material. A: The Documents. Hebrew University, Ben-Zion Dinur Center for Research in Jewish History, Jerusalem 2000 (Re-Edition und (moderne) hebräische Übersetzung der aramäischen, hebräischen und nabatäischen Dokumente).
  • Ada Yardeni: Textbook of Aramaic, Hebrew and Nabataean Documentary Texts from the Judaean Desert and Related Material. B: Translation, Palaeography, Concordance. Hebrew University, Ben-Zion Dinur Center for Research in Jewish History, Jerusalem 2000 (Englische Übersetzung der aramäischen, hebräischen und nabatäischen Dokumente).
  • Klaus Beyer: Die aramäischen Texte vom Toten Meer. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1984; Ergänzungsband: 1994 (Deutsche Übersetzung der bis 1993 publizierten aramäischen und nabatäischen Texte).
  • Gregor Geiger: Die Handschriften aus der Judäischen Wüste: Die Texte außerhalb Qumrans. Einführung und deutsche Übersetzung (= Fontes et Subsidia ad Bibliam Pertinentes. Band 9). De Gruyter, Berlin, Boston 2019 (S. 378–501: deutsche Übersetzung aller publizierten Texte aus dem Nachal Chever).

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Notes and News: Ḥever Valley (Wadi Ḥabra). In: Israel Exploration Journal, 4, 1954, S. 126–127.
  2. Publikation in: ‘Atiqot, 3, 1961.
  3. Yigael Yadin: Expedition D. in: Israel Exploration Journal 11 (1961), S. 36–52, pls. 17–22.
  4. Yigael Yadin: The Finds from the Bar Kokhba Period in the Cave of Letters. The Israel Exploration Society, Jerusalem 1963, S. 1–41.
  5. Dan Barag: Glas Vessels from the Cave of Horror. In: Israel Exploration Journal 12 (1962), 208–214, pls. 33–34.
  6. Leo Y. Rahmani: The Coins from the Cave of Horror. In: Israel Exploration Journal 12 (1962), S. 200, pl. 30.
  7. Baruch Lifshitz: The Greek Documents from the Cave of Horror. In: Israel Exploration Journal 12 (1962), S. 201–207, pl. 32.
  8. H. Nathan: The Skeletal Material from Naḥal Ḥever. Cave No. 8 – The “Cave of Horror”. In: ‘Atiqot, 3, 1961, S. 165–175, pls. XXV–XXVII.
  9. Yohanan Aharoni: Expedition B – The Cave of Horror. In: Israel Exploration Journal, 12, 1962, S. 186–199.
  10. Publikation: J. Starcky: Un contrat nabatéen sur papyrus. In: Revue Biblique 61 (1954), S. 161–181; Ada Yardeni: The Decipherment and Restoration of Legal Texts from the Judaean Desert: A Reexamination of Papyrus Starcky (P. Yadin 36). In: Scripta Classica Israelica 20 (2001), S. 121–137.
  11. Publikation: Y. Aharoni: Expedition B: The Cave of Horror. In: Israel Exploration Journal 12 (1962), S. 186–199; dort sind auch die Ostraka 8Ḥev5, 8Ḥev6 und eines der beiden ohne offizielle Bezeichnung (8ḤevX, das mit dem Namen) publiziert.
  12. Rossella Tercatin: 2,000-year-old biblical texts found in Israel, 1st since Dead Sea Scrolls, Jerusalem Post, 16. März 2021, abgerufen am 16. März 2021.
  13. Sara Lemel/Sebastian Engel: Spektakuläre Funde im Heiligen Land, in: BNN, 17. März 2021.