Der Moulouya (auch Wadi al-Muluyah und Mulwija genannt; arabisch نهر ملوية, DMG Nahr Mulwīya) ist ein 520 km langer Fluss im nordafrikanischen Marokko. Er ist der größte Fluss an der Mittelmeerküste Marokkos.

Moulouya
Wadi al-Muluyah / Mulwija
Mündung des Moulouya in das Mittelmeer

Mündung des Moulouya in das Mittelmeer

Daten
Lage Marokko Marokko
Flusssystem Moulouya
Quelle zwischen Mittlerem und Hohem Atlas
32° 41′ 8″ N, 5° 12′ 49″ W
Quellhöhe 1818 m[1]
Mündung zwischen Ras el Ma und Saidia in das MittelmeerKoordinaten: 35° 7′ 22″ N, 2° 20′ 40″ W
35° 7′ 22″ N, 2° 20′ 40″ W
Mündungshöhe m
Höhenunterschied 1818 m
Sohlgefälle 3,5 ‰
Länge 520 km[1]
Einzugsgebiet 74.000 km²
Abfluss am Pegel Dar el Caid (1308600)[2]
AEo: 24.422 km²
Lage: 127 km oberhalb der Mündung
NNQ
MNQ 1957–1988
MQ 1957–1988
Mq 1957–1988
MHQ 1957–1988
HHQ (Max. Monat Ø)
0 l/s
3,6 m³/s
20 m³/s
0,8 l/(s km²)
40,3 m³/s
327 m³/s
Linke Nebenflüsse Bouizri, Chout Cherg, Cheg El Ard, Oued Melloulou, Msoun
Rechte Nebenflüsse Ansegmir, Outat, Ouizret, Tidarine, Meslakh, Hammam, Kaddou, Nekhla, Tissaf, Sidi Aissa, Ouahar, Oued Za
Durchflossene Stauseen Talsperre Mohamed V, Talsperre Mechra Hammadi
Mittelstädte Guercif
Kleinstädte Boumia, Missour, Outat El Haj
Einwohner im Einzugsgebiet 2.448.000 (1999)[3]
Das Einzugsgebiet des Moulouya

Das Einzugsgebiet des Moulouya

Verlauf Bearbeiten

Der Oued Moulouya bildet sich aus mehreren Quellflüssen im geographischen Zentrum Nordmarokkos im Gebiet des Zusammentreffens von Mittlerem Atlas und Hohem Atlas bei der Ortschaft Tounfite[4] südwestlich der Kleinstadt Boumia in einer Höhe von ca. 1800 m. Während seines Verlaufs trennt er größtenteils die Gebirgskette des Mittleren Atlas im Westen von dem Hochland der Schotts und der Gebirgskette Tellatlas im Osten. Nach seinem überwiegend nordostwärts gerichteten Verlauf mündet er etwa 300 km ostsüdöstlich der Straße von Gibraltar und 13 km westlich der Grenze zu Algerien, zwischen den Küstenstädten Ras el Ma (Ras Kebdana) im Nordwesten und Saidia im Südosten in das westliche Mittelmeer.

Hydrometrie Bearbeiten

Die Durchflussmenge des Flusses wurde 31 Jahre lang (1957–1988) am Pegel Dar el Caid, 127 km oberhalb der Mündung in m³/s gemessen.[2]

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Geschichte Bearbeiten

In der Antike bildete er unter den Namen Mulucha bzw. Malva den Grenzfluss zwischen den römischen Provinzen Mauretania Tingitana und Mauretania Caesariensis; diese Grenze blieb bis ins Jahr 1830 bestehen und wurde erst von den Franzosen ca. 25 km nach Osten verschoben. In der Zeit der Rif-Republik (1921–1926) bildete der Moulouya deren östliche Grenze, wobei zu Marokko gehörende Städte wie Oujda und Saidia ausgeklammert wurden und auch während der spanischen Protektoratszeit unter französischer Kontrolle blieben.

Naturschutzgebiet Bearbeiten

Das ungefähr 2700 Hektar große Mündungsgebiet des Moulouya ist ein Vogelschutzgebiet, das aber durch Eintrag von Chemikalien aus Landwirtschaft, Industrie und privaten Haushalten in seinem Fortbestand bedroht ist.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Moulouya – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Profils En Long Des Cours d'Eau Marocains
  2. a b Homepage UNH/GRDC - Der Sebou in Azib Soltane. Abgerufen am 2. Juli 2020
  3. Typologie et Analyse Hydrologique des Eaux Superficielles à Partir de Quelques Bassins Versants Représentatifs du Maroc@1@2Vorlage:Toter Link/hydrologie.org (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2024. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  4. Quellgebiet des Moulouya bei Tounfite – topografische Karte