Mindy McCready

US-amerikanische Country-Musikerin

Malinda Gayle „Mindy“ McCready (* 30. November 1975 in Fort Myers, Florida; † 17. Februar 2013[1] in Heber Springs, Cleburne County, Arkansas[2]) war eine US-amerikanische Country-Pop-Sängerin, die Mitte der 1990er Jahre für kurze Zeit Karriere machte.

Leben Bearbeiten

Gegen den Willen ihrer Eltern zog Mindy McCready zwei Jahre nach Schulabschluss aus ihrer Heimat Florida nach Nashville, um in der Music City eine Karriere als Country-Sängerin zu starten. Sie nahm zunächst verschiedene Bürojobs an und versuchte, mit Bandaufzeichnungen ihrer Karaoke-Darbietungen ausgerüstet, das Interesse von Schallplattenfirmen zu gewinnen. Die Produzenten Norro Wilson und David Malloy wurden schließlich auf ihr Talent aufmerksam. Nach Produktion eines professionellen Demos kam 1996 ein Schallplattenvertrag mit dem zu RCA gehörenden BNA-Label zustande.

McCready veröffentlichte 1996 ihr Debüt-Album Ten Thousand Angels, das zu einem überraschenden Erfolg wurde. Es verkaufte sich über zwei Millionen Mal und erreichte Platin-Status. Zum guten Teil war dieser Erfolg ihrer Nähe zur Pop-Musik zu verdanken. Vier ausgekoppelte Singles wurden zu Hits, darunter Guys Do It All The Time, das Platz eins der Country-Charts erreichte. Es folgten Tourneen mit Alan Jackson und George Strait.

Ihr zweites Album, If I Don’t Stay The Night, erschien Ende 1997. Es wurde vergoldet, allerdings konnten sich keine Songs mehr im oberen Bereich der Single-Charts platzieren. 1999 wurde ihr Schallplattenvertrag nach ständig schlechter werdenden Verkaufszahlen beendet. Ein Hauptgrund war ihre notorische Unzuverlässigkeit und Unberechenbarkeit. Außerdem gab es Streitereien mit dem Label-Management, die teilweise in der Öffentlichkeit ausgetragen wurden.

Mindys persönliche Situation verschlechterte sich dramatisch. So erwischte man sie, als sie mit einem gefälschten Rezept ein starkes Schmerzmittel erwerben wollte. Es gab Anklagen wegen Drogenbesitzes und Fahren unter Alkoholeinfluss. Im Mai 2005 wurde sie von ihrem Ex-Freund Billy McKnight so schwer zusammengeschlagen, dass dieser sich wegen Mordversuch vor Gericht verantworten musste. Es folgten Verstöße gegen Bewährungsauflagen und Selbstmordversuche. Zwischenzeitlich versöhnte sie sich wieder mit McKnight, nachdem sie von ihm ein Kind erwartete, und es wurde sogar eine gemeinsame Single produziert. Ihr Sohn wurde am 25. März 2006 geboren.

Nach einem heftigen Streit mit ihrer Mutter und ihrer daraus folgenden Festnahme im Juli 2007 in Fort Myers wurde sie wegen weiterer Verstöße gegen die zweijährigen Bewährungsauflagen im September 2007 in Nashville zu einem Jahr Gefängnis verurteilt, jedoch am 31. Dezember 2007 vorzeitig aus der Haft wieder entlassen. McCready nahm an der dritten Staffel der Reality-TV-Show Celebrity Rehab with Dr. Drew teil und ließ sich während ihres Drogenentzuges begleiten. 2010 versuchte McCready mit dem Album I’m Still Here ein Comeback.

Am 17. Februar 2013 beging sie Suizid.[3] Wenige Wochen zuvor war ihr Lebensgefährte und Vater ihres zweiten Sohnes, der Produzent David Wilson, gestorben, vermutlich ebenfalls durch Selbsttötung.[4] Bei der Beerdigung von McCready sangen und sprachen Country-Stars wie Lorrie Morgan, Bryan White und Bekka Bramlett.[5]

Im Mai 2015 wurde das Musical McCready mit Jennifer Blake in der Hauptrolle uraufgeführt.[6] Im Herbst 2016 erreichte das Musical den Off-Broadway[7] und ein weiteres Jahr später wurde die dazugehörige EP mit drei Titeln veröffentlicht.[8]

Diskografie Bearbeiten

Alben Bearbeiten

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[9][10]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  UK   US   Coun­try
1996 Ten Thousand Angels US40
 
×2
Doppelplatin

(58 Wo.)US
Coun­try5
(104 Wo.)Coun­try
1997 If I Don’t Stay The Night US83
 
Gold

(9 Wo.)US
Coun­try12
(40 Wo.)Coun­try
1999 I’m Not So Tough US155
(1 Wo.)US
Coun­try17
(11 Wo.)Coun­try
2002 Mindy McCready Coun­try29
(5 Wo.)Coun­try
2010 I’m Still Here Coun­try71
(1 Wo.)Coun­try

Kompilationen Bearbeiten

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[9]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  UK   US   Coun­try
1999 CMT Girls’ Night Out Coun­try30
(13 Wo.)Coun­try
2000 Super Hits US156
(1 Wo.)US
Coun­try46
(14 Wo.)Coun­try
Platzierung in den Billboard 200 erst 2013

Weitere Veröffentlichungen

  • 2003: Platinum & Gold Collection
  • 2004: All American Country

Singles Bearbeiten

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[9]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  UK   US   Coun­try
1996 Ten Thousand Angels
Ten Thousand Angels
Coun­try6
(23 Wo.)Coun­try
Guys Do It All the Time
Ten Thousand Angels
US72
(9 Wo.)US
Coun­try1
(20 Wo.)Coun­try
Maybe He’ll Notice Her Now
Ten Thousand Angels
Coun­try18
(20 Wo.)Coun­try
mit Richie McDonald
1997 A Girl’s Gotta Do (What a Girl’s Gotta Do)
Ten Thousand Angels
Coun­try4
(20 Wo.)Coun­try
What If I Do
If I Don’t Stay the Night
Coun­try26
(18 Wo.)Coun­try
1998 You’ll Never Know
If I Don’t Stay the Night
Coun­try19
(20 Wo.)Coun­try
The Other Side of This Kiss
If I Don’t Stay the Night
Coun­try41
(12 Wo.)Coun­try
Oh Romeo
If I Don’t Stay the Night
UK41
(4 Wo.)UK
Let’s Talk About Love
Country Cares for Kids
Coun­try68
(1 Wo.)Coun­try
1999 One in a Million
I’m Not So Tough
Coun­try57
(6 Wo.)Coun­try
All I Want Is Everything
I’m Not So Tough
Coun­try46
(9 Wo.)Coun­try
2000 Scream
Mindy McCready
Coun­try46
(13 Wo.)Coun­try
2002 Maybe, Maybe Not
Mindy McCready
Coun­try49
(9 Wo.)Coun­try

Weitere Veröffentlichungen

  • 2002: Lips Like Yours
  • 2008: I’m Still Here
  • 2010: I Want a Man

Gastbeiträge Bearbeiten

  • 2009: Sweeter (mit Billy McKnight)

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Melissa Gray: Embattled country star Mindy McCready dead at 37. In: CNN. 17. Februar 2013, abgerufen am 3. August 2022 (englisch).
  2. Matt Bjorke: Troubled Country Singer Mindy McCready Commits Suicide. In: Roughstock. 17. Februar 2013, archiviert vom Original am 22. Februar 2013; (englisch).
  3. Mindy McCready beging Selbstmord. In: Country Music News. 18. Februar 2013, abgerufen am 3. August 2022.
  4. Ed Payne & Ed Lavandera: Country star Mindy McCready dead at 37 of apparent suicide. In: CNN. 19. Februar 2013, abgerufen am 3. August 2022 (englisch).
  5. Memorial for Mindy McCready reflects on tragic country singer's life among old friends and family. In: The Daily Mail. 7. März 2013, abgerufen am 3. August 2022 (englisch).
  6. McCready Musical Homepage
  7. Olivia Clement: Mindy McCready Musical Arrives Off-Broadway. Following a successful run at the Hollywood Fringe, the show debuts in New York at The Triad. In: Playbill. 8. September 2016, abgerufen am 3. August 2022 (em).
  8. Mccready (feat. Brady Harris, Zack Cosby, & Michael Ursu). by Jennifer Blake. In: Jenniferblake.hearnow. Abgerufen am 3. August 2022 (englisch).
  9. a b c Chartquellen: UK US
  10. Auszeichnungen für Musikverkäufe: US