Öffner des Jahres
Name:
F15
Wepet-renpet
Wpt-rnp.t
im Decken-
bild im Grab
von Senenmut
(schematisch, gespiegelt)
F15
Hervortreten der Göttin Sopdet
Name:
pr
D21
X1
D54
M44t
N14
Peret-Sopdet
Prt-Spd.t [1]
Der Monat in den Jahreszeiten
Nummer und
Jahreszeit
N11
Z1 Z1 Z1 Z1
N37N35B
4. Monat
im Schemu
4-nw-Šmw
wie vor, im
Ramesseum
(gespiegelt)
N11
N14
N11
Z1 Z1 Z1 Z1
N35
N37
N35B
Anmerkung:
Wikipedia ist für Hieroglyphen bis­lang auf eine Schreibrichtung von links nach rechts festgelegt. Im Grab von Senenmut[2] und im Rames­se­um[3] ist das umgekehrt.

Wepet-renpet, deutsch Öffner des Jahres hat im alten Ägypten den heliakische Aufgang des Sterns Sirius bezeichnet. Im Mondkalender zeigte dieses Ereignis an, dass darauf folgend mit dem ersten Sonnenaufgang nach Neumond, also mit dem neuen Monat auch der Achet und damit das neue Jahr beginnt.[4]

Dieselbe Bezeichnung wurde dann auch für einen Monat verwendet. Im neuen Reich war das der letzte Monat im Verwaltungskalender.[5]

Der ägyptische Name des Sirius war Sopdet und wurde zu Σῶθις [ˈsoːtis] gräzisiert.[6] Der Sothisaufgang Peret Sopdet wurde als Fest im Verwaltungskalender fixiert.

Hintergrund Bearbeiten

 
Kalender des Senenmut[2]

Amenophis I. datierte im Ebers-Kalender das Erscheinen der Sothis auf den 9. Tag im dritten Schemu-Monat.[7] Das ist in der ersten Hälfte des 11. Monats. In Calendars of Ancient Egypt. von Richard A. Parker wird daher die Schlussfolgerung formuliert, dass es sich bei dem Ebers-Kalender um den Verwaltungskalender handeln müsse, obwohl die Monatsangabe jahreszeitlich gebunden ist. Tatsächlich wurde jedoch der Sothisaufgang, wie auch andere „Feste der Zeitläufe“, die nur ein Mal im Jahr gefeiert wurden, an das Wandeljahr des Verwaltungskalenders gebunden gefeiert.[8]

Während der Ebers-Kalender den Monat Wepet-renpet dabei scheinbar an die erste Stelle rückt, steht er in den Monatsübersichten in der Grabkammer des Senenmut sowie in den zugehörigen Festkalendern von Hatschepsut und Thutmosis III. an zwölfter und letzter Stelle.[5]

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Rolf Krauss: Sothis- und Monddaten: Studien zur astronomischen und technischen Chronologie Altägyptens. Gerstenberg, Hildesheim 1985, ISBN 3-8067-8086-X.
  • Richard A. Parker: The Calendars of Ancient Egypt (= Studies in Ancient Oriental Civilization. Band 26). The University of Chicago Press, Chicago (IL) 1950.
  • Siegfried Schott: Altägyptische Festdaten. In: Akadermie der Wissenschaften und der Literatur (Hrsg.): Abhandlungen der geistes- und sozialwissenschaftlichen Klasse. Nr. 10. Mainz 27. Oktober 1950, DNB 454460953.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. gemäß Transkription aus dem Ebers-Kalender in Kurt Sethe: Urkunden der 18. Dynastie. In: Georg Steindorff (Hrsg.): Urkunden des ägyptischen Altertums. Band 1: Historisch biographische Urkunden. Hinrichs’sche Buchhandlung, Leipzig 1. Januar 1906, DNB 560991142, S. 44.
  2. a b Kalendereinteilung im astronomischen Deckenbild im Grab des Senenmut († um 1460 v. Chr.), Theben, Grab 353. Eine hochaufgelöste Erfassung steht beim Metropolitan Museum of Art in New York online zur Verfügung. (Abgerufen am 14. November 2021)
  3. Denkmäler des neuen Reichs. In: C. R. Lepsius (Hrsg.): Denkmäler aus Ägypten und Äthiopien nach den Zeichnungen der von seiner Majestät dem Könige von Preußen Friedrich Wilhelm IV nach diesen Ländern gesendeten und in den Jahren 1842-1845 ausgeführten wissenschaftlichen Expedition. Band VI, III. Abteilung. Nicolaische Buchhandlung, Berlin 1849, S. 171 (Blatt XCI-CLXXII, uni-halle.de).
  4. R. A. Parker: The Calendars of Ancient Egypt. Chicago (IL) 1950, S. 37, §191.
  5. a b R. A. Parker: The Calendars of Ancient Egypt. Chicago (IL) 1950, S. 45, §230/ Tabelle 7.
  6. Franz Passow: Handwörterbuch der griechischen Sprache. neu bearbeitet und zeitgemäß umgestaltet. 5. Auflage. Band 2, Nr. 2. Fr. Chr. Wilh. Vogel, Leipzig 1. Januar 1857, DNB 990890414.
  7. R. A. Parker: The Calendars of Ancient Egypt. Chicago (IL) 1950, S. 37, §191.
  8. S. Schott: Altägyptische Festdaten. In: Abhandlungen der geistes- und sozialwissenschaftlichen Klasse. Nr. 10. Mainz 1950, S. (46).