Menning (Vohburg an der Donau)

Ortsteil der Gemeinde Vohburg an der Donau

Menning ist ein Pfarrdorf und Ortsteil der oberbayerischen Stadt Vohburg an der Donau.

Menning
Koordinaten: 48° 47′ N, 11° 36′ OKoordinaten: 48° 46′ 58″ N, 11° 35′ 56″ O
Höhe: 367 m
Einwohner: 424 (1972)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1978
Postleitzahl: 85088
Vorwahl: 08457
Die katholische Kirche Sankt Martin in Menning (2018)
Die katholische Kirche Sankt Martin in Menning (2018)
Die Seliger Bauer Kapelle auf dem Galgenberg bei Menning (2010)

Geschichte Bearbeiten

Um 1060 weihte Bischof Gundekar II. von Eichstätt eine (vermutlich) erste Kirche am Ort ein. Im Jahr 1326 wird Menning als eigenständige Pfarrei genannt. 1504 wurde der Ort im Landshuter Erbfolgekrieg niedergebrannt. Über 100 Jahre später erlitt die Ortschaft durch die Schweden im Dreißigjährigen Krieg dasselbe Schicksal noch einmal. Die heutige katholische Pfarrkirche St. Martin stammt im Kern aus dem 13./14. Jahrhundert, wurde 1706 barockisiert und 1888/89 und 1928 nach Westen verlängert.[2] 1818 wurde Menning (mit dem Weiler Auhöfe) durch das zweite Gemeindeedikt eine eigenständige Gemeinde. Die Gemeinde verlor am 1. Januar 1978 ihre Selbstständigkeit und wurde mit damals 438 Einwohnern in die Stadt Vohburg an der Donau eingegliedert.[3]

Der selige Bauer Bearbeiten

Die Legende vom seligen Bauern weist für die katholischen Gemeinden um Vohburg eine große Bedeutung auf. Sie handelt vom Bauern Johann, der Ende des 15. Jahrhunderts bei Griesham gelebt haben soll. Nachdem dessen Frau und Kinder gestorben waren, hätte er sich der Legende nach als Einsiedler im Dürnbucher Forst zurückgezogen und seinen Besitz der Kirche überlassen. In seinem Häuschen sei der fromme Mann eines Tages von zwei Räubern überfallen, misshandelt und aufgehängt worden.[4] Er wurde fälschlicherweise nicht auf dem Friedhof begraben, sondern wie für Selbstmörder üblich auf dem Galgenberg verscharrt. Der Leichnam wurde, nachdem man Wunderheilungen als Beweis für die Unschuld und Heiligkeit des seligen Bauers zu erkennen glaubte, exhumiert und in der Spitalkirche beigesetzt. Im Laufe der Zeit wurden die Gebeine des seligen Bauers in die Andreaskirche und dann später nach St. Anton transferiert, wo sie sich bis heute befinden. Auf dem Galgenberg bei Menning errichtete ein Menninger Landwirt 1950 zu Ehren des seligen Bauers eine Kapelle, die 2009 restauriert wurde.

Baudenkmäler Bearbeiten

Siehe: Liste der Baudenkmäler in Menning

Bodendenkmäler Bearbeiten

Siehe: Liste der Bodendenkmäler in Vohburg an der Donau

Weblinks Bearbeiten

Commons: Menning – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Müllers Großes Deutsches Ortsbuch 2012: Vollständiges Ortslexikon, 2012. S. 889.
  2. Denkmalliste für Vohburg an der Donau (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 586.
  4. Peter M. Busler: Die Hallertau – Porträt einer urbayerischen Landschaft. S. 39, W. Ludwig Buchverlag, Pfaffenhofen 1990, ISBN 3-7787-3365-6