Medroxyprogesteron bzw. Medroxyprogesteronacetat[2] (MPA) ist ein synthetisches Gestagen, das als Ovulationshemmer zur Empfängnisverhütung in der Dreimonatsspritze verwendet wird.

Strukturformel
Struktur von Medroxyprogesteron
Allgemeines
Freiname Medroxyprogesteron
Andere Namen

17α-Hydroxy-6α-methylpregn-4-en-3,20-dion (IUPAC)

Summenformel C22H32O3
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
EG-Nummer 208-298-6
ECHA-InfoCard 100.007.545
PubChem 10631
ChemSpider 10185
Wikidata Q416667
Arzneistoffangaben
ATC-Code
Wirkstoffklasse

Gestagene

Eigenschaften
Molare Masse 344,49 g·mol−1
Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]

Achtung

H- und P-Sätze H: 361
P: 281[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Anwendung

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Sicherheitshinweise

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Der No Observed Effect Level (NOEL) von Medroxyprogesteron ist 30 μg/Tag/kg Körpergewicht, der Acceptable Daily Intake (ADI) liegt bei 18 μg/Tag/kg Körpergewicht.

Verwendung bei Tieren

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Für die Anwendung bei lebensmittelliefernden Tieren ist es in Deutschland nicht zugelassen. Eine gesundheitliche Bewertung möglicher Rückstände in Lebensmitteln nach zootechnischer Anwendung bei Schafen durch die EU führte zu dem Ergebnis, dass für MPA aufgrund der Unbedenklichkeit keine Höchstmenge festgesetzt werden muss, wenn der Einsatz intravaginal und nur für zootechnische Zwecke erfolgt.[4]

Bei Hunden und Katzen kann der Wirkstoff zum Abbruch der Läufigkeit bzw. Rolligkeit und zur Verhinderung einer Trächtigkeit eingesetzt werden.

Sonstige Informationen

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Im Sommer 2002 wurde bekannt, dass ein Pharmaproduzent industrielle Abfälle, die Medroxyprogesteronacetat enthielten, an eine Umwelttechnologiefirma weitergegeben hatte. Ein Zuckerhersteller wiederum hatte über zwei Jahre hinweg dieses Material in Tierfutter eingearbeitet und auch nach Deutschland verkauft. Rückstände von MPA wurden in Glukosesirup der betroffenen Firma und in Schweinefleisch nachgewiesen.[5][6]

Handelsnamen

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Monopräparate

Depocon (A), Depo-Clinovir (D), Depo-Provera (CH), Farlutal (A, CH), Prodafem (A, CH), Sayana (A), diverse Generika (D)

Kombinationspräparate

Climopax (D), Indivina (D, CH), Osmil (D), Sisare (D), Triaval (CH)

Tiermedizin

Perlutex, Supprestral, Sedometril

Einzelnachweise

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  1. a b Datenblatt Medroxyprogesterone bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 9. April 2011 (PDF).
  2. Externe Identifikatoren von bzw. Datenbank-Links zu Medroxyprogesteronacetat: CAS-Nummer: 71-58-9, EG-Nummer: 200-757-9, ECHA-InfoCard: 100.000.689, PubChem: 6279, ChemSpider: 6043, DrugBank: DB00603, Wikidata: Q2823834.
  3. British National Formula, September 2006, Seite 383, 464; bnf.org
  4. @1@2Vorlage:Toter Link/www.ema.europa.euSummary Report der EMA (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (PDF; 41 kB).
  5. Stellungnahme des BgVV vom 11. Juli 2002 (PDF; 40 kB).
  6. Pressemitteilung des BMVEL (heute BMELV) zu PMA-Rückständen vom 25. Juli 2002 (PDF; 20 kB).