Mazun al-Maschani

omanische Adelige, Zweite Frau von Sultan Said und Mutter von Sultan Qabus von Oman

Prinzessin Mazun bint Ahmed Ali al-Maschani[1] (arabisch ميزون بنت أحمد بن علي المعشني, DMG Mayzūn bt. Aḥmad b. ʿAlī al-Maʿšaniyy; * 1925 im Sultanat Oman; † 12. August 1992) war die zweite Frau von Sultan Sayyid Said bin Taimur al-Said und die Mutter des späteren Sultans Sayyid Qabus bin Said al-Said, des Sultanats Oman.[2]

Leben und Bedeutung Bearbeiten

Mazun wurde in den 1920er Jahren im östlichen Dhofar, der Südprovinz Omans, geboren. Sie war Tochter von Scheich Ahmed Ali, dem Stammesführer des mächtigen Bait Maschani-Stammes. Sie war eine „Jebbali“, also Angehörige eines Bergstammes. Sie wurde 1936[3] die zweite Frau von Sultan Said. Sie ist eine Cousine seiner ersten Frau, Fatima.[4] Die Hochzeit verlief nicht ganz ohne Komplikationen. Der Maschani-Stamm war der Ansicht, dass das Brautgeld nicht hoch genug war. Daher entführten sie die Verlobte des Sultans und nahmen sie mit zurück in die Berge. Daraufhin stellte der Bait Tabook-Stamm, ein Stamm der Küstenebene rund um die Provinzhauptstadt Salala, der dem Maschini-Stamm nicht wohlgesonnen war, einen Verfolgungstrupp zusammen. Es gelang ihnen das Maschani-Kommando zu stellen und zur Umkehr nach Salala zu zwingen. Die Hochzeit wurde mit dem üblichen Jubel gefeiert und am 18. November 1940 gebar sie dem Sultan einen Sohn, Qabus, den späteren Sultan und Nachfolger ihres Mannes.[5] Über ihr Leben ist ansonsten wenig bekannt, außer dass Sultan Qabus seiner Mutter lebenslang herzlich verbunden war. Sie starb 1992 an ihrer langjährigen Diabetes. Sultan Qabus ließ sie in ihrer Heimatregion in Taqa auf dem Friedhof bei der Moschee begraben. Sie war nicht nur in ihrer Heimatprovinz, sondern im ganzen Oman sehr bekannt und beliebt. Daher wurde anlässlich ihres Todes eine dreitägige Staatstrauer erklärt.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Ihr Vorname „Mazun“ ist ein alter persischer Name für das Sultanat Oman. Die Schreibweise des Namens variiert in vielen Publikationen. Man findet auch: Mazoon, Mazwun bint Ahamed al-Maschani, Mizoon oder Miyzun.
  2. Sergey Plekhanov: A Reformer on the Throne: Sultan Qaboos bin Said Al Said. Trident Press, London 2004, S. 279.
  3. Diese Angaben wurden vom Sultan persönlich gegenüber dem damaligen „Political Agent“ T. Hickinbotham bestätigt (vgl. Telegramm vom „Political Agent“ in Maskat an den „Political Resident“ in Kuwait am 10. Dezember 1940, abgedruckt in: Alan de Lacy Rush: Ruling Families of Arabia. Sultanate of Oman. The Royal Family of Al Bu Sa'id. Band 2, Archive Editions, London 1991, S. 675.)
  4. Royal Ark
  5. Tony Jeapes: SAS Secret War: Operation Storm in the Middle East. Grennhill Books/Stakpole Books, London/Pennsylvania 2005, ISBN 1-85367-567-9, S. 19.