Mayreder Bau

österreichisches Bauunternehmen mit Sitz in Linz

Die Baufirma Mayreder (MR) bzw. die Bauunternehmung der Ingenieure Mayreder, Kraus & Co sowie Mayreder, Keil, List & Co, später Mayreder Bauholding GmbH, war ein österreichisches Bauunternehmen der "Vereinigung industrieller Bauunternehmungen Österreichs" mit Sitz in Linz.[4] Die Wurzeln des Unternehmens liegen in der von Peter Kraus 1870 gegründeten „Peter Kraus – Eisenbahnbaugesellschaft“. Bekannt wurde der Name Mayreder bereits für den Bau der II. Wiener Hochquellenleitung, den Ausbau des Eisenbahnnetzes sowie durch Beteiligung an der Donauregulierung[5]. Im Laufe der Zeit wuchs die Unternehmung zu einem Baukonzern der österreichischen Bauindustriellenvereinigung heran und war meistens federführend in allen Sparten des Bauens vertreten[6]. Im Jahr 1996 beschäftigte Mayreder rund 2000 Mitarbeiter. Neben dem Hauptsitz in Linz (Sophiengutstraße 20) betrieb der Baukonzern Zweigstellen in Wien, Graz, Innsbruck und München und unterhielt Tochtergesellschaften in den ehemaligen Sowjetstaaten an der Grenze zu Österreich. Vorwiegend durch die Ost-Aktivitäten im Zuge des Zusammenbruchs der UdSSR geriet Mayreder in eine schwere finanzielle Verschuldung und wurde im Jahr 1996 mehrheitlich und später zur Gänze von der Alpine Bau übernommen.[7]

Mayreder Bauholding GmbH

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Rechtsform GmbH
Gründung 1870
Auflösung 2000
Auflösungsgrund Fusion mit Alpine Bau zu "Alpine-Mayreder"[1]
Sitz Wien, Wien Wien

Linz, Oberosterreich Oberösterreich Sophiengutstraße 20[2]

Mitarbeiterzahl ~ 2000 (1996)
Umsatz 3,6 Milliarden (Ö) Schilling (1996)
Branche Bauindustrie

Nibelungenbrücke und Brückenkopfgebäude in Linz, errichtet von Mayreder, Kraus & Co und Wayss&Freytag (u. a.) um 1940[3]
Wien 1986 U-Bahn Bau - ArGe U3/10, Universale - Mayreder - AST - Dyckerhoff&Widmann - Reformbau - Polensky&Zöllner
Gedenkstein Talübergang Steyrdurchbruch
ArGe Donaukraftwerk Jochenstein 1953–1956

Geschichte

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Die Bauunternehmung „Ingenieure Mayreder, Kraus & Co“ (Linz, Wien und Innsbruck) sowie „Mayreder, Keil, List & Co“ (Graz)[8] ging aus der von Peter Kraus 1870 gegründeten „Peter Kraus – Eisenbahnbaugesellschaft“ hervor, welche maßgeblich den Ausbau des Eisenbahnnetzes der österreichisch-ungarischen Monarchie realisierte. Bedeutend für die Entwicklung des Unternehmens war Rudolf Mayreder,[9] der 1907 Gesellschafter im Unternehmen von Peter Kraus wurde[9] und später die Firma als Geschäftsführer leitete. Im Jahr 1910 wurde das Unternehmen von „Peter Kraus Eisenbahnbaugesellschaft“ in „Ingenieure Mayreder, Kraus & Co“ umbenannt.[9] Die Firma war am Ausbau der Wiener Verkehrsanlagen, an der Regulierung des Wienflusses, der Anlage des Wiener-Kanalnetzes und am Bau der 2. Wiener Hochquellenleitung beteiligt, weiters an der Donauregulierung und am Ausbau des Eisenbahnnetzes. Die „Ingenieure Mayreder, Kraus & Co“ waren aber auch absolute Pioniere im Gebirgsbahn-, Tunnel- und Stahlbetonbrückenbau[10].

Zur Zeit des Nationalsozialismus in Österreich und des Zweiten Weltkriegs war die Firma Mayreder geschätzter Auftragnehmer und baute beispielsweise in Arbeitsgemeinschaft mit der deutschen Baufirma Wayss & Freytag die Nibelungenbrücke in Linz[3]. Aber auch viele andere Bauten und speziell Tunnel- und Stollenbauten[11][12] wurden in dieser Zeit von Mayreder realisiert[13].

Ab 1945 spielte das Unternehmen eine führende Rolle im Tunnel-, Autobahn-, Kraftwerks- und U-Bahn-Bau. Vor allem beim Bau aller Donaukraftwerke in Österreich war die Firma Mayreder federführend beteiligt.

Im Jahr 1970 feierte man 100 Jahre Mayreder Bau.

Einer der Referenzen im Hochbau ist zum Beispiel das ORF-Zentrum am Küniglberg[14], errichtet von der Arbeitsgemeinschaft Hofman & Maculan, Mayreder und Kallinger. Zu Beginn der 1990er Jahre bewies die Firma auch starkes Engagement in den ehemals kommunistischen Ländern Mittel- und Osteuropas, durch den Bau von Hotels in Prag oder Moskau. Im Zuge dieser Ost-Aktivitäten geriet die Firma Mayreder immer mehr in schwere finanzielle Schwierigkeiten. Um eine Insolvenz zu vermeiden, suchte Mayreder mit Nachdruck zu Beginn der 1990er Jahre nach einem Käufer. Schließlich gelang es in den Jahren 1995 und 1996, die Alpine Bau durch Verhandlungen für sich zu gewinnen. Im Jahr 1996 übernahm die Alpine die Mehrheit an der Mayreder Bau Holding, womit das 126-jährige souveräne Bestehen der Baufirma Mayreder endete. Ab dem Jahr 2000 gehörte Mayreder dann fast zur Gänze zur Alpine Holding und ab diesem Zeitpunkt trat der Baukonzern in Folge unter dem einheitlichen Namen „Alpine-Mayreder[15] auf[1].

Bauwerke

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Brückenbau

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Kraftwerksbau

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Tunnelbau

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Gleisbau

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  • Umfahrung Lambach[18]

Literatur

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  • 100 Jahre Mayreder 1870–1970: Hrsg. Mayreder, Kraus & Co, Linz 1970.
  • Medium Companies of Europe 1992/93 – R.Whiteside: Volume 3 Medium Companies of Western Europe Outside the European Community, Page 45.
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Bild und Film

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Einzelnachweise

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  1. a b Alpine und Mayreder gehen zusammen - derStandard.at. Abgerufen am 29. November 2020 (österreichisches Deutsch).
  2. Großpleite der Alpine Bau in letzter Minute verhindert, auf nachrichten.at, abgerufen am 5. Dezember 2020
  3. a b Hermann Rafetseder: Zwangsarbeit für den Linzer Brückenkopf. Gutachten im Auftrag des Archivs der Stadt Linz. Linz 2009 (ooegeschichte.at [PDF] [abgerufen am 20. Januar 2022]).
  4. Mayreder, Kraus & Co. Bauholdingges.m.b.H. Abgerufen am 29. November 2020.
  5. Österreichisches Biographisches Lexikon und biographische Dokumentation: Mayreder, Rudolf. 2003, abgerufen am 29. November 2020.
  6. Stahlbetonbrücken in der Steiermark. Abgerufen am 29. November 2020.
  7. Mayreder, Kraus & Co. Bauholdingges.m.b.H. Abgerufen am 29. November 2020.
  8. DER GRAZER SCHLOSSBERGSTOLLEN. In: werkstadt.mur.at. Abgerufen am 29. November 2020.
  9. a b c Rudolf Mayreder im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
  10. Mayreder, Rudolf (1864–1937), Techniker und Bauunternehmer. (XML) In: biographien.ac.at. 2003, abgerufen am 29. November 2020 (Österreichisches Biographisches Lexikon und biographische Dokumentation).
  11. Erhard Fritsch, Walter Greger, Rudolf Pavuza,Heiner Thaler & Petra Cech: Der Rudolfstollen in Linz-Urfahr (Österreich) und seine Umgebung. In: Denisa. Band 38. Linz 2016 (zobodat.at [PDF; abgerufen am 29. November 2020]).
  12. Thomas Keplinger: 1945 – Hier stand ich mit einem hübschen Madel – Worte im Dunkel. Abgerufen am 29. November 2020.
  13. Zur Geschichte des Geländes und Umfeld der JKU Linz. (PDF) Abgerufen am 29. November 2020.
  14. ORF-Zentrum im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
  15. Gas- und Dampfkraftwerk Timelkam - Doka. In: doka.com. Abgerufen am 29. November 2020.
  16. Freudenauer Hafenbrücke im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
  17. Demonstration gegen die Inbetriebnahme des Atomkraftwerks Zwentendorf, 12.6.1977. Baustellentafel der "Arbeitsgemeinschaft Kernkraftwerk Zwentendorf". Abgerufen am 15. Mai 2021.
  18. The National Academy of Sciences, Engineering, and Medicine. Abgerufen am 7. Mai 2021.
  19. Bau der Donaubrücke Grein 1965 bis 1967. Abgerufen am 11. Dezember 2020.