Max Bergmann (Mediziner)

deutscher Arzt, Leiter des Jüdischen Krankenhauses in Hannover und Opfer des Holocaust

Max Bergmann (geboren 30. März 1874 in Hausberge; ermordet im Oktober 1944 oder später im Konzentrationslager Auschwitz) war ein deutscher Arzt, Leiter des Jüdischen Krankenhauses in Hannover und Opfer des Holocaust.[1]

Leben Bearbeiten

Geboren in der Gründerzeit des Deutschen Kaiserreichs nahe der Stadt Porta Westfalica, studierte Max Bergmann in Marburg Medizin an der dortigen Philipps-Universität, wo er zum Dr. med. promovierte.[1]

 
Blick auf das ehemalige Jüdische Krankenhaus und spätere „Judenhaus“ in der Ellernstraße im hannoverschen Stadtteil Zoo

Nachdem Bergmann zunächst als Arzt in Wolfhagen tätig gewesen war, ging er nach Hannover, wo er ab 1905 als „[...] Arzt, Wundarzt und Geburtshelfer“ wirkte, auch die Leitung des Jüdischen Krankenhauses übernahm.[1]

Nachdem nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten jüdischen Ärzten und Ärztinnen zunehmend die berufliche Existenzgrundlage entzogen wurde, nach der sogenannten „Reichskristallnacht“ und nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde das Jüdische Krankenhaus in der Ellernstraße zu einem der sogenannten hannoverschen „Judenhäuser“ umfunktioniert, von denen Menschen jüdischen Glaubens oder jüdischer Vorfahren zusammengepfercht wurden, um sie dann in die vorbereiteten Vernichtungslager der Nazis zu deportieren.[2]

Max Bergmann wurde am 23. Juli 1942 in das KZ Theresienstadt deportiert. Ende Oktober 1944 wurde er nach Auschwitz verschleppt und dort ermordet.[1]

Max-Bergmann-Weg Bearbeiten

2003 ehrte die Landeshauptstadt Hannover den ehemaligen Arzt und Leiter des Jüdischen Krankenhauses durch die Benennung des Max-Bergmann-Weges im hannoverschen Stadtteil Wettbergen.[3]

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Theresa Gnatz et al.: „Das jüdische Krankenhaus gegenüber ...“. Ein Versuch, die Geschichte des Israelitischen Krankenhauses und Altenheims in der Ellernstraße für ein neues Miterleben aufzuarbeiten, herausgegeben und zu beziehen durch die Christengemeinschaft Hannover, Ellernstraße 44, 30175 Hannover, Hannover, 2006
  • Raimund Dehmlow, Andreas Pagel (Red.): Jüdische Ärzte in Hannover. Erinnerung und Gedenken, hrsg. vom Arbeitskreis „Schicksale jüdischer Ärzte in Hannover“ in der Ärztekammer Niedersachsen, Bezirksstelle Hannover, Hannover: Arbeitskreis „Schicksale jüdischer Ärzte in Hannover“, 2008, S. 12

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d Bergmann, Max (Memento des Originals vom 31. Juli 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/gwlb.de in der Datenbank Niedersächsische Personen (Neueingabe erforderlich) der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek in der Version vom 17. März 2016
  2. Netzwerk Erinnerung und Zukunft – Ehemaliges jüdisches Krankenhaus
  3. Helmut Zimmerman: Hannovers Straßennamen - Veränderungen seit 2001, in: Hannoversche Geschichtsblätter, Neue Folge Band 57/58, 2003/2004, S. 277–286; hier: S. 282