Martin Sattler

deutscher Jurist, Politikwissenschaftler und Rechtsphilosoph

Martin Sattler (* 2. August 1942 in Taching am See) ist ein deutscher Jurist, Politikwissenschaftler und Rechtsphilosoph.

Leben Bearbeiten

Sattler wurde in Oberbayern geboren. Er ist der Sohn des Architekten Dieter Sattler; sein Bruder Christoph Sattler ist ebenfalls Architekt, sein jüngerer Bruder der Journalist Stephan Sattler. Martin Sattler besuchte Schulen in Rom und München, wo er am Oskar-von-Miller-Gymnasium 1961 das Abitur machte. Er studierte Rechtswissenschaften, Politische Wissenschaft und Philosophie am Williams College in Massachusetts, in München und in Freiburg. Das 2. Staatsexamen legte er 1971 ab. 1973 promovierte er mit einer Dissertation[1] zum Élysée-Vertrag bei Werner von Simson. Er arbeitete unter anderem an der Universität Duisburg-Essen und an der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg.

1981 nahm er eine Professur für Verfassungsrecht und Verfassungsgeschichte an der Fachhochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung an der Außenstelle Mannheim an. Auch nach seiner Emeritierung 2007 lehrt Sattler weiterhin (seit 1986) Kunstgeschichte und Humanities am Heidelberger Standort der amerikanischen Pepperdine University. Als Direktor leitete er von 2000 bis 2010 das philosophische Institut Istituto Italiano per gli Studi Filosofici in Heidelberg[2].

Er lebt in Heidelberg, ist verheiratet und hat drei Söhne.

Werke und Schriften (Auswahl) Bearbeiten

  • Carl Gustav Jochmanns „Naturgeschichte des Adels“, in Ulrich Kronauer (Hg.): Carl Gustav Jochmann. Ein Kosmopolit aus Pernau, Universitätsverlag Winter, Heidelberg 2020, ISBN 978-3-8253-4678-2.
  • Gibt es eine Wissenschaft ohne Geist?, in Ingmar Dette, Petra Huse (Hg.), Abenteuer des Geistes – Dimensionen des Politischen, Festschrift für Walter Rothholz, Nomos, Baden-Baden 2008
  • Die Kulturtheorie von Victor Goldschmidt, 1. Goldschmidt-Lecture, Schriftenreihe der v. Portheim-Stiftung, Heidelberg 2005
  • Das Richterrecht im Recht der Europäischen Union, in UBWV Band 11/2002, R.v.Decker, Heidelberg 2002
  • Die kulturellen Grundlagen der Europäischen Verfassung, in UBWV Band 03/2002, R.v.Decker, Heidelberg 2002
  • Georg Jellinek als Positivist? Überlegungen zur wissenschaftstheoretischen Einordnung seines Denkens., in Stanley L. Paulson und Martin Schulte (Hg.): Georg Jellinek. Beiträge zu Leben und Werk. Mohr Siebeck, Tübingen 2000, ISBN 3-16-147377-9
  • Organe der Europäischen Union; Recht der Europäischen Union, in Erdmann, Sattler, Schönfelder, Staender, Europäische Union, R.v.Decker, Heidelberg 1995
  • Rechtsextremismus in der Bundesrepublik, H.-W. Höffken, Martin Sattler (Hg. u. Autoren), Leske Büderich, Leverkusen 1978
  • Vom theoretischen Elend der Kommunalpolitischen Praxis in Michael Naumann (Hg.), Ein Konzern hält die Luft an, Heine, München 1977
  • Der deutsch-französische Zusammenarbeitsvertrag. Eine Untersuchung zur Vertragsmacht des Bundes und der Länder., Martin J. Sattler, Anton Hain, Meisenheim 1976
  • Friedrich Albert Lange „Socialrevolutionär“ oder „Socialkonservativer“?, in Julius H. Schoeps (Hg.), Friedrich Albert Lange. Leben und Werk, Braun, Duisburg 1975
  • Staat und Recht. Die deutsche Staatslehre im 19. und 20. Jahrhundert, Martin Sattler (Hg. u. Autor), List, München 1972

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Martin J. Sattler: Der deutsch-französische Zusammenarbeitsvertrag. Eine Untersuchung zur Vertragsmacht des Bundes und der Länder. Meisenheim, 1976
  2. Gabriele von Sivers, Ulrich Diehl (Hrsg.): Wege zur politischen Philosophie. Festschrift für Martin Sattler. Königshausen & Neumann, Würzburg 2005, ISBN 3-8260-3199-7

Weblinks Bearbeiten