Marketsried
Marketsried ist ein Ortsteil der Stadt Rötz im Landkreis Cham des Regierungsbezirks Oberpfalz im Freistaat Bayern.[2][3]
Marketsried Stadt Rötz
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Koordinaten: | 49° 19′ N, 12° 32′ O | |
Höhe: | 574 m | |
Einwohner: | 28 (Format invalid) | |
Postleitzahl: | 92444 | |
Vorwahl: | 09976 | |
Lage von Marketsried in Bayern
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Geografie
BearbeitenMarketsried liegt einen Kilometer westlich der Staatsstraße 2151, 3 Kilometer südlich von Rötz. Am südwestlichen Ortsrand von Marketsried entspringt der Bernbach. Westlich von Marketsried erhebt sich der 652 Meter hohe Brunstberg.[2][3]
Geschichte
BearbeitenDie Ortsnamenforschung kennzeichnet die auf -ried (auch: -reuth, -rieth) endenden Ortsnamen ebenso wie die auf -grün endenden als Ortsnamen der Rodungszeit im 13. und 14. Jahrhundert.[4]
Marketsried (auch: Marchatsrivt, Marquarzriute, Marchartzrivt, Markkarczrewt Marchartzried, Marckhartsrieth, Marckharsriedt, Marckhesriedt, Marckersriedt, Markesried) wurde 1250 erstmals erwähnt. Die Brüder Syfridus, Pertoldus und Fridericus de Püdmenstorf schenkten 1250 Güter in Marketsried an das Kloster Schönthal.[5]
1298 übertrug Herzog Rudolf von Bayern dem Kloster Schönthal die Vogteirechte über Marketsried. Diese hatten sich vorher im Besitz von Auto de Ritzenriut und dessen Vater Chunradus befunden. Im selben Jahr erließ Reynboto de Swartzenburch die Lehenspflicht auf seine Güter in Marketsried.[6][7]
Im Verzeichnis der Erträge des Klosters Schönthal von 1429 wurde Marketsried aufgeführt.[8]
Das 1509 gegründete Pflegamt Rötz hatte nach dem Salbuch des Kastenamtes Rötz Untertanen in Marketsried.[9] 1522 hatte Marketsried 7 Untertanen des Amtes Rötz.[10] In einem Verzeichnis von 1588 wurden für Marketsried 2 Höfe, 3 Güter, 2 Sölden, 2 Inwohner und Mannschaften als zur Frais Schwarzenburg gehörig aufgeführt.[9][10]
1622 gab es dort 7 Mannschaften.[10] In den Steuerunterlagen des Pflegamts und der Stadt Rötz von 1630 wurde das Amt Rötz in Viertel eingeteilt. Marketsried gehörte zum 4. Viertel.[9] Es hatte 2 Höfe, 1 halben Hof, 2 Güter, 2 Söldengüter, 1 Inwohner, 1 Hüter.[10]
1762 wurden für Marketsried aufgeführt 9 Hauseigentümer, davon 2 Nebenhäusl, 1 Gemeindehüthaus, 1 landesherrschaftlicher Bauhof, 1 Forsthaus, 8 Inwohner mit Herdstätten. 1808 hatte Marketsried 7 Anwesen und ein Gemeinde-Hüthaus. Alle Anwesen waren grundbar zum Kloster Schönthal.[10]
1808 wurde die Verordnung über das allgemeine Steuerprovisorium erlassen. Mit ihr wurde das Steuerwesen in Bayern neu geordnet und es wurden Steuerdistrikte gebildet. Dabei kam Marketsried zum Steuerdistrikt Bernried. Der Steuerdistrikt Bernried bestand aus den Dörfern Bernried, Kleinenzenried, Marketsried und Schatzendorf.[11]
1820 wurden im Landgericht Waldmünchen Ruralgemeinden gebildet. Dabei kam Marketsried zur Ruralgemeinde Bernried. Zur Ruralgemeinde Bernried gehörten die Dörfer Bernried mit 35 Familien, Kleinenzenried mit 7 Familien und Marketsried mit 14 Familien.[12] 1836 wurde die Gemeinde Schatzendorf mit der Einöde Steinmühle nach Bernried eingemeindet.[13]
1972 wurde die Gemeinde Bernried und damit auch Marketsried nach Rötz eingegliedert.[13][14]
Marketsried gehörte zunächst zur Pfarrei Stamsried[15] und wurde 1808 in die Pfarrei Rötz umgepfarrt.[16][17] 1997 hatte Marketsried 33 Katholiken.[17]
Einwohnerentwicklung ab 1820
BearbeitenJahr | Einwohner | Gebäude |
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1820 | 14 Familien | k. A.[12] |
1838 | 78 | 8[18] |
1861 | 73 | 18[19] |
1871 | 65 | 38[20] |
1885 | 63 | 8[21] |
1900 | 52 | 10[22] |
1913 | 52 | 8[23] |
Jahr | Einwohner | Gebäude |
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1925 | 55 | 8[24] |
1950 | 61 | 9[25] |
1961 | 37 | 8[26] |
1970 | 33 | k. A.[27] |
1987 | 36 | 8[28] |
2011 | 28 | k. A.[1] |
Tourismus
BearbeitenDurch Marketsried führen die Mountainbikewege MTB-Tour 13 und 23.[29][30] und ein Verbindungsweg für die europäischen Fernwanderwege E6 und E8.[31]
Literatur
Bearbeiten- Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Reihe 1, Heft 56, Kallmünz: Verlag Michael Lassleben, 1991, ISBN 3-7696-9917-3
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Zensus 2011 bei atlas.zensus2011.de. Abgerufen am 5. Dezember 2022.
- ↑ a b Marketsried bei Bayernatlas. Abgerufen am 6. Dezember 2022.
- ↑ a b Marketsried bei bavarikon.de. Abgerufen am 6. Dezember 2022.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 56. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 10.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 56. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 20.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 56. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 22.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 56. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 23.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 56. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 47.
- ↑ a b c Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 56. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 71–74.
- ↑ a b c d e Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 56. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 151.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 56. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 171.
- ↑ a b Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 56. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 176.
- ↑ a b Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 56. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 180.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 56. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 191.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 56. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 60.
- ↑ Emma Mages: Waldmünchen: Die Pflegämter Waldmünchen und Rötz. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern (= 1). Nr. 56. Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1991, ISBN 3-7696-9917-3, S. 203.
- ↑ a b Manfred Müller (Hrsg.): Matrikel des Bistums Regensburg. Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 605
- ↑ Josepf Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg. Pustet, Regensburg 1838, S. 195 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 809, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 991, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 937 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 979 (Digitalisat).
- ↑ Bistum Regensburg (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. hrsg. i. A. Sr Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Antonius von Henle vom Bischöflichen Ordinariate Regensburg. Regensburg 1916, S. 373 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 997 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 857 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 631 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 124 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 253 (Digitalisat).
- ↑ MTB-Tour 13 Eixendorfer-Tour bei bayerischer-wald.org. Abgerufen am 5. Dezember 2022.
- ↑ MTB-Tour 23 3-Gipfel-Tour bei bayerischer-wald.org. Abgerufen am 5. Dezember 2022.
- ↑ Fernwanderwege bei Bayernatlas. Abgerufen am 28. November 2022.