Mangan(II)-tellurid

chemische Verbindung

Mangan(II)-tellurid ist eine anorganische chemische Verbindung des Mangans aus der Gruppe der Telluride.

Kristallstruktur
Kristallstruktur von Mangan(II)-tellurid
_ Mn2+ 0 _ Te2−
Allgemeines
Name Mangan(II)-tellurid
Andere Namen
  • Mangantellurid
  • Manganmonotellurid
Verhältnisformel MnTe
Kurzbeschreibung

dunkelgrauer Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 12032-88-1
EG-Nummer 234-782-1
ECHA-InfoCard 100.031.607
PubChem 82828
Wikidata Q6748770
Eigenschaften
Molare Masse 182,54 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

6,0 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

1240 °C[3]

Löslichkeit
  • praktisch unlöslich in Wasser[1]
  • löslich in konzentrierter Salpetersäure[4]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 302​‐​332
P: 261​‐​264​‐​304+340​‐​301+312​‐​312​‐​501[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Gewinnung und Darstellung Bearbeiten

Mangan(II)-tellurid kann durch Reaktion von stöchiometrischen Mengen von Mangan mit Tellur bei etwa 700 °C gewonnen werden.[4] Die dabei entstehenden Spuren von Manganditellurid müssen anschließend entfernt werden.[5]

 

Eigenschaften Bearbeiten

Mangan(II)-tellurid ist ein dunkelgrauer Feststoff, der praktisch unlöslich in Wasser ist.[1] Er ist ein Halbleiter und besitzt bei Raumtemperatur eine hexagonale Kristallstruktur vom Nickelarsenidtyp mit der Raumgruppe P63/mmc (Raumgruppen-Nr. 194)Vorlage:Raumgruppe/194. Bei Temperaturen zwischen 35 und 55 °C (je nach Quelle) findet ein Übergang von antiferromagnetisch zu paramagnetisch statt. Bei 955 °C (hexagonal vom Wurtzit-Typ), 1020 °C (kubische Sphaleritstruktur) und 1055 °C (kubische Natriumchloridstruktur) finden Phasenübergänge zu anderen Kristallstrukturen statt. Zwei weitere Kristallstrukturen entstehen bei hohen Drücken von 10 und 24 GPa.[3][6]

Verwendung Bearbeiten

Mangan(II)-tellurid wird in der Forschung verwendet.[1] Es kommt auch als Bestandteil von einigen Stahlsorten vor.[7]

Verwandte Verbindungen Bearbeiten

Neben Mangan(II)-tellurid ist mit Manganditellurid (MnTe2) mindestens ein weiteres Mangantellurid bekannt.[2][8]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d e f g Datenblatt Manganese telluride, 99.9% (metals basis) bei Alfa Aesar, abgerufen am 6. Juli 2016 (Seite nicht mehr abrufbar).
  2. a b Dale L. Perry: Handbook of Inorganic Compounds, Second Edition. CRC Press, 2016, ISBN 978-1-4398-1462-8, S. 266 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. a b Evgenii Yugevich Tonkov: High Pressure Phase Transformations A Handbook. CRC Press, 1992, ISBN 978-2-88124-759-0, S. 555 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. a b Jane E. Macintyre: Dictionary of Inorganic Compounds. CRC Press, 1992, ISBN 978-0-412-30120-9, S. 3583 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Nobuhiko Kunitomi, Yoshikazu Hamaguchi, Shuichiro Anzai: Neutron diffraction study on manganese telluride. In: Journal de Physique. 25, 1964, S. 568, doi:10.1051/jphys:01964002505056800.
  6. insa.nic.in: Electrical Transport Properties Of Manganese Telluride, abgerufen am 6. Juli 2016
  7. Usage Patterns for Tellurium Report. National Academies, 1969, S. 8 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. M. E. Schlesinger: The Mn-Te (manganese-tellurium) system. In: Journal of Phase Equilibria. 19, 1998, S. 591, doi:10.1361/105497198770341806.