Madam Yoko

sierra-leonische Führerin der Mende

Madam Yoko, auch Mammy Yoko oder Mamie Yoko, geborene Somo (etwa * 1849 im Chiefdom Gbo; † 1906[1])[2][3] war eine Führerin der Mende und Königin von Senehun im heutigen Sierra Leone. Sie war ein wichtiges Mitglied des Sande-Geheimbundes.[1][2] Sie galt als erfolgreiche Kriegsherrin und erweiterte das Reich der Mende deutlich, ehe sie Führerin der Kpa-Mende-Konföderation wurde.[4][5]

Madam Yoko

Leben Bearbeiten

Madam Yoko änderte ihren Namen von Soma im Rahmen ihrer ersten Zeremonie im Sande-Geheimbund, die sie weithin als Tänzerin berühmt machte.[2] Sie heiratete wenig später Gongoima.[3][6] Nachdem die Ehe scheiterte, ging Yoko die Ehe mit dem Chief der Taiama, Gbenjei, ein. Er machte sie zu seiner Königlichen Gemahlin, was ihr weitreichende Anerkennung und wirtschaftliche Macht verschaffte.[6][7]

Nach dem Tod von Gbenjei heiratete Yoko Gbanya Lango. Dieser wurde 1875 in Taiamawaro von der britischen Kolonialarmee festgenommen.[2] Yoko setzte sich persönlich bei Gouverneur Samuel Rowe für die Freilassung ihres Mannes ein, die wenig später erfolgte.[2] Zum Dank erhob Gbanya sie in den Stand seiner Königlichen Ehefrau und entsandte sie als Mediatorin und Botschafterin, was ihr weitere Anerkennung in der Gemeinschaft, dem Sande-Geheimbund und insbesondere bei den Mende einbrachte.[6][8] Nach dem Tod ihres dritten Ehemannes wurde sie 1878 Chief von Senehun.[9] 1884 (1885 laut Grabsteininschrift) wurde sie als Königin von Senehun auch von der Britischen Kolonialmacht anerkannt.[7][1]

Sie starb 1906, möglicherweise durch Suizid.[7] Ihr Grab in Moyamba ist seit dem 3. Dezember 2016 ein Nationaldenkmal Sierra Leones.

Trivia Bearbeiten

Nach Mammy Yoko sind unter anderem ein Hotel der Kette Radisson Blu[10] und ein Hubschrauberlandeplatz (Mammy Yoko Helipads) in Freetown benannt.

Filme Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Kathleen E. Sheldon: Historical dictionary of women in Sub-Saharan Africa. Scarecrow Press, 2005, ISBN 0-8108-5331-0, S. 272 (google.com).
  2. a b c d e Michelle Zimbalist Rosal: Woman, culture, and society. Stanford University Press, 1974, ISBN 0-8047-0851-7, S. 177 (google.com).
  3. a b Sierra Leonean Heroes. Sierra Leone Web, archiviert vom Original am 26. Mai 2009; abgerufen am 7. Juni 2009.
  4. Mary Ebun Modupe Callow: Womanism and African consciousness. Africa World Press, 1997, ISBN 0-86543-541-3, S. 46 (google.com).
  5. Judith V. Olmstead: Woman between two worlds. University of Illinois Press, 1997, ISBN 0-252-06587-5, S. 228 (google.com).
  6. a b c Torild Skard: Continent of mothers, continent of hope. Zed Books, 2003, ISBN 1-84277-107-8, S. 168 (google.com).
  7. a b c Jennifer S. Uglow: The Northeastern dictionary of women's biography. UPNE, 1999, ISBN 1-55553-421-X, S. 592 (google.com).
  8. Andrea Cornwall: Readings in gender in Africa. James Currey Publishers, 2005, ISBN 0-85255-871-6, S. 23 (google.com).
  9. Kirstin Olsen: Chronology of women's history. Greenwood Publishing Group, 1994, ISBN 0-313-28803-8, S. 145 (google.com).
  10. Radisson Blu Mammy Yoko Hotel Radisson Blu. Abgerufen am 27. Februar 2017.