Mabalane (Distrikt)

mosambikanischer Distrikt in der Provinz Gaza

Mabalane ist ein Distrikt der Provinz Gaza in Mosambik mit Verwaltungssitz in der Stadt Mabalane. Mabalane grenzt im Norden an die Distrikte Chicualacuala und Chigubo, im Westen an die Distrikte Chicualacuala und Massingir, im Süden die Distrikte Guijá und Chokwé und im Osten an die Distrikte Guijá und Chigubo.

Distrikt Mabalane

Lage des Distrikts Mabalane in Mosambik
Basisdaten
Staat Mosambik
Provinz Gaza
Fläche 8922 km²
Einwohner 36.121 (2013)
Dichte 4 Einwohner pro km²
ISO 3166-2 MZ-G
Koordinaten: 23° 51′ S, 32° 36′ O

Geographie Bearbeiten

Mabalane liegt im Norden der Provinz Gaza und hat bei einer Fläche von 8.922 Quadratkilometer 36.121 Einwohner (Stand 2013). Dies ergibt eine Bevölkerungsdichte von 4 Menschen pro Quadratkilometer.[1]

 
Limpopo im Jahr 1999 (vor der Überschwemmung)
 
Limpopo während der Überschwemmung im Jahr 2000

Der Hauptfluss ist der Limpopo, der den Distrikt im westlichen Landesteil von Norden nach Süden durchfließt. Andere große Flüsse im Distrikt sind der Chigombi im Norden, der Sungutanu im Zentrum und der Chichakware und der Mbalavala im Süden. Der Limpopo tritt immer wieder über seine Ufer, eine der größten Überschwemmungen war im Jahr 2000.[2]

Das Klima ist ein tropisches Savannenklima mit einer durchschnittlichen Jahrestemperatur von über 24 Grad Celsius und einem durchschnittlichen Jahresniederschlag von weniger als 500 Millimeter. Der Wassermangel wird dadurch verschärft, dass es sehr unregelmäßig regnet. In den drei Monaten Dezember bis Februar fällt etwa die Hälfte des Jahresniederschlages.[3]

Entlang der Limpopo-Ebene gibt es fruchtbare Schwemmlandböden, sonst ist das Land leicht hügelig mit einer Höhe von unter 200 Metern.[4]

Geschichte Bearbeiten

Im Jahr 1957 errichtete die portugiesische Kolonialregierung eine Verwaltungsstelle am Bahnhof Pinto Teixeira. Neben dem Bahnhof wurde ein Gefängnis errichtet. Nach der Unabhängigkeit wurde Pinto Teixeira in Mabalane umbenannt.[5]

Bevölkerung Bearbeiten

Die Bevölkerung ist sehr jung, 49 Prozent sind unter fünfzehn Jahre alt (Stand 2013). Die am meisten verbreitete Muttersprache ist Tsonga, nur 14 Prozent der Bevölkerung über fünf Jahre spricht portugiesisch. Die Analphabetenrate ist besonders bei Frauen hoch, nur ein Drittel der Bewohner besuchte eine Grundschule.[6]

Analphabetismus in Prozent der Altersgruppe (Stand 2007)[7]

Einrichtungen und Dienstleistungen Bearbeiten

Im Distrikt befinden sich (Stand 2012) 63 Grundschulen (Primárias) und zwei weiterführende Schulen (Secundárias). Von den Grundschulen sind 46 öffentliche Schulen und 17 Privatschulen, von den weiterführenden Schulen sind beide öffentlich. In den Grundschulen ist das Schüler-Lehrer-Verhältnis 36:1, in den weiterführenden Schulen 17:1.[8]

In Mabalane gibt es drei Gesundheitszentren und vier Gesundheitsstationen (Stand 2012).[9]

Verwaltungsgliederung Bearbeiten

Der Distrikt Mabalane ist in drei Verwaltungsposten (postos administrativos) gegliedert;

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Im Jahr 2007 besaßen 48 Prozent der Haushalte ein Radio und 6 Prozent einen Fernseher. 35 Prozent besaßen ein Fahrrad und 3 Prozent ein Auto.[10]

Landwirtschaft Bearbeiten

Die Landwirtschaft ist die wichtigste Einnahmequelle der Bevölkerung. Im Jahr 2010 gab es 4.978 kleine und 8 große landwirtschaftliche Betriebe, die Grundnahrungsmittel anbauten. Die kleinen hatten eine durchschnittliche Größe von zwei, die großen von 180 Hektar. Daneben gab es 5.110 Viehzüchter, davon zwölf große, die mehr als zehn Prozent der Gesamtfläche von 11.000 Hektar bewirtschafteten.[11] Die meisten Anbaugebiete liegen im Limpopo-Tal, die wichtigsten Früchte sind Maniok, Mais, Bohnen, Erdnüsse und Reis. Auf Grund des üppigen Graswachstums ist die Viehzucht die wichtigste landwirtschaftliche Tätigkeit. Am häufigsten gehalten werden Rinder, daneben gibt es auch Ziegen, Schafe und Schweine. Der Distrikt ist auch reich an Wäldern. Durch unkontrollierte Brände und die Ausbeutung zur Gewinnung von Brennholz und Holzkohle ist das Ökosystem bedroht.[12] Da viele Flüsse nur periodisch Wasser führen, ist der Fischfang auf den Limpopo beschränkt.[13]

Bodenschätze Bearbeiten

Der Distrikt besitzt keine Bodenschätze.[14]

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Verkehr Bearbeiten

  • Straße; Die wichtigste Straßenverbindung ist die Nationalstraße EN208, die Chókwè mit Mabalane und Chicualacuala verbindet. Viele Straßen sind in der Regenzeit unpassierbar, sodass das Fahrrad ein häufiges Transportmittel ist.
Ort km Typ
Mabalane – Chókwè 73 Nationalstraße (EN)
Mabalane – Chicualcuala 61 Nationalstraße (EN)
Mabalane – Guijá 53 Regionalstraße (ER)
Mabalane – Chigubo 80 Regionalstraße (NC)
Combomune – Djasy 37 Regionalstraße (NC)
Psitima – Chicondzo 135 Regionalstraße (NC)
  • Eisenbahn: Das wichtigste Verkehrsmittel ist die Limpopo-Eisenbahnlinie, die Maputo mit Simbabwe verbindet. Sie durchquert den Distrikt von Norden nach Süden und berührt auch Chókwè, Guijá, Chigubo und Chicualacuala.[15]
 
Seidenpflanzengewächs (Orbea maculata)

Nationalpark Bearbeiten

Der Distrikt Mabalane hat Anteil an zwei Nationalparks, die mehr als ein Drittel der Fläche des Distriktes umfassen.

  • Nationalpark Limpopo: Dieser Nationalpark mit einer Gesamtfläche von 35.000 Quadratkilometer wurde 2002 auf den Staatsgebieten von Mosambik, Südafrika und Simbabwe errichtet. Der Anteil von Mabalane beträgt 1.500 Quadratkilometer.
  • Nationalpark Banhine: Mit einer Fläche von 7.000 Quadratkilometer umfasst er die Distrikte Chicualacula, Chigubo und Mabalane, der Anteil von Mabalane beträgt 1.600 Quadratkilometer.[16][17]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Instituto Nacional de Estatístic, Estatísticas do Distrito de Mabalane. (pdf) 2013, S. 10, abgerufen am 4. September 2019 (portugiesisch).
  2. International Research Institute for Climate & Society, Flood Management in Mozambique. (pdf) 2007, abgerufen am 5. September 2019 (englisch).
  3. Climate-Data, Klimatabelle Gaza, Mabalane. Abgerufen am 4. September 2019.
  4. Perfil do Distrito de Mabalane. (pdf) 2005, S. 2–3, abgerufen am 4. September 2019 (portugiesisch).
  5. Perfil do Distrito de Mabalane. (pdf) 2005, S. 6–7, abgerufen am 4. September 2019 (portugiesisch).
  6. Perfil do Distrito de Mabalane. (pdf) 2005, S. 9, abgerufen am 4. September 2019 (portugiesisch).
  7. Instituto Nacional de Estatístic, Estatísticas do Distrito de Mabalane. (pdf) 2013, S. 18, abgerufen am 4. September 2019 (portugiesisch).
  8. Instituto Nacional de Estatístic, Estatísticas do Distrito de Mabalane. (pdf) 2013, S. 19–22, abgerufen am 4. September 2019 (portugiesisch).
  9. Instituto Nacional de Estatístic, Estatísticas do Distrito de Mabalane. (pdf) 2013, S. 24, abgerufen am 4. September 2019 (portugiesisch).
  10. Instituto Nacional de Estatístic, Estatísticas do Distrito de Mabalane. (pdf) 2013, S. 14, abgerufen am 4. September 2019 (portugiesisch).
  11. Instituto Nacional de Estatístic, Estatísticas do Distrito de Mabalane. (pdf) 2013, S. 26, abgerufen am 4. September 2019 (portugiesisch).
  12. University of Edinburgh, Understanding Land Use and Land Cover and Woodland-Based Ecosystem Services Change, Mabalane, Mozambique. (pdf) 2017, abgerufen am 5. September 2019 (englisch).
  13. Perfil do Distrito de Mabalane. (pdf) 2005, S. 4–6, abgerufen am 4. September 2019 (portugiesisch).
  14. Instituto Nacional de Estatístic, Estatísticas do Distrito de Mabalane. (pdf) 2013, S. 10, abgerufen am 4. September 2019 (portugiesisch).
  15. Perfil do Distrito de Mabalane. (pdf) 2005, S. 3, abgerufen am 4. September 2019 (portugiesisch).
  16. Perfil do Distrito de Mabalane. (pdf) 2005, S. 42, abgerufen am 4. September 2019 (portugiesisch).
  17. Africa Guide, Mozambique National Parks and Game Reserves. Abgerufen am 5. September 2019 (englisch).