MAD (Eisenach)

deutsche Organisation

Das MAD war eine Großraumdiskothek im thüringischen Eisenach. Der Name ist ein Akronym für „Music, Action und Dance“. Mit rund 35.000 Gästen monatlich war das MAD die größte Diskothek in Thüringen.

Die Diskothek bestand aus einer großen Tanzfläche (Mad-Maxx), wo neben den hauseigenen DJs des Öfteren auch überregional bekannte DJs auftraten, wie beispielsweise Heinz Felber. Des Weiteren wurde in einem kleineren Nebenraum (Saitensprung) Musik anderer Stilrichtungen, wie Rock oder Oldies, aufgelegt. Insgesamt fanden 4.000 Gäste Platz.

Geschichte Bearbeiten

Das MAD wurde im Januar 1995 eröffnet und befand sich zu dieser Zeit in der oberen Etage eines Einkaufszentrums im Eisenacher Stadtteil Hötzelsroda, mit einer Größe von etwa 2.000 m². Nach drei Jahren wurde die Fläche auf 2.700 m² vergrößert. Im Oktober 2005 eröffnete das MAD auf dem Gebiet der neuen Freizeitanlage „Eisenach-Arena“ im Ortsteil Stregda, direkt an der Abfahrt Eisenach-Mitte der damaligen Bundesautobahn 4 (seit 2010 Teilstück der Bundesstraße 19).

Den Titel Beste deutsche Großraumdiskothek erhielt das MAD im Rahmen der Verleihung des German Disco Award im Juni 2006. Im selben Jahr wurde auch der 3.333.333. Gast gefeiert. Nach mehreren Wochen Dreharbeiten wurde im Januar 2008 über das MAD die Sendung Spiegel TV Extra mit dem Titel „Da geht was! – Discofieber in der Provinz“ gesendet.[1]

Im Juni 2010 wurde die Großraumdiskothek geschlossen und später verkauft.

Kritik Bearbeiten

Zahlreiche Medienauftritte sicherte sich das MAD durch die umstrittenen Überwachungsmethoden. Von einem Überwachungszentrum aus wurden die Mitschnitte von 62 Kameras angesehen, keine deutsche Disko hatte mehr Überwachungskameras.[2] Die Videodaten wurden ein halbes Jahr lang gespeichert, auf einem Server mit einer Kapazität von 8 Terabyte.
Obendrein konnten Besucher mit Mitgliedskarte einige Vergünstigungen der Diskothek nutzen, beispielsweise freien Eintritt zu bestimmten Veranstaltungen. Auf der Mitgliedskarte wurden aber bestellte Getränke samt Bestellzeit gespeichert. So war es den Betreibern möglich, komplette Nutzerprofile zu erstellen und das Angebot entsprechend anzupassen.[2]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Spiegel Online: „Da geht was!“: Discofieber in der Provinz, 28. November 2008
  2. a b Computerwoche: Disco mit 62 Kameras: Disco Infernale: Wie man seine Zielgruppe total überwacht, 28. November 2008

Koordinaten: 50° 59′ 59,1″ N, 10° 18′ 46″ O