Lou Morheim

US-amerikanischer Drehbuchautor und Filmproduzent

Lou Morheim (* 25. März 1922 in The Bronx, New York, als Louis Morheim; † 8. September 2013 in Santa Monica, Kalifornien) war ein amerikanischer Drehbuchautor und Filmproduzent. Er ist bekannt als „Vater der glorreichen Sieben“.[1]

Karriere Bearbeiten

Werk Bearbeiten

Morheim debütierte 1948 als Drehbuchautor für Kinofilme und landete ein Jahr später mit Ma and Pa Kettle einen ersten Hit. Die Komödie führte zu sechs Sequels, mit denen Morheim allerdings nichts mehr zu tun hatte, da er es vorzog, für ein neues Medium zu schreiben: Fernsehserien. Mitte der 1950er-Jahre schrieb er über zehn Folgen Sherlock Holmes. Es war die erste und für 50 Jahre einzige Fernsehserie in den USA basierend auf Arthur Conan Doyles Titelfigur. Es folgten Drehbücher für weitere Serien und Fernsehfilme. Große Beachtung fand die Science-Fiction-Serie Outer Limits, für die er 1964 fünf Episoden schrieb, und bei denen er auch als Produzent verantwortlich zeichnete.

Lou Morheim arbeitete ab den 1960er-Jahren oft in der Doppelrolle als Autor und Produzent. Bei der, auch im deutschen Sprachraum ausgestrahlten Western-Serie Big Valley mit Barbara Stanwyck war Morheim bei über 100 Episoden involviert.

In den 1970er-Jahren produzierte er die FBI-Serie Ironside, die in Deutschland unter dem Titel Der Chef ausgestrahlt wurde. Ebenfalls war er Schöpfer und Produzent des Agenten-Thrillers In den Fängen der Madame Sin mit Bette Davis in der Hauptrolle.

Weitere bekannte Filme umfassen Panik in New York mit Paul Hubschmid, Leise weht der Wind des Todes mit Candice Bergen, Oliver Reed und Gene Hackman und sein letzter Film als aktiver Produzent S.O.S. Titanic im Jahr 1979.

Die glorreichen Sieben Bearbeiten

Nachdem Lou Morheim den 1954 erschienenen Film Die sieben Samurai von Akira Kurosawa gesehen hatte, erwarb er für 250 Dollar von der japanischen Toho Company die Remake-Rechte mit dem Ziel, die Geschichte als amerikanischen Western zu produzieren. Nach dem Dreh von Die glorreichen Sieben behauptete Hauptdarsteller Yul Brynner, die Rechte selber erworben zu haben.[2] Und schließlich beanspruchte Regisseur/Produzent John Sturges den Produzententitel für sich allein. Morheim sah sich gezwungen, vor Gericht zu gehen.[3] Es kam zu einem Vergleich. Morheim erhielt den weniger gewichtigen Titel Associate Producer und eine Abfindung in unbekannter Höhe.[4]

Lehrtätigkeit Bearbeiten

Nach seiner Pensionierung wurde Lou Morheim Mitglied der Fakultät am AFI-Konservatorium in Los Angeles. Von 1996 bis 2003 unterrichtete er dort das Fach Drehbuchschreiben für die Masterklassen Screenwriting und Directing.[5]

Filmographie (Auswahl) Bearbeiten

Als Drehbuchautor Bearbeiten

Als Produzent Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Los Angeles Times: Nachruf. 13. September 2013, abgerufen am 29. April 2020 (englisch).
  2. The Sunday Times: Behind the Screen. 24. Juli 2004, abgerufen am 29. April 2020.
  3. Guns For Hire. In: Bonusmaterial DVD Die glorreichen Sieben. 5. Januar 2012, abgerufen am 29. April 2020 (englisch).
  4. Mariana Witwer: Elmer Bernstein’s The Magnificent Seven: A Film Score Guide. In: Google Books, S. 39/40. Rowman & Littlefield, 31. Mai 2017, abgerufen am 29. April 2020 (englisch).
  5. Nachruf: AFI Fakultätsmitglied gestorben. In: Facebook. 18. September 2013, abgerufen am 29. April 2020.